Rumschubsen, rumflippen, rumschneiden – das Geschäft mit den Loops
In den Credits der größten US-Rap-Hits tauchen immer wieder auch hiesige Produzenten auf. Nicht weil sie gemeinsam im Studio waren, sondern weil ihre Loops und Samples das Fundament für die Songs legen. Es boomt das Geschäft mit den Soundschnipseln. Wenzel Burmeier und Jan Wehn haben mit Produzenten wie MIKSU & Macloud, Shuko, LucaStarz, Crada und Deats gesprochen und erklären, wie das Loop-Game das Produzieren und das Geschäft verändert.

Für den Fall, dass irgendjemand die letzten Wochen unter einem Stein verbracht oder seinen Insta-Feed nicht regelmäßig gecheckt haben sollte: DJ Khaled und Drake haben zwei neue Songs veröffentlicht. »Popstar« und »Greece« wurden natürlich nicht ausschließlich von DJ Khaled produziert. Wer den We-The-Best-CEO kennt, der weiß, dass er vor allem produzieren lässt. In diesen beiden Fällen war das OZ. Der Schweizer hat sich nach ersten Produktionen für Nazar und Beteiligungen an Projekten von Ufo361, RIN und Shindy mittlerweile zu so etwas wie dem Haus- und Hofproduzenten von Aubrey Graham hochgearbeitet.
Ein Blick in die Credits von »Popstar« oder »Greece« oder auch anderen in den letzten Wochen und Monaten veröffentlichten Songs von Drake zeigt: OZ hat das nicht ganz alleine getan. An »Popstar« war zum Beispiel auch das hiesige Produzenten-Duo DAVID x ELI beteiligt. Den Beat für den Drake-Song »Omertà« aus dem letzten Jahr hat OZ gemeinsam mit E Y und dem deutschen Produzenten Deats gemacht. Genau wie übrigens auch »Excitement«, die neueste Zusammenarbeit von Trippie Redd und PARTYNEXTDOOR. Ein Blick in die Credits von »Sicko Mode«, dem Überhit von Travis Scott und Drake aus 2018, zeigt, dass OZ für die Produktion Unterstützung von CuBeatz, einem Zwillingspaar aus Hildrizhausen bekommen hat.
Auch im deutschsprachigen Raum finden sich in den Songinfos immer öfter Kollaborationen. »Wieso tust du dir das an?« von Apache 207 stammt nicht nur von MIKSU und Macloud, sondern auch von dem schon genannten Deats – genau wie die Songs »Frozen« und »Kinosaal« auf dem neuen Luciano-Album »Exot«. Für die Juju-Loredana-Collabo »Kein Wort« erhielten die Hit-Maschinen aus Essen Unterstützung von LucaStarz, der gemeinsam mit Feremiah, Neal & Alex auch für den letzten RIN-Song »Das Rennen« verantwortlich war.
Aber was heißt das eigentlich genau? Dass all diese Produzenten gemeinsam vor einem großen Bildschirm sitzen, auf dem sie am Arrangement feilen? Dass sich komprimierte Projektdateien per WeTransfer hin und hergeschoben werden? Wie kommen derartige Kollaborationen – hüben wie drüben – zustande? Warum greifen gestandene Produzenten auf die Melodieschnipsel anderer Kollegen zurück, anstatt sie einfach schnell selbst einzuklicken respektive zu spielen? Und warum gibt es offensichtlich eine nicht kleine Zahl an Produzenten, die nicht komplett fertige Beats, sondern nur Melodie-Loops anbieten? Und warum um alles in der Welt samplet eigentlich niemand mehr von schon existierenden Songs?
DER BLICK NACH DRÜBEN
HipHop war immer ein US-Ding, keine Frage. Die Kultur wurde nicht nur in New York geboren, sondern über viele Jahre vor allem in den Staaten immer wieder neu erfunden. Natürlich entwickelte man auch hierzulande seit den späten Achtzigern eine eigene Ästhetik, eine eigene Sprache, einen eigenen Sound. Aber seien wir ehrlich, im Grunde wollte man doch hier vor allem eines: so geil klingen wie die da drüben. Also erschloss man sich das Spiel nach deren Regeln. Das hieß in den Neunzigern noch: Man kam irgendwie an einen Sampler und man kam irgendwie an Platten, vor allem Soul, Jazz und Funk aus den USA. Und dann brauchte man noch ganz viel Geheimwissen.
Man kann sich das heute kaum mehr vorstellen, aber vor gerade mal zwanzig Jahren war das gar nicht so einfach herauszufinden, wie man so ein Gerät wie die MPC bedient – und wie man damit einen vernünftigen Loop baut. Man musste Freunde finden, die mehr wussten als man selbst. Man konnte Jahre damit verbringen, diese Skills zu perfektionieren, ganz zu schweigen von der unergründlichen Suche nach diesem einen Sample, das bis dato noch niemand anderes verbraten hatte. Klar, dass das eine gewisse Zeit dauerte, aber im Laufe der späten Neunziger war man dann auch hierzulande wirklich so weit: Die eigene Musik klang so wie die der Vorbilder. Also suchte man nun drüben den direkten Anschluss.
