Ist Kanye noch ganz bei Trost?
Auch wenn »The Life Of Pablo« vor gut einem Monat erschienen ist, rauschen täglich neue Kanye-Newsbits in unsere Timelines: Kanye hat 53 Millionen US-Dollar Schulden und lädt sich illegal VST-Plugins runter. Kanye legt sich mit Bob Ezrin und mit deadmau5 an. Kanye erklärt die CD für tot und kündigt für den Sommer schon das nächste Album an, obwohl das alte ja irgendwie immer noch nicht fertig zu sein scheint. Selbst als Hardcore-Kanye-Fan kommt man nicht drumherum, sich zu fragen, ob Kanye West noch ganz bei Trost ist – so wie unsere Autoren Jan Wehn und Lukas Klemp. Zeit für einen ALL GOOD Real Talk.
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Am 12. Februar 2016, dem Abend der weltweit übertragenen Enthüllung von Kanye Wests neuem Album »The Life Of Pablo« und seiner Modekollektion, distanzierte sich Kanyes ehemaliger Songwriter Rhymefest auf Twitter von dem Album und riet Kanye, sich schleunigst aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und mentale Hilfe zu suchen.
Der Vorwurf des Wahnsinns ist ja kein neuer für Yeezy und augenscheinlich setzt er momentan echt alles daran, damit ihn wirklich jeder für verrückt hält: aufgeblasener Beef mit Wiz Khalifa, krude Beschimpfungen gegen seine Lieblingszielscheibe-of-all-Time Taylor Swift und die konfuse Veröffentlichungspolitik des jüngsten Albums sorgen dafür, dass man als Kanye-Fan seit dem VMA-Vorfall 2009 mal wieder die unangenehme Frage gestellt bekommt, was eigentlich mit dem Mann los ist. Kulten wir da vielleicht jemanden ab, der nicht mehr ganz bei Trost ist?
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Es sind definitiv keine leichten Zeiten für Yeezy-Jünger wie mich. Ich bin die letzten Jahre immer wieder für Kanye in die Bresche gesprungen und habe mich auch den gesamten letzten Februar über immer wieder dabei ertappt, wie ich – abgesehen vom wirklich fragwürdigen »BILL COSBY INNOCENT !!!!!!!!!!«-Tweet – so ziemlich für jeden Move eine schlüssige Erklärung parat hatte.
Auf eine essentielle Aussage heruntergebrochen, lautet die: Mag sein, dass Kanye West immer mal wieder über das Ziel hinausschießt, aber was sich vor, während und nach der Veröffentlichung von »The Life Of Pablo« vor unseren Augen abgespielt hat, ist nichts anderes als die authentischste Auseinandersetzungen mit einem westlichen Leben in viel zu schnellen und alles erlaubenden Zeiten. Die Konsequenz daraus: allerfeinstes Timeline-Tourette und eben auch #tlop.
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Die Erklärung trifft ganz gut den Kern seiner Rolle. Ich bin sehr dankbar, dass es im Popstar-Zirkus, der stets zermürbend professionell, freundlich und harmlos auftritt (pretty much Taylor Swift), noch eine Figur wie Kanye West gibt. Als Kanye im Zane-Lowe-Interview »We the new rockstars!« brüllte, hatte er komplett Recht. Wer traut sich heute noch unvernünftig, laut und frech zu sein? Dass er dabei mit seinen Aussagen manchmal kolossal falsch liegt, ist fast egal.
Sympathisch war es mir immer, dass es ihm bewusst ist, dass er über die Stränge schlägt. Vom »Through The Wire«-Konzept bis zum »I Love Kanye«-Acapella auf dem neuen Album steckte ja auch immer ironische Selbstreflexion in der Musik und hat sie (vielleicht) auch so interessant gemacht.
