Various Artists Catch The Throne

V.A. - Catch The Throne
ALL GOOD Punchline Braucht kein Mensch.

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: »Game Of Thrones« ist eine ziemlich gute Fantasy-Serie, in der es um sieben Königreiche und ihr Ringen um die Weltherrschaft geht und die im April in die mittlerweile vierte Staffel startet. (Un)Passenderweise gibt es dazu jetzt ein ein Mixtape mit Rap-Tracks.

Zur Serie kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass sich das Gucken nur lohnt, wenn man zumindest einen groben Überblick über linguistische Besonderheiten des Großbritanniens der letzten 500 Jahre hat. In diesen drolligen Regiolekten wird nämlich ein Großteil der Serie gesprochen.

Im Zuge des Beginns der vierten Staffel ist jetzt ein Mixtape mit dem pfiffigen Namen »Catch The Throne« erschienen, auf dessen zehn Tracks mal mehr, mal weniger bekannte Rapper sich dem Soundtrack der Serie annehmen und daraus Rap-Tracks machen. Wer auf die Idee gekommen ist, weiß ich nicht. Aber da der Thron ja spätestens seit Jay Z und Kanye West eine erstrebenswerte Sitzgelegenheit darstellt, wird das schon alles Sinn machen.

Die Tracklist erweckt durch das Mitwirken solcher Strategen wie Snow Tha Product, Kilo Kish, Magazeen oder Bodega Bamz den Eindruck, es handele sich hier um ein drittklassiges Mixtape. Und in der Tat finde ich es ein bisschen arg hinkonstruiert, jeden Song mit einem Dialog aus der Serie beginnen zu lassen. Und auch in Bezug auf die musikalische Umsetzung gilt leider immer noch das gleiche wie schon vor gut zehn Jahren: Epische Mittelaltermusik macht einen Rap-Song in den seltensten Fällen wirklich episch.

Zum Glück gibt es da aber noch ein paar erwähnenswerte Tracks, die sich durchaus hören lassen können. Da wären zum Beispiel Common mit »The Ladder«, der ebenso klar geht wie Big Bois »Mother Of Dragons« und nicht zuletzt Wales »King Slayer«. Der Maybach-Music-Member hat sich nämlich jemanden geholt, der die opulenten Pauken und Trompeten der Titelmelodie mit ordentlichen Drums versieht und rattert dann mithilfe einer astreinen Adaption des Migos-Flow auf und davon. Aber spätestens, wenn dann Daddy Yankee um die Ecke biegt, schiebe ich das Ding ganz schnell in den Papierkorb.