Was das angeht, dürfte DJ Desue einer der ersten gewesen sein. 1999 veröffentlichte er über Rah Rah Entertainment das Album »Operation Leftcoast«. Der Name war Programm: Tatsächlich rappten MC-Größen wie Defari oder Tash von den Alkaholiks über die Beats von DJ Desue, der ein paar Jahre später auf »Art Of War« dann auch Buckshot und Samy Deluxe, Curse und Sauce Money oder Afrob und die Spezializtz mit Nature zusammenbrachte. Auch DJ Tomekk hatte Songs wie »Ich lebe für HipHop« oder »1,2,3 Rhymes Galore«, auf denen sich namhafte US-Rapper die Klinke in die Hand gaben. Der größte Coup dürfte vermutlich Melbeatz gelungen sein, als sie 2004 in die USA reiste und unter anderem Mobb Deeps Prodigy oder Kanye West für ihr Produzentenalbum »Rapper’s Delight« gewann. Daneben existieren auch Remixe von großen Songs wie Nas »Hate Me Now« mit Feature von Afrob, oder Akons »Locked Up« mit Azad. Aber all das war auf den deutschen Markt zugeschnitten: Man wollte US-Songs in deutschen Discmans platzieren oder aber deutschen Releases einen US-Swagger anheften. Nur: Was hierzulande schon nur ein paar Menschen interessierte, bewegte da drüben erstmal wirklich niemanden.
RECHTE DRITTER
Shuko dürfte der erste gewesen sein, der als Produzent in den USA richtig Fuß fasste. Inspiriert durch »Word Cup« auf VIVA, »Life After Death« von Notorious B.I.G. und »Soul Survivor« von Pete Rock probiert der Mainzer sich erst durch die MIDI-Möglichkeiten des väterlichen Atari, ehe er schließlich auf die MPC umschwenkt. Nach einem mehrjährigen Mentoring durch die Audiotreats fährt Shuko mit dem Zug quer durch Deutschland und biete seine ersten richtigen Beats neben Nico Suave und Jan Eißfeldt auch dem Manager von US-Indie-Rapper Doujah Raze an, der gerade im Wiesbadener Schlachthof ein Konzert gibt. Daraus wird zwar nichts, aber ein gutes Jahr später nimmt Shuko an einem Remix-Contest von Doujah Raze Teil, belegt den ersten Platz, darf die B-Seite der neuen Single und 2004 sogar ein gemeinsames Album mit dem Rapper produzieren. Ab jetzt, erzählt Shuko im ALL GOOD PODCAST #81, scheint alles möglich.
2005 sitzt Shuko in einem Taxi, das ihn durch New York fährt. Natürlich läuft Hot97. Und plötzlich läuft sein Song, eine Nummer, die er für den Rapper Saigon produzierte, dem man damals eine stabile Karriere prophezeite. Shuko denkt, er hat’s geschafft. Nur heißt es im Radio plötzlich, sein Idol Just Blaze habe den Song produziert. Bis heute hat er dafür weder Geld noch Anerkennung gesehen. Doch Shuko bleibt dran. Er hustlet weiter, er verkauft Beats, er lernt Verträge zu machen und Rechte auszuhandeln. Nur, da wartet schon die nächste Hürde: Man durfte Samples gar nicht einfach so verwenden. Zu Beginn der Neunziger entdeckte die Musikindustrie, dass im Urheberrecht richtiges Geld steckte. Und nachdem es eine Reihe Klagen über nicht verhandelte Rechte hagelte, war das mit den Samples in Beats gar nicht mehr so einfach. Man musste die Rechte an den Samples klären, in der Regel für Geld – vor allem, wenn man für einen US-Rapper produzierte, der international auf einem großen Label veröffentlichte.
CRADA UND PAPER TRAIL
Crada hat ganz ähnliche Dinge erlebt und erzählt im ALL GOOD Podcast #88 davon, wie ihm 2009 die große Ehre zuteil wurde, die erste Single des damaligen T.I.-Albums »Paper Trail« zu produzieren. Der Beat war fertig und T.I.P. hatte sogar schon die Vocals recordet. Aber als es an den bürokratischen Teil der Zusammenarbeit ging und sich herausstellte, dass Crada die Rechte an dem von ihm geflippten Barry-White-Sample nicht geklärt hatte, wurde der gesamte Song kurzerhand vom Album genommen.