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Hingegen so gar nicht ironisch, sondern as ernst as it gets war: Der Release-Akt der neuen Platte. Erst gab es im Wochenrhythmus neue Namen, dann wurde drei Tage vor der Listening Session im Madison Square Garden noch an den Stücken gearbeitet und nachdem man per AUX-Kabel einen ungefähren Einblick in die Platte bekam, war sie immer noch nicht fertig. Weil Chance The Rapper noch die kleine Religionsfanatikerin auf Instagram rauskramen musste und weil Kanye letztlich doch noch eine Hand voll mehr Songs auf der Platte haben wollte. Und zu guter letzt gab’s und gibt’s das Dingen bis heute nicht in physischer Form und ausschließlich bei Tidal. Hat’s so etwas schon mal gegeben?!
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Mir fällt da nur »ANTI« von Rihanna ein, das ebenfalls verschoben und verschoben wurde und ein paar Tage exklusiv bei Tidal sowohl als Stream als auch zum kostenlosen Download angeboten wurde. Selbst bei dieser Politik gab es also eine handfeste Veröffentlichung. Vielleicht glaubt Kanye ja an die Utopie der Cloud und nicht mehr an die Ansammlung von MP3s oder gar Tonträgern?
Meiner Meinung nach hat dieser eigenwillige Release dem Album selbst etwas geschadet. Dadurch, dass man weiß, dass Kanye beispielsweise noch ein Schlüsseltrack wie »Wolves« korrigieren will, kann ich Kritiker gut verstehen, wenn sie das Album mit einem fast fertigen Demotape vergleichen.
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Einspruch! Dass das Album auf nicht wenige wie ein Demotape wirkt, kann ich absolut verstehen. Aber: Erleben wir nicht bei Leuten wie Lil B oder Young Thug seit Jahren, dass genau dieser, ich sage mal, Charme des Unfertigen den Spaß an der Musik zurückgebracht hat. In meinen Augen überträgt Kanye – der ja für den Sommer auch schon das nächste Album angekündigt hat – den zuletzt vorherrschenden Mixtape-Mindstate auf die Pop-Welt.
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Für mich ist ein Release, das zusammen mit einer Modenschau im Madison Square Garden vorgestellt und auch noch weltweit in zig Kinos ausgestrahlt wird, alles andere als ein legeres Mixtape mit dem Charme des Unfertigen.
Was mich am ehesten positiv an ein Mixtape erinnert, ist die Rohheit und Risikobereitschaft, die auf »The Life of Pablo« in jedem Track mitschwingt. Wenn Kanyes keifender Auto-Tune-Gesang auf Factory-Records-Postpunk trifft oder er Rihanna eine Hook von Nina Simone singen lässt, kann ich jede verplante Releasepolitik ruhigen Gewissens ignorieren.
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Gut, aber das sind ja zwei verschiedene Paar Yeezys. Auf das Mode-Dingen können wir gerne später noch mal zurückkommen, aber: War die Releasepolitik denn wirklich so verplant? Es wurde doch in den Wochen vor und nach Veröffentlichung von nichts anderem geredet.
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Es waren halt die Umstände, die mir verplant vorkamen. Jede einzelne Änderung wurde von ihm auf Twitter transparent gemacht. Als Fan hat mich diese Ungewissheit wahnsinnig gemacht. Es würde mich mittlerweile nicht wundern, wenn Kanye über Nacht tatsächlich ein »Emoticon Auto Correct« herausbringen würde. Alles kann passieren und das muss auch nicht immer gut sein. Kanye hat sich schon immer als multitaskingfähiges Gesamtkunstwerk verstanden, aber wenn auf seinem zuletzt veröffentlichten Businessplan Projekte für Banken, Kinos und Biomasse-Energie stehen, kann ich nicht glauben, dass diese Vorhaben keinen Einfluss auf seine Musik haben könnten. Egal, wie unrealistisch das ist. Was wurde zum Beispiel aus der neuen G.O.O.D. Fridays-Reihe?
