STOP / LOOK / LISTEN #96

Auch 2018 stellen wir euch wieder die wichtigsten Songs der letzten Wochen in einer schnieken Liste zusammen. Dieses Mal gibt es neue Tracks von Dabrye und Doom, Dexter und Jaq, Young Thug und Birdman.

SLL_96
Der Januar ist rum. Ungeachtet von Post-Jahreswechselträgheit hat das niemanden so richtig davon abgehalten, in steter Regelmäßigkeit neue Tracks rauszuhauen. SLL #96 kommt mit den neusten Tunes von 21 Savage, Col3trane, Dexter, Jadakis & Fabolous, Juicy J und SHIRT. Ausgewählt von Johann Voigt (jvoi), Jan Wehn (jw), Alex Engelen (ae) und Florian Weigl (fw).

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  • Dabrye »Lil Mufukuz« feat. Doom (prod. Dabrye)

    Dabrye, der Anfang der 00er zusammen mit Prefuse 73 instrumentalen HipHop zu neuer Aufmerksamkeit verhalf, meldet sich nach gut elf Jahren Pause dieses Jahr mit neuer LP zurück. Als Teaser gastiert schonmal MF Doom. (fw)

  • Nipsey Hussle »Last Time That I Checc'd« feat. YG

    Vor über fünf Jahren rappte Kendrick: »In actuality it’s a trip how we trip off of colors«. 2018 gibt’s »Last Time That I Checc’d« von Nipsey Hussle und YG. Westcoast-Wahnsinn! (ae)

  • Black Milk »Laugh Now Cry Later« (prod. Black Milk)

    Nach vierjähriger Pause meldet sich Black Milk 2018 wieder solo zurück. Das er dabei auf Nas‘ Mass Appeal Records gelandet ist – Selbstverständnis. (ae)

  • Kris Wu »18« feat Rich Brian, Trippie Red, Joji & Baauer (prod. Baauer)

    In dem angehenden Versuch den asiatischen Take auf Trap im Westen zu etablieren (siehe auch Higher Brothers) ist und bleibt die Feauture-Liste König. Kris Wu angelt sich dabei neben Rich Brian und Joji von 88rising, auch einen anhörbaren Trippie Red. (fw)

  • Rejjie Snow »Egyptian Luvr« feat. Aminé & Dana Williams (prod. Kaytranada)

    Rejjie Snow bleibt der Swag-König überhaupt, der einfach nichts falsch machen kann. Beweismittel 3245: seine neue EP »Dear Annie: Vol. 1«. (ae)

  • August Greene »Optimistic« feat. Brandy (prod. Robert Glasper & Karriem Riggins)

    Die Veröffentlichungslogik – über den Soundcloud-Account von Amazon Music – sei mal dahingestellt, aber eine Supergroup von Common, Robert Glasper und Karriem Riggins klingt doch schon sehr gut. Auf dem ersten Track säuselt Brandy über Riggims Drums und Glaspers Piano. Schön. (ae)

  • Juicy J »Play Wit My Gun« feat. Project Pat (prod. $uicideboy$)

    Während Energiebrausehersteller und Joe Budden einen Generationskonflikt im HipHop befeuern, zeigt Juicy J, wie man Generationen erfolgreich verknüpft. Er hat sich ein Mixtape (»#shutdafukup«) von den $uicideboy$ produzieren lassen, also von einer der Gruppen, die das Memphis-Rap-Erbe weiterführt. Das funktioniert hervorragend. Neben Project Pat sind zum Beispiel auch Cardi B und Lil Peep (R.I.P.) auf »#shutdafukup« vertreten. (jvoi)

  • Tropikel Ltd »Schatzkiste« feat. Young Meyerlack (prod. adipumidas)

    Schön ist, dass die Synthsounds der 80er-Jahre gerade wieder durchseziert und neu zusammengesetzt werden (s/o an Vorreiter Albert Parisien). Das klingt auch mit deutschen Vocals ziemlich, ja genau, funky. Für 2018 heißt das Motto also: Hüfte schwingen statt HipHop-Arm! (jvoi)

  • CupcakKe »Duck Duck Goose« (prod. Def Starz)

    Womit sich viele männliche Rapper gerne in ihrer Musik auseinandersetzen: mit Ihrem Penis. Womit sich viele männliche Rapper recht selten in ihrer Musik auseinandersetzen: Sex als für beide Seiten befriedigende Angelegenheit abseits von Egogewichse. Weil das so ist, kommt CupcakKe und hat einiges klarzustellen. (jvoi)

  • Mena »Rock The Boat« (prod. Ashby.)

    Musik aus anderen Sphären, veröffentlicht in einem längst vergangen Jahr, die aber eher nach Musik aus einem noch längst nicht erreichten Jahr klingt. Mena bringt sich in Stellung. Bald wird eine EP folgen. (jvoi)

  • Rocco Vice »Der Mond« (prod. Rocco Vice, Alexander Stolle)

    Kauz von den Futschis aka Klapse Mane aka Rocco Vice bleibt Deutschraps sympathischster Kneipengänger. Auch dann, wenn er nicht rappt. (jvoi)

  • Ghostemane »Rake // Hexada« (prod. Ghostemane)

    Das Trap HipHops kreative Bankrott-Erklärung ist, hat sich langsam auch schon toderzählt. Es kommt nur drauf an den richtigen Take auf das Genre zu finden. Ghostemane, beispielsweise, trappt über die gewöhnten Beatstrukturen, nur um sie anschießend mit Black Metal-Zitaten niederzubrüllen. Nicht für Jeden, aber sehr für mich. (fw)

  • Chris Orrick »Your Ambition« feat. P.O.S. (prod. III Poetic)