Einen ganz ähnlichen Fall erlebte Crada ein paar Jahre später mit Talib Kweli. Für den gemeinsamen Song »Fly Away«, der sogar eine Albumsingle werden sollte, samplete er »She’s Got A Ticket« von Tracy Chapman. Weil auch dafür keine Freigabe erteilt wurde, veröffentlichte Talib Kweli den Song kurzerhand auf einem kostenlos zum Download bereitgestellten Mixtape. Aber Tracy Chapmans Anwälte entdeckten auch den YouTube-Kanal von Talib Kweli und ließen ihn für mehrere Monate sperren. Kleine Randnotiz: Das Sample für die von Crada produzierten Kid-Cudi-Song »Hyyerr« – »Early Morning Love« von Lou Rawls – wurde geklärt. Und als Crada ein Jahr später mit »Fireworks« den Opener zu Drakes Debütalbum »Thank Me Later« produzierte, spielte er das Klavier gleich selber ein.
Die Geschichte zeigt gleich zweierlei: Wenn man so will, führten hiesige Produzenten einen Kampf an zwei Fronten, wenn sie in den Staaten Fuß fassen wollten: Zum einen wollten Samples geklärt werden. Und zum anderen musste man an Placements kommen. Eine Sackgasse? Ja, aber HipHop findet seinen Weg das Business mit neuen Regeln zu spielen, wie es die Kultur seit jeher tat. Auftritt CuBeatz alias Kevin und Tim, zwei Zwillinge aus Hildrizhausen, einer kleinen Gemeinde in Baden-Württemberg.
CUBEATZ AUS HILDRIZHAUSEN
Zu Beginn der Nullerjahre produzierten Kevin und Tim, was das Zeug hielt. Und sie fanden Gehör auf den deutschen Straßen: Fard und PA Sports, aber auch Haftbefehl und Summer Cem pickten Beats von den Brüdern. Ein paar Jahre lief das so, bis ein Freund ins Spiel kam, der eine Connection nach Kanada mitbrachte. »Ein Freund von uns ist in Toronto sehr gut vernetzt, auch mit Vinylz und Drake-Produzent Boi-1da«, erzählen die beiden im Interview mit der »Juice«. »Wir haben dann ein Beat-Paket rübergeschickt, und Vinylz schrieb uns, dass Drake den Song gepickt habe.« Der Drake-Song landete dann bei Meek Mill im Studo, wird zur OVO-East-End-Collabo »R.I.C.O.« und schließt sogar das Meek-Album »Dreams Worth More Than Money«.
»Durch das ›R.I.C.O.‹-Placement haben sich für uns einige Türen geöffnet. In diesem Fall sind wir mit Cardo vernetzt worden, der ja auch bereits für Leute wie Kendrick und Snoop produziert hat, und mit dem wir an mehreren Projekten gearbeitet haben. Wir haben uns Beatskizzen hin- und hergeschickt und dann immer wieder Sachen verändert. Für welche Künstler er da gerade gearbeitet hat, wussten wir erst, als wir Bescheid bekommen haben, dass Schoolboy Q den Beat gepickt hat.« Ach ja, Kanye war auch noch drauf auf »That Part«. Was dann in den letzten Jahren mit den Produktionen der beiden passierte, ist ein bisschen unglaublich. Platin-Auszeichnungen im zweistelligen Bereich und Songs mit den Größten der Größten: Travis Scott, 21 Savage, Migos, Nicki Minaj, 2 Chainz, Kodak Black, Mac Miller, Future – you name it.
Das Interessante an den Songs, die CuBeatz für US-Künstler produziert haben: In den wenigsten Fällen taten sie das alleine als Duo. Ihre Namen stehen Seite an Seite mit den aktuellen Producer-Ikonen im US-Business: Murda Beatz, Metro Boomin, Boi 1-da, Illmind, Soundz, Tay Keith und WondaGurl sind nur einige der Producer, mit denen sie Songs co-produzierten. Man kann das so sehen: Da sind ein paar Dudes, die jetzt einfach auch zusammen Musik machen, weil das Internet sie eben näher zueinander gebracht hat. Das ist die kurze Version. Tatsächlich tut sich da aber ein Business auf, das sich seit einiger Zeit von Grund auf umkrempelt.
Die durchaus berechtigte Frage: Warum Musiker ins Studio holen, die in einem auf mehreren Instrumenten und in einem aufwendigen Erstellungsprozess ein Sample nachspielen und dabei so viel Änderungen an Melodie, Tonhöhe oder Länge vornehmen, dass es sich auch ja gut genug vom verbotenen Original unterscheidet? Warum nicht einfach mit Samples arbeiten, die unverfänglich sind? Auf Seiten und Portalen wie Splice, Beatstars, Loopmaker oder Looperman gibt es abertausende Beats, aber auch Samplepacks oder lizenzfreie Soundfetzen – fein säuberlich und praktisch nach Tempo und Tonart sortiert und verschlagwortet – zu kaufen.
