Various Artists Rise Of An Empire

Labelsampler sind in den seltensten Fällen lohnenswerte Investitionen. Eine auf die Schnelle zusammengewürfelte Frechheit kauft sich entweder der mit bedingungsloser Loyalität und somit Kaufwilligkeit gesegnete Hardcore-Anhänger, der die Komplettierung seiner Plattensammlung anstrebt oder jemand, der absolut keine Ahnung hat. Alle anderen machen besser einen großen Bogen um »Rise Of An Empire«.
Und gab es überhaupt schon mal eine wirklich notwendige Compilation, auf der ein gesamtes Label-Roster seine Fähigkeiten überzeugend demonstrierte und diese Werkschau somit zu einem absoluten must have machte? Hierzulande vielleicht die Aggro-Ansagen oder die zweite Selfmade Chronik. Aber insbesondere auf der anderen Seite des großen Teiches wüsste ich da niemanden.
Dafür, dass das auch so bleibt, sorgt auch der neue Young-Money-Labelsampler »Rise Of An Empire«, der konträr zum Titel eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass es sich bei Lil Waynes Resterampe weder um ein neues Empire handelt, noch, dass hier irgendetwas emporsteigt. Dafür sorgt schon im Intro »We Alright« ein junger Herr mit Namen Euro, von dessen Existenz mich bis dato noch niemand in Kenntnis gesetzt hatte, der aber scheinbar eine feste Institution im Young-Money-Camp zu sein scheint – und dermaßen offbeat durch die Pampe aus Synthies und Snarerolls stakst, dass es wirklich eine Frechheit ist.
Danach gibt’s noch ein bisschen Selbstbeweihräucherung von Birdman und einen dieser absolut beliebigen Wayne-Verses, bei denen man sich wirklich fragt, wie das mit dem fünften Teil der für den Sommer angekündigten »Carter«-Reihe auch nur halbwegs gutgehen soll.
Das fragt man sich dann übrigens auch bei den anderen Gastbeiträgen des Labelvorstehers. Tyga legt sich ordentlich ins Zeug, kommt aber nicht so richtig aus dem Quark. Ansonsten gibt es jede Menge random Rap auf random Beats von random Dudes wie Lil Twist, Gudda Gudda und Mack Maine.
Einziges Highlight bleibt, neben Nicki Minaj und ihrem gutgeflowten Mittelfinger »Lookin’ Ass Niggas«, der Gastpart von YG auf »One Time« und der astreine 2006er R’n’B-Aufguss »Catch Me At The Light« von Shanell und Yo Gotti, der wirklich nur zufällig auf diesem Album gelandet sein kann. Ansonsten: Durch die Bank Mixtape-B-Auschuss-Ware erster Güte. Braucht kein Mensch. Echt nicht.