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Haha. Bis auf »30 Hours«, der ja dann mit ellenlangem Outro und Adlibs von André 3000 doch noch auf dem Album gelandet ist, kam da ja nicht mehr viel, oder? Aber gut, ich habe die letzten Tage auch wieder zig Pläne geschmiedet und enthusiastisch davon erzählt – aber am Ende der Woche steht vermutlich nur dieser Real Talk hier… Es ist doch so: Natürlich hätte ich mir auch gerne ein paar regelmäßige G.O.O.D. Fridays gegönnt, aber wenn Kanye es sich dann doch anders überlegt, wird eben nichts daraus. Ich finde das nur menschlich. Musik ist schließlich keine Dienstleistung.
Was muss das für eine ungeheure Anstrengung bedeuten, seine Kunst, ja, sein ganzes Leben derart vom Perfektionismus bestimmen zu lassen? Kanye lässt uns daran teilhaben. Die Ungewissheit, von der du sprichst, hat mich im Gegenteil total neugierig gemacht und nachvollziehen lassen, warum dieses Album klingt, wie es eben klingt: Unfertig, unentschieden und irgendwie auch unsicher – und genau deshalb eben auch so gut.
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Klar, Musik ist keine Dienstleistung. Als Fan wird man aber doch verrückt, wenn der Mann so viel gleichzeitig ankündigt – neues Album im Sommer, 40 Songs mit Kendrick, 40 Songs mit Thug, Songs mit Drake, dazwischen noch Yeezy Season 4. Irgendwo lauert sicherlich auch noch ein »Watch The Throne 2«. Menschlich schön und gut, aber übertrieben ist das schon.
Vielleicht wünsche ich mir auch den Kanye zurück, der nur alle drei Monate eine obskure Meinung twittert. Vielleicht ist das aber auch egoistisch. Ein bisschen geht es ja in »I Love Kanye« darum. Obwohl da ja über eine andere Art von Fan gesprochen wird. Das Acapella knüpft ja so ein bisschen an den Chor aus »On Sight« an. »He’ll give us what we need/ It may not be what we want«. Für mich einer der besten (und schlausten) Momente seiner Karriere. Trotzdem heißt das nicht, dass jede Kritik als Backpacker-Quatsch abgestempelt werden sollte.
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Ich stempel ja auch gar nichts ab. Schon gar nicht als Backpacker-Quatsch. Aber ich für meinen Teil kann an diesem Album und einem Großteil der dazugehörigen intermedialen Meta-Ebene rein gar nichts aussetzen. Der Drop samt anschließendem Hi-Hat-Gerassel auf »Father Stretch My Hands Pt.1« ist eine längst überfällige, geniale Dipset-Remineszenz, wie Kanye Rihanna, Nina Simone und Sister Nancy zusammenbringt ist ebenso großes Kino wie der Lynchesque »Freestyle 4«, der leise, still und heimlich vollzogene Verweis auf Arthur-Russel-Auskennerei mit »30 Hours« oder die Tatsache, dass auf diesem Album ein Beat von Metro Boomin neben dem von Madlib stehen kann.
Ich habe mir damals nach »The College Dropout« auch wieder auf Heliumlevel gepitchte Soulsamples gewünscht, aber stattdessen kam die Pop-Ranschmeiße »Late Registration«, die erst mit »Graduation« gelingen wollte. Spätestens da war klar: Hier macht einer vor und alle machen nach – und zwar nicht, weil er immer der erste sein will, sondern gar nicht anders kann. Insofern ist auch »The Life Of Pablo« wieder der Aufbruch zu neuen Ufern. Ob das Publikum das will oder nicht, ist dabei herzlich egal.
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Ich finde es ja auch großartig, trotz erster Skepsis. Aber klar, wenn Kid Cudi »Beautiful Morning« krakeelt, kann ich auch nicht anders, als mich vor Freude zu kugeln. »Pitchfork« haben in ihrer Review »The Life Of Pablo« als erstes Kanye-Album ohne Richtung betitelt. Ich kann das ansatzweise nachvollziehen, aber so ganz stimmt das auch nicht. Wenn »Yeezus« Minimalismus war, dann ist »Pablo« Collage.