Bei Looperman finden sich mittlerweile auch über 5.000 Files von Minor2Go, einem Musiker aus Saalfeld in Thüringen, dessen Klavier-, Glocken- und vor allem Gitarrenloops sich in Songs wie »Pop Out« von Polo G und Lil Tjay, »Virtual« von YNW Melly, »Oh Okay« von Gunna, Young Thug und Lil Baby und sogar auch »No Stylist« von French Montana und Drake wiederfinden. Credits geschweige denn Geld hat Minor2Go für seine Beteiligung an den millionenschweren Songs bis dato keines gesehen.
SHUKO UND WAS DANACH PASSIERT IST…
Doch abseits von Minor2Go gibt es in Deutschland mittlerweile auch Produzenten, die daraus ein Geschäft machen. Einer von ihnen: Shuko. »Das Sample-Ding, was ich mit Carlo [aka Cro; Anm. d. Verf.] angefangen habe, haben CuBeatz aufs nächste Level gebracht. Ich habe mir das erst nicht zugetraut, Samples zu machen, weil ich ja gewohnt war, ganze Beats zu produzieren. Dann habe ich aber mit zwei anderen Jungs Shucati gegründet, ein Team mit dem wir nur Samples produzieren. Und das macht sau viel Spaß, weil du einfach endlos viele Ideen einbringst, ohne den ganzen Beat machen zu müssen. Damit sind wir dann auch bei Timbaland gelandet.«
Die Connection nach Virginia stellte allerdings nicht Shuko selbst mit seinen Erfahrungen und seinem Netzwerk her. Vielmehr ist der Spirit eines gewissen LucaStarz verantwortlich. »Luca ist der Instagram-Hustler 3.000, der schreibt alle an, der hat keine Kontaktängste. So ist der irgendwann an jemanden geraten, der Timbaland kannte. Dann meinte er irgendwann, dass er in ner Stunde mit Timbaland facetimet. Dem haben wir dann Samples geschickt, er fand die super und hat die Jungs in die Staaten eingeflogen. Verrückt, was danach passiert ist…«
Was es mit Lucas Hustler-Mentalität auf sich hat, wollten wir von ihm selbst hören. Also FaceTime. Und siehe da: Luca ist müde. Die letzten Nächte waren lang, er war mit Rin im Studio. Nach dem Erfolg der Single »Das Rennen« haben sich die beiden in den heiligen Räumen des Bietigheimers getroffen, um neue Hits zu recorden. Jetzt muss ein Nap her, bevor es an seinen Zweitjob geht. Denn Studiosessions sind nur die halbe Miete von LucaStarz. Wenn er nicht im Studio mit der Deutschrap-Elite sitzt, dann klimpert er zuhause die Lieblingsmelodien für deine Lieblingsproducer aus Übersee. Als Teil des Producer-Teams Shucati hat er zuletzt etwa Loops an Timbaland gebracht und landete auf dem Erfolgsalbum von NAV.
»Für die Amis produzieren« nennt Luca das, wovon er schon seit einigen Jahren träumte. Streng genommen trägt er diesen Wunsch seit 2016 mit sich herum, als er das berüchtigte Interview mit Producer OZ bei den Kollegen von HipHop.de sieht. »Ich habe schon immer mehr US-HipHop gehört als Deutschrap. Und mit diesem Interview war plötzlich die Motivation da. Von dort an habe ich einfach die ganze Zeit Beats gemacht. Ich bin dann nach Mannheim für ein Praktikum beim Musikpark, einem Tonstudio, und im selben Gebäude gab’s das Produzentrum, wo ein paar Workshops für HipHop-Producer stattfanden. Da waren immer wieder Producer zu Gast, und einer von denen war Shuko. Wir tauschten E-Mail-Adressen aus und ein Jahr später schickte ich ihm Beats. Er fand’s geil und schlug vor, dass wir zusammenarbeiten – Sachen hin und her schicken, eine Session machen und so. Dann kam noch Tim dazu und so ging Shucati los.« Heute stehen die drei Producer in ständigem Kontakt: Ideen und Skizzen werden hin und her geschickt, Feedback wird gegeben, Loop-Packs werden verschickt.
