STOP / LOOK / LISTEN #86

Brown-Eyes White Boy ist zurück und im Stimmbruch, Bausa hat den schon längst hinter sich gelassen, Frank Ocean crooned lowkey über Keys von Frank Dukes und Ma Dukes beschert uns ein neues Dilla-Album.

SLL86
Melancholischer Gangsterrap, ambitionierter Segelflieger-Trap, Beatskizzen von Dilla, Basssümpfe von Zaytoven, T-Pain und Spieluhrsamples, Nimo mit Mittelfinger auf Anschlag – diese Woche geht wieder alles in Rap-Hausen. Gut, dass Jan Wehn den Überblick hat.

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  • Brown-Eyes White Boy »ohuhohuhohuhah« (prod. Plaza$am)

    Brown-Eyes White Boy back! Der junge Österreicher hat letztes Jahr mit seinem »Messer«-Remix inklusive Trettmann-Co-Sign und der anschließenden »VIBES«-EP gezeigt, was in ihm steckt. Jetzt gibt’s emotionale Post-Stimmbruch-Lautmalerei auf einer luftig-leichten Plaza$am-Produktion

  • Rugby Wild »Topanga« (prod. Saul Luzeus & Lawrence Casseus )

    Weiter geht’s mit einer ähnlich entspannten Throwback-Produktion. Saul Luzeus & Lawrence Casseus schmeißen für New-Jersey-Newbie Rugby Wild ein paar 80er-Synthies und drückende Drums zusammen, damit der sich schon mal für sein Debüt »Millenials« warmlaufen kann.

  • J. Period »RISE UP!« feat. Black Thought (The Roots), Posdnuos (De La Soul), Pharoahe Monch & Joss Stone (prod. J. Period)

    So, genug gechillt. Der Brooklyner J. Period hat sich durch einen Haufen Mixtapes und Zusammenarbeiten mit Talib Kweli oder C.L. Smooth verdingt gemacht. Für die Widerstandshymne »RISE UP!« versammelt er Black Thought von den Roots, De Le Souls Posdnuos, Pharoahe Monch und Joss Stone auf einem organischen Jam, an dem auch Stro Elliot (Playlist Retreat), Larrance Dobson (1500 Or Nothin, Kendrick Lamar, Timbaland) und Jesse Blum mitgearbeitet haben.

  • Tom Lea »100% Cash Money Special on Radar Radio«

    So, bevor uns hier irgendwer abspringt, machen wir doch mit diesem Goldstück weiter. Tom Lea hat fürs Radar Radio den umfangreichen Cash-Money-Records-Backkatalog durchforstet und daraus einen zweistündigen Mix zusammengestellt. Juvenile, Birdman, Jazze Pha, Hot Boys, Lil Wayne, Big Tymers – alles dabei…

  • Juicy Gay »2 Uhren« (prod. AsadJohn)

    Mr. Wixa

  • Zuna »KMN« (prod. StaticBeatz (UK))

    »Mele7« von KMN-Capo Zuna ist ein echt gutes Album geworden. Die Mischung aus knallharten Streettales und fast schon kitschigen Momenten schafft in Kombination mit Zunas schluderiger Vortragsweise Musik, die sich angenehm vom omnipräsenten Segelflieger-Trap dieser Tage abhebt. Bestes Beispiel: »KMN«.

  • AK AusserKontrolle »Lieber Gott« feat. Fux AusserKontrolle (prod. Sonus030)

    Wenn wir von fast schon melancholischem Gangsterrap sprechen, dürfen wir AK AusserKontrolle nicht vergessen. »2065« war in meinen Augen einer der besten Tracks des letzten Jahres. Nach dem Capital-Feature holt AK AusserKontrolle sich jetzt Partner in Crime Fux auf die nächste Auskopplung aus dem »Auf Staat sein Nacken«–Album.

  • Yaw Herra »Grünes Licht« (prod. Dawid DST)

    Yaw Herra? Hieß früher mal KnG und hat mit diversen EPs und Mixtapes schon gezeigt, dass er was drauf hat. Jetzt greift der Koblenzer unter neuem Namen an. »Grünes Licht« ist die erste Single aus seiner »Stimme der Unvernunft«-EP. Dawid DST verschneidet dafür Live-Drums mit Brummbässen zu einem Monster von Beat und Yaw Herra klatscht darüber imaginäre Gegner an die Wand. So muss das.

  • T-Pain »See Me Comin« (prod. Dre Moon & X-Plosive)

    Gerade letzte Woche erst hat HNRK mir via Twitter einen astreinen T-Pain-Throwback-Nachmittag beschert. »Buy U A Drank (Shawty Snappin‘)« ist immer noch ein unfassbarer Hit. Bevor ich die Liste mit den zehn besten Tunes von Teddy Penderazdoun zusammengestellt habe, gebt ihr euch bitte mit diesem Wahnsinn hier zufrieden.

  • Shabazz Palaces »Shine a Light« feat. Thaddillac (prod. Baba Maraire)

    »Quazarz: Born On A Gangster Star« – schon der Titel kündigt an, dass Ishmael »Palaceer Lazaro« Butler und Tendai »Baba« Maraire sich mit ihrem neuen Album wieder in richtig spinnerte Sphären begeben haben. Auf den zwölf Tracks wird die Geschichte eines Lebewesens erzählt, das einen Ort namens Amurderca besucht, um dort neue Musik kennenzulernen, aber stattdessen auf Tod, Brutalität und alternative Fakten stößt.

  • Offset »Monday« (prod. OG Parker & Deko )

    So einen richtigen Offset-Solosong hat’s auch schon länger nicht mehr gegeben, oder? Das Migos-Drittel kotzt sich über mellow Melodien von OG Parker und Deko mal so richtig über den Wochenenanfang aus. Kann man machen.

  