Das fängt mit dem Coverartwork von Peter De Potter (Großartiger Name übrigens!) an und mündet in unzähligen Samples aus unterschiedlichsten Quellen, die nebeneinander gestellt werden. Und dazwischen Kanye, der sich durch alle Stile seines Katalogs rappt. »Freestyle 4« könnte so auch auf »Yeezus« erscheinen und die euphorischen »Highlights« sowie »Waves« würden sich gut auf »Graduation« machen.
Grundsätzlich gilt mal wieder die Regel: Kanye holt alles aus seinen Featuregästen: Frank Ocean-Crooning aus der Tropfsteinhöhle am Ende von »Wolves«, Ty Dolla $ign war nie souliger als auf »Real Friends« und mein persönliches Highlight: Nina Simone Seite an Seite mit Rihanna.
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Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und sagen: »Yeezus« war nicht einfach nur Minimalismus, sondern auch akustische Dekonstruktion der ersten zehn Jahre in Kanyes Karriere. Ein wenig so, als habe der Stecker des AUX-Kabels nicht ganz in die Buchse gepasst und anschließend hat er aus dieser brummend-fiependen Rückkopplung ein ganzes Album gemacht, das einerseits für ratlose Gesichter, andererseits aber auch eine ganz große Möglichkeit sorgte. Denn nach der erfolgreichen Tabula-Rasa-Mache fängt Kanye mit »The Life Of Pablo« jetzt noch mal ganz von vorne an. Da passen ja auch die Collage, von der du sprichst, oder auch die Jackson-Pollock-Parallele, die Anthony Fantano in seiner »The Needle Drop«-Review gezogen hat, wunderbar zu.
Wenn man noch einen Schritt weitergehen wollen würde, könnte man auch sagen: Kanye West hat den Namen seines letzten Albums »Yeezus« ganz bewusst gewählt, weil er – ganz der richtungsweisende und voranschreitende Künstler – danach im übertragenen Sinne gestorben ist. Aber auch nur, um jetzt als wirklich freier Künstler – der er ja immer sein wollte – wiedergeboren zu werden und ein Album wie »The Life Of Pablo« zu machen.
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Yeezus died for our sins, sozusagen. Vielleicht gibt’s ja ein Release an Ostern!
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Das Problem ist nur, dass der Hase – jetzt, wo Kanye sich gegen dieses Medium ausgesprochen hat – keine CDs mehr verstecken kann. Wobei, gibt’s schon Tidal-Gutschein-Codes?
Aber noch mal zurück zum Album: Gerade ist ja ein Screenshot von »Wolves«-Co-Produzent Cashmere Cat aufgetaucht der andeutet, dass es eine neue Version des Songs geben könnte, auf der auch Drake und Björk mit von der Partie sind. Es scheint also, als sei die Platte immer noch nicht fertig – und das finde ich krass.
Kurz nach Veröffentlichung des Albums tauchten ja dann auch alternative Versionen von »Waves«, »FML« oder »Famous« und auch ein Song mit Bon Iver auf. Weil manchen Fans die neue »Wolves«-Version nicht gefiel, schnitten sie Frank Ocean an den Anfang und mixten noch Sia und Vic Mensa aus dem ersten Entwurf des Songs ans Ende.
Ich finde das total spannend, weil die Remix-Kultur in der Musik dadurch eine neue Stufe erreicht und die Fans sich aus Leaks, Demo- und Vorabversionen oder einer Neuanordnung der Tracklist quasi ihr ganz eigenes »The Life Of Pablo« erstellen können. Das ist quasi so etwas wie der Fan Edit beim Film. »Star Wars Episode I.I.: The Phantom Edit« war zum Beispiel eine alternative Version des ersten Star-Wars-Films – aber eben ohne Jar Jar Binks und mit deutlich weniger Explosionen.