Shucati ist ein Produktionsteam. Vor allem aber ist Shucati der direkteste Weg, den Shuko, Luca und Tim fanden, um ihre Musik auf den Releases von US-Größen zu platzieren. »Beats an Produzenten zu schicken ist schwierig«, meint Luca. »Dann haben die halt Beats von dir, an denen sie selbst gar nichts mehr machen können. Über die Jahre hat sich das so entwickelt, dass eher Melodien rumgeschickt werden. Die können Producer flippen wie ein Sample und dann teilt man sich die Beute.« Soweit das Business. Luca klingt abgeklärt, wenn er über die transatlantische Arbeitsteilung spricht. Als wäre gar nicht so viel dabei, Musik für die ganz großen zu produzieren. Dazu muss man sagen, dass LucaStarz erstmal einen ordentlichen Musikbackground mitbringt. Aufgewachsen in der südlichen Weinstraße in Rheinland-Pfalz, genießt der Junge eine musikalische Früherziehung, inklusive Klavierunterricht und Bassgitarre in einer Bläserklasse an seiner Schule. Mit 15 Jahren kommt dann eine Maschine von Native Instruments dazu, »das Ding mit den Pads«. Und dann der große Beat-Coup zum Schulabschluss: »Mit dem Abigeld von meinen Eltern habe ich mir 2016 ein MacBook gekauft, da ging es los mit Logic. Seitdem mache ich alles in der DAW.«
DAW, FRUITY SLICER UND NORMALIZE
In der DAW machen heißt bei LucaStarz: »Ich lege mir eine MIDI zurecht, eine Akkordfolge, die geil klingt – die muss Rhythmus haben und eine Story erzählen. Erstmal einfach machen, was so in den Kopf kommt. Wenn ich dann weiß, wo ich hin will, gehe ich die MIDI mit allen möglichen Sounds durch und ziehe mir raus, was am geilsten klingt.« Und dann ist da noch der »Kopffick«, das Sound-Design. »Ich musste echt lernen, wann ein Loop zu voll oder zu leer ist. Und: Wann triggert dich ein Loop so, dass du direkt Drums dazu machen willst? Und im besten Fall will auch der Künstler direkt was darauf schreiben. Das sind Dinge, die man einfach über die Zeit lernt. Und die Suche nach einem bestimmten Sound kann manchmal richtig den Kopf ficken. Mit Rin ging mir das auch so, der ist da genau so perfektionistisch und kann sich ziemlich reinsteigern. Wir sind dann durch etliche Synthies und Plug-Ins gegangen, haben Gitarren aufgenommen und alles mögliche. Das kann eine endlose Suche sein.«
Die Welt, in der sich Lucastarz bewegt, wenn er Loops baut, heißt FL Studio. »Für harte Drums ist das ja die DAW. Aber für mich geht’s auch um die Art und Weise, wie man in FL mit Samples arbeitet. Wenn man im Fruity Slicer einen Sample reinlädt und es pitcht oder auf »Normalize« drückt, wird der Sound einfach voll geil. Ich flippe voll gerne Sachen, die erstmal langweilig klingen, aber die eine Textur haben, die erst rauskommt, wenn man’s noch mal zwanzig BPM schneller macht, ne halbe Oktave tiefer, rückwärts laufen lässt und off-cuttet oder so. Rumschubsen, rumflippen, rumschneiden – dafür finde ich FL unschlagbar. Die haben mit ihrer Oberfläche echt eine komplett neue Herangehensweise an Songs geschaffen.«
Apropos neue Arbeitsweisen. Was passiert dann mit so einem Loop, wenn er einmal von Mannheim durch die Dropbox nach Virginia gewandert sind? »Vom Sound-Design her bleiben die Loops fast immer so, wie wir sie rausgeschickt haben. Die ändern dann nochmal die Geschwindigkeit oder der Pitch, vielleicht noch das Arrangement. Wir machen meistens so eine Minute Loop mit verschiedenen Parts, die man sich dann wieder zusammenbauen kann, wie es vom Arrangement her am besten passt. Wir unterscheiden uns da aber auch innerhalb von Shucati: Im Vergleich zu Shuko mache ich eher simplen Stuff, da liegt das Arrangement häufig auf der Hand. Shuko macht oft ausgecheckten Stuff, wo über zwei Minuten hinweg echt viel passiert. Da nehmen sich Producer dann einzelne Parts raus.«
Und dann kommt noch die Business-Seite dazu: »Den Produzenten in den USA schickt man Sachen und dann hört man erstmal gar nichts. In den meisten Fällen heißt es ein paar Wochen vor Release: Wir wollen dieses Sample für diesen Artist. Wo soll das Paperwork hin?« Kreatives Feedback gestaltet sich dagegen schwierig, wenn man nicht am gleichen Ort sitzt. »Die Producer bekommen halt auch so viele Loops von so vielen Leuten. Wenn denen mal was nicht passt, nehmen sie halt einen anderen Loop. Richtiges Feedback wird sich erst mit Leuten ergeben, mit denen man über einen längeren Zeitraum immer wieder zusammenarbeitet.«