    Wird Christ Orrick politischen Rap neu definieren – nope.
    Sollte man auch 2018 auf Mellow Music Group achten – unbedingt (fw)

  • Kristoff Krane »Al7one«

    Fake Four zum Ersten: Kristoff Krane (ehemals Face Candy) meldet sich mit der ersten Leadsingle zu den zweiten Teil seines Kairos-Projektes zurück, das mit der gewohnten Mischung aus assoziativer Poetry und Freestyle über angejazzter Elektronik aufwartet. (fw)

  • OneWerd »Them A Vampire« feat. Ceschi

    Fake Four zum Zweiten: Eigentlich aus San Franciso, hat OneWerd sein neues Projekt »Alive« über Fake Four releast, was zu diesem wunderbaren Duett mir Ceschi führte. (fw)

  • AllOne »Open Case «

    Und weil alle gute Dinge drei sind, ein letztes Leckerle aus dem Fake Four Katalog: Dope Knife setzt den jazzigen Score, über den All One seine (natürlich präzise recherchierten) Noir-Szenen ausbreitet. True Crime, nur nicht so wie du es sonst von Rap gewohnt bist. (fw)

  • scallops hotel »bought my kid a high chair«

    Wie schöner das neue Jahr einleiten, als mit einem neuen Milo-Album. Diesmal wieder unter seinem scallops hotel-Moniker, aber immer noch mit den besten Lyrics im Game. Das Album heißt »sovereign nose of (y)our arrogant face« und ist über Bandcamp für pay-what-you-want verfügbar. (fw)

  • Dexter »Sowas von auf Tour« feat. Jaq (prod. Dexter)

    Tour-begleitende Veröffentlichungspolitik liegt (wieder) im Trend. Und auch wenn sich die Titel der Releases an anderer Stelle in die lange Historie der unterirdischen Wortspiele einreihen, macht Dexter eigentlich wieder alles richtig. (ae)

  • 21 Savage »Pause« (prod. Metro Boomin)

    Cover mehr so schwierig, aber Song halt schon ziemlich *Feuer-Emoji bitte hier einsetzen* Die erste 21 Savage/Metro Boomin-Kollaboration seit zwei Jahren. (ae)

  • Raekwon »The Sky« (prod. RoadsArt)

    Wem es nicht kalt den Rücken herunterläuft, wenn Raekwon einen Song mit der Line »Motherfuckers wanna kill me but they ain’t got the skill« eröffnet, der hat Wu-Tang nicht verstanden! (ae)

  • Negrow »Razer« (prod. 3R & SenSay)

    Negrow hat einen kleinen Hit aus Hamburg mitgebracht. Razer kommt, glaube ich, von rasieren. (ae)

  • Shirt »Flight Home« (prod. San Holo)

    Shirt ist ein Rapper, der einen Lastwagen bemalt und dann darauf durch die Lower East Side fährt. Er ist wie Sheek Louch und versucht sich Picassos zu kaufen. (ae)

  • Yung Bans »Lonely« feat. Lil Skies (prod. Chris Surreal)

    Lil Skies hatten wir hier bereits. Yung Bans könnte das nächste große Ding werden. Er ist blutjunge 18 Jahre alt und bringt alles mit, was so ein nächstes großes Ding heutzutage benötigt. (Hörempfehlung auch Yung Bans »Running In Place«) (ae)

  • Aem16 & Apfel »Steig ein / Steig aus« (prod. Aem 16 & Apfel)

    Aem16 & Apfel kommen mit dem nervös bleependen »Nachtschattengewächse«-Update für 2018. Das Album »Schwarz / Wald« ist gerade erschienen. Auschecken! (jw)

  • Col3trane »Language« feat. Ebenezer (prod. Stink Productions)

    Man sollte meinen, dass Col3trane dank seinem Placement in einer der letzten OVO-Sound-Radioshows eh schon das nächste große Ding ist. Seltsamerweise fliegt der Rap&B-Crooner aus London aber immer noch unter dem Radar. Sein Debütmixtape »Tsarina« kann man hier auschecken. (jw)

  • Young Thug & Birdman »Lil One« (prod. London On Da Track)

    Es geht doch nichts über eine Collabo von Baby und dem Thugger auf eine London-On-Da-Track-Produktion. Ursprünglich für das »Tha Tour 2«-Album der Rich Gang gedacht, findet sich der Song jetzt auf dem Soundtrack der Cash-Money-Dokumentation, die demnächst bei Apple Music Premiere feiert. Und für alle, die sich fragen, warum Paris Hilton im Video zu sehen ist: Ja, die Dame ist offiziell bei Cash Money gesignt. #statements (jw)

  • Chromeo »Bedroom Calling« feat. The-Dream (prod. Chromeo)

    Ich werde vermutlich auf ewig eine Schwäche für The-Dream und seine sexy-skleeky Soulstimme haben. Wenn der selbsternannte Radiokilla die dann noch auf funky Powerchords und Basslicks von Chromeo legt, kann eigentlich eh nix mehr schief gehen. (jw)

  • Jadakiss & Fabolous »Soul Food« (prod. C-Sick)

    Das »Friday On Elm Street«-Projekt von Loso und Kiss ist bis dato ein bisschen an mir vorbeigegangen. Aber wie hier über gechoppten Soul von C-Sick das gemeinsame Abendbrot im Kreis der Familie zelebriert wird, holt mich dann doch komplett ab. (jw)

  • Animus big FM Freestyle

    Animus hat neulich schon bei den Kollegen von Jam FM mit einem eindrucksvollen Freestyle abgerissen und legt jetzt noch mal bei big FM über das »Pound Cake«-Instrumental nach. Schon eindrucksvoll. (jw)