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Diese Fan-Partizipation entsteht ja aber auch aus einer gewissen Unzufriedenheit mit dem Endprodukt, siehe »Star Wars Episode 1«. Die kreativen Fans werden angeteast und anstatt ewig auf einen Release zu warten, werden sie lieber selber aktiv. »The Life Of Pablo« ist allerdings gar kein Endprodukt, wie wir schon festgestellt haben. Wer weiß, was da noch kommt. Deswegen ist es ja als Musikjournalist auch so schwierig geworden, dieses Album zu bewerten oder überhaupt zu besprechen. In dieser Sekunde könnte »Pablo 2.0« auf Kassette mit Mariachi-Samples sowie Features von Insane Clown Posse veröffentlicht werden und unser ganzes Gespräch wäre komplett nichtig geworden.
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Gut, da hast du recht. Das Weiterdenken und Modifizieren seitens der Fans basiert auf einem gewissen Unmut über das, was Kanye da geliefert hat. Aber vielleicht ist das auch nur eine Konsequenz aus der Konsequenz. Die Diskussion wurde zuletzt auch schon anderswo geführt. Aber braucht es in Zeiten von Über-Nacht-Veröffentlichungen, ungeplanten Leaks, vergrößerten Speichermedien und verkürzter Aufmerksamkeitsspanne der Rezipienten überhaupt noch so etwas wie das Medium Album?
Vielleicht arbeiten Künstler in Zukunft nicht mehr auf einen Punkt hin, an dem sie zwölf, 15 oder 18 Tracks für ein Album zusammenschmeißen, sondern veröffentlichen einfach durchgehend Material. Ein bisschen sieht man solche Dinge ja schon bei Lil B, der manche Songs als besonders wertvoll betitelt. Die ergeben – als Essenz aus was-weiß-ich-wievielten Mixtapes – dann nach Abzug der Ausschussware eben das entscheidende Werk von Lil B.
Auch Yung Hurn veröffentlicht auf seinem Instagram-Kanal wertvolle Bilder und löscht sie nach und nach wieder. Man muss sie also am besten direkt nach Veröffentlichung als Screenshot sammeln und wird dann zum Kurator seines eigenen Yung-Hurn-Instagram-Feeds.
Überlegung: Vielleicht gibt er bei Zeiten dann auch mal einen Projekt- oder Albumtitel als Setzkasten heraus – und den kann der Hörer dann ganz nach seinem eigenen Gusto bestücken. Okay, jetzt wird’s weird… Oder doch nicht?! Ich finde, dass es zumindest eine Überlegung wert wäre.
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Es kommt sicherlich darauf an, mit welcher Haltung man an Musik herangeht. Will man die polierte und fertige Platte in seinem Schrank oder reicht einem die Musik in einer Spotify-Playlist? Der Erfolg dieser Listen besonders bei jungen Leuten spricht eher für letzteres. Grundsätzlich ist die Idee des Kuratierens ja gar nicht unwahrscheinlich. Ich habe einige Tracklists von Fans gesehen, die das Album nach ihrem inhaltlichen Verständnis geordnet haben. Es ist also nicht der seltsamste Einfall, wenn er darauf eingehen würde. Power to the people und so.
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Indeed. Super, wie wir hier auf »The Life Of Pablo« herumdenken – auch wenn die Eingangsfrage damit immer noch nicht geklärt ist. Gerade gab’s ja schon wieder Stunk und einen anschließenden Rant, weil Deadmau5 aufgefallen ist, dass sich Kanye seine VST-Plugins scheinbar illegal bei The Pirate Bay saugt. War natürlich gar nicht Kanyes Computer – aber auf das Torrent-Gate angesprochen, reagierte Kanye ziemlich cool und es schien, als hätte er sich sogar was dabei gedacht.
Für mich war das eine weitere Bestätigung dafür, dass die Leute viel zu schnell über die wie auch immer gearteten Kanye-ismen urteilen. Der denkt sich schon was dabei. Vielleicht ist »The Life Of Pablo« nicht der gewohnt geniale Wurf in Sachen Musik – aber dafür ist dieses Album ein Lehrstück in puncto Medienrezeption. Ich würde sagen – um hier mal zu einem Ende zu kommen – Kanye West ist ganz sicher noch bei Trost.
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Und selbst wenn nicht: »Name one genius that ain’t crazy!«