Nicht zuletzt deshalb sieht LucaStarz Loops auch als Visitenkarte, die ihn ins Studio mit seinen Lieblingsartists befördern sollen. »Zusammen im Studio zu arbeiten, das erfordert einen ganz anderen Produzentenskill. Ich bin total froh, dass sich da gerade Gelegenheiten auftun. Das Samples-Schicken macht Spaß und ist eine geile Tür, um sich Dinge zu ermöglichen. Aber den Long-Run sehe ich für mich persönlich genau darin: Ich möchte mir neue Projekte ermöglichen. Innerhalb dieses ›Jobs‹ will ich halt schon das ganze Spektrum eines Produzenten erreichen – ohne zu sagen, dass eine Herangehensweise wertvoller wäre. Ich will aber gerne mit Artists im Studio arbeiten und auch derjenige sein, der einen Beat am Ende fertig macht, um ihn an einen Artist zu geben. In Studiosessions geht es darum, einen Vibe zu catchen. Bei Loops arbeitet man für sich und schickt Sachen so raus, wie man sie selbst geil findet. Aber im Studio kann ich auch schauen, was ich aus einem Artist rauskitzeln kann. Wie kann ich ihm in einer Session den bestmöglichen Song zusammenschustern? Studiosessions machen noch einmal eine ganz andere Welt auf, in der Social-Skills gefragt sind. Das ist für mich der größte Unterschied. Mein Ziel ist es, diese Sessions auch in den USA zu machen. Nächstes Jahr, wenn Corona vorbei ist, wird man sicher auch wieder in die Staaten fliegen können. Dann schauen wir mal, was sich dort ergibt.«
FUTURA MIT MIKSU UND MACLOUD
Auch MIKSU und Macloud, die gerade ihr eigenes Label Futura gestartet und mit der ersten Single »XXL«, einer Zusammenarbeit mit Summer Cem, Luciano und Jamule, die Playlisten dominieren, spielen längst nicht mehr nur selber ein, sondern nutzen immer öfter auch Samples und Loops von anderen Produzenten. »Macloud und ich sitzen im Studio, haben jeden Tag einen Künstler hier, jeder will die tollste Melodie und die schönste Musik haben«, erzählt MIKSU im ALL GOOD PODCAST #86. »Irgendwann wissen wir vielleicht auch nicht mehr weiter. Die Jungs aus meiner Edition bereiten dann manchmal schon Melodien oder Songideen vor. Das können kleine Schnipsel oder auch mal längere Stücke sein, weshalb wir, wenn wir mit dem Künstler hier sitzen eine gute Vorauswahl an melodischen Ideen, die wir dem Künstler vorspielen können oder die uns gefallen und uns inspirieren. So ergibt sich eine sehr gute Win-Win-Situation. Wir können im Studio schneller arbeiten und den Künstler im Studio eine größere Palette an Sounds bieten und die Jungs kommen schnell an Placements. Gerade Deats hat im letzten Jahr viele Hits mit uns gehabt.«
Tatsächlich hat der 23-Jährige, der neben Sizzy und TBA in der Edition Kray von MIKSU gesignt ist, den beiden Produzenten in den letzten Monaten bei diversen erfolgreichen Songs zugearbeitet. Los geht es für ihn mit den ersten Alben von Drake, aber auch der »Watch The Throne«-Kollaboration von Kanye West und Jay Z und dem darauf zu hörenden Umgang mit Samples. »Ich fand Beats immer sehr interessant«, erzählt Deats. »Ich habe gemerkt, dass ich immer wieder auch eigene Melodien und Drum-Rhythmen im Kopf hatte, die ich aber nie auf irgendetwas übertragen konnte. Also habe daraufhin meinen Bruder gefragt, ob er irgendetwas hat, womit man Beats machen kann. Ich wusste überhaupt nicht, wie das geht und dachte, man könne das vielleicht mit DJ-Programmen machen.« 2013 drückt sein Bruder ihm schließlich eine CD mit Fruity Loops in die Hand. »Die nächste Zeit bin ich nicht mehr aus meinem Zimmer gekommen, sondern haben die ganze Zeit versucht, Beats und Melodien zu machen.«
DEATS, OZ UND OMERTA
Deats orientiert sich an Produzenten wie Boi-1da, 40 oder Frank Dukes. Seine Vorbilder im deutschsprachigen Raum: MIKSU und, ähnlich wie bei LucaStarz auch, OZ. »MIKSU war jemand, der in meinen Augen kontinuierlich abgeliefert hat und Sachen gemacht, bei denen ich mich immer gefragt habe, wie er das macht und die ich auch können wollte. Das waren sehr individuelle Sachen. Auch OZ hat mich auch sehr früh beeindruckt. Im deutschsprachigen Raum war er der Zeit ein bisschen voraus und hatte schon früh diesen Ami-Sound. Das war ganz krass. Ich glaube, OZ ist nicht nur für mich sondern auch für viele anderen heutzutage ein Vorbild, weil er gezeigt hat, dass man – egal woher man kommt – einer der größten Produzenten der Welt werden kann. Man muss nicht in L.A. wohnen, sondern kann – genau wie er – mit seiner Musik überzeugen.« Deats kommt übrigens aus dem nordrhein-westfälischen Neuss – und hat es von dort, genau wie OZ, in die Credits der ganz großen Tracks geschafft.
Sein erstes internationales Placement ist ein Beat auf dem Trey-Songz-Mixtape »A3«. »Das Produzenten-Duo Well is Leign hatte mir damals das Sample geschickt. Ich habe die Drums und das Arrangement gemacht, das Projekt wieder zurückgeschickt und zwei Tage später habe ich schon eine Hörprobe bekommen.« Sein nächster Job: Das nicht geklärte Sample für einen Track von G-Eazy neu einspielen. Anschließend ist Deats an dem Song »Ink Blot« auf dem Logic-Album »ΞVERYBODY« beteiligt. Eine Produktion, die zustande kommt, weil Deats über Instagram Kontakt mit Logics Executive Producer 6ix knüpft. »Damals ging das mit dem Connecten auf diese Art noch ziemlich einfach«, erinnert sich Deats. »Erstens gab es noch nicht viele Leute, die Samples verschickt haben und auch nicht viele, die versucht haben, über Instagram zu connecten. Man hat eine DM geschickt, dann kam eine Nachricht mit der E-Mailadresse zurück und es war alles cool. Dann habe ich immer wieder Beat-Ideen an ihn geschickt, er hat dann die Drums und das Arrangement eines Beats etwas verändert und daraus ist dann im Studio der Song entstanden.«
Ein bisschen anders lief es bei Deats vielleicht bisher größtem Placement ab. Gemeinsam mit OZ und E Y produzierte er den Beat für »Omertà« von Drake. »›Omertà‹ ist entstanden, weil ich das Sample an den Produzenten EY geschickt habe«, erzählt Deats. »Er hat dann mit OZ das Arrangement fertig gemacht und es bei Drake platziert. Zwei Tage bevor der Song rauskam, bekam ich einen Anruf, dass der Song erscheinen wird. Irgendwann rief MIKSU mich wieder an und meinte: ›Ich habe ein gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: Wir haben alles geklärt: Prozente, Credits etc. Die schlechte Nachricht ist: Der Song kommt nur raus, wenn die Toronto Raptors gegen die Warriors gewinnen und somit die Finals für sich entscheiden.‹ Das war für mich natürlich ein Schock: Der Traum, für meinen favourite Artist eine Single zu produzieren, hängt von einem Basketball-Spiel ab!« Deats lacht. »Ich war die ganze Nacht wach, habe das Spiel geschaut, das übrigens erst in den letzten Sekunden entschieden wurde. Ich glaube, ich war noch nie so nervös wie in dieser Nacht. Als die Raptors gewonnen habe, ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen.«
Über OZ connectet Deats auch mit dessen Signing Nik D und die drei produzieren gemeinsam den gerade erschienenen Kollabo-Song »Excitement« von Trippie Redd und PARTYNEXTDOOR. Aber auch hierzulande steuerte Deats für nicht wenige Hits der vergangene Monate die Samples bei. »Alleen« von KC Rebell, »Wieso tust du dir das an?« und »Doch in der Nacht« von Apache 207, außerdem diverse Songs für Summer Cem, Luciano und Jamule. Die Samples stammen dabei zum Teil aus alten Paketen, zum Teil produziert er jeweils auch vor, wenn er weiß, dass MIKSU und Macloud mit dem jeweiligen Künstler in eine Session gehen.
Wie er dabei genau vorgeht? »Melodien komponieren beziehungsweise Samples und Loops machen, dauert in der Regel bei den modernen Trap-Beats immer etwas länger als die Drums. Ob die Loops komplex oder simpel sind kommt immer darauf an, worauf ich gerade Lust habe. Teilweise produziere ich sehr komplexe Samples, in denen ich verschiedene Akkord-Varianten oder Melodiefolgen einbinde. Auf der anderen Seite gibt es sehr simple Melodien, bei denen ich dafür auf den individuellen Sound achte. Genauso kommt es natürlich auch darauf an, was der Künstler oder der Produzent gerade wollen.« Das Arbeiten alleine sei dabei nicht wirklich mit gemeinsamen Sessions im Studio vergleichbar. »Man kann alleine sehr viel experimentieren, Sounds ausprobieren und es kann auch mal länger dauern, bis man etwas gefunden hat. Man kann sich kreativer ausleben. Aber im Studio ist das Gute, dass man immer kreativen Input von anderen bekommt und dadurch ganz anderes Sachen als beim Arbeiten alleine entstehen.«
ALLES EIN PAAR MAUSKLICKS ENTFERNT
Fassen wir zusammen: Beats machen, das war vor gut zwanzig Jahren noch eine ziemlich mystische Angelegenheit. Man brauchte Geld für Technik, Geld für Platten und musste sich die Technik und die Ästhetik mühselig erschließen. Heute ist das Musikmachen ein ganz anderes Game, dem Internet sei Dank. DAWs, Tutorials, Sample Packs, Loops, Harmonielehre – alles ein paar Mausklicks entfernt. Die Ressourcen sind da. Und die Kommunikationswege auch. Und weil HipHop und New Economy sich schon immer gut verstanden haben, lagert man in den USA mittlerweile einfach auch Teile der Produktion global aus.
Am Ende wollen alle Youngster auch ins Studio, am liebsten in den Staaten. Auch in Deutschland gäbe es mittlerweile viele sehr guten Produzenten, gegen die man sich durchsetzen muss. Aber Amerika sei noch mal ein ganz anderes Level. »Dort möchte ich noch viel mehr erreichen und platzieren«, sagt Deats. »Ich habe mittlerweile sehr gute Kontakte geknüpft. Ich habe bisher noch kein Management in Amerika. Aber das könnte sehr interessant für mich werden, um mich noch mehr auf meine Kreativität und meinen Workflow zu fokussieren und nicht zusätzlich noch Kontakte knüpfen zu müssen. Das ist etwas, was viel Zeit gekostet hat. E-Mails schreiben, connecten, Beziehungen aufzubauen – das ist alles Zeit gewesen, die ich nicht in meine Kreativität fließen lassen konnte. Da würde mich ein Manager natürlich deutlich entlasten. Ich würde gerne auch mal nach L.A., vielleicht sogar mit MIKSU & Macloud und mal gucken, was da so geht. Außerdem möchte ich in Zukunft auch hierzulande viel mehr mit Künstlern im Studio arbeiten.«
Shuko hat die Arbeit in US-Studios bereits erlebt, von Dipset bis Rihanna war er bei den Großen dabei. Aber seine Faszination gilt vor allem der jungen Producer-Generation: »Das Mindset hat sich komplett verändert. Früher ging es um Producer-Egos und Crews. Die Kids heute, die die ganzen Hits produzieren, drehen sich nur um den Vibe. Wenn der Vibe stimmt, kriegst du deine Credits, bekommst deine Anteile und alles ist gut. In dieser Producer-Welt wurden die Ellenbogen ein bisschen eingefahren. Die Kids gönnen sich gegenseitig. Und die lernen die ganze Zeit voneinander. Luca habe ich bei einem Workshop kennengelernt, das war vor zwei Jahren. Was der sich in der Zeit alles angeeignet hat, ist irre. Shucati ist ein reines Sample-Team, wir machen alle noch eigene Producer-Projekte. Und ich habe von den Jungs gelernt, dass ich noch ganz schön viel lernen kann. Ich bin längst nicht da, wo ich hin will.«
ALLES IST IM WANDEL
Eines von Shukos früheren Vorbildern, US-Producer-Ikone und HipHop-Akademiker 9th Wonder echauffierte sich in einem Twitter-Rant kürzlich darüber, dass HipHop-Hörer, die keinen kreativen Umgang mit Samples in den Songs mehr kennen, auf lange Sicht auch ein Bewusstsein für musikgeschichtliche Zusammenhänge fehlen, ja, ihre Neugierde und die Herausbildung eines eigenen Geschmacks abhanden kommen könnte. Mag sein, dass der Zugang heute viel einfacher ist und man nicht mehr so viel forschen muss, sondern sich von Nick Mira und seinem Internet-Money-Kollektiv bei YouTube in 20 Minuten erklären lässt, wie man mal eben schnell mit Hilfe des gecrackten Omnisphere-Plug-Ins eine Melodie einklickt. Aber vielleicht entwickelt sich daraus mit der Zeit ein eigener Style. Und vielleicht ist es auch egal und die Kids diggen eben einfach anders – eben nicht mehr, indem sie Samplequellen aufspüren, sondern indem sie sich problemlos und kostengünstig ohne großen Mehraufwand durch ein riesiges Angebot an streambarer Musikgeschichte klicken, ja, sich vielleicht eben eher in Playlisten als in Plattenläden weiterbilden.
Alles ist im Wandel – und wenn HipHop im Laufe der letzten 40 Jahre etwas gezeigt hat, dann, dass die Kultur es immer wieder schafft, auf diesen Wandel nicht nur zu reagieren, sondern mit Motivation und Innovationskraft von immer wieder nachfolgenden Generationen voranzugehen etwas neues hervorzubringen. Angefangen bei zwei Turntables, mit denen man Loops verlängert, über soziale Medien als kostenlose Promotiontools bis hin zu AutoTune als Gesangshilfe und Effektgenerator. Aus Samples ist Selbsteingespieltes geworden – und aus der Plattenkiste die Dropbox, die Sounds und Melodien zu Tage fördert, aus denen heute Welthits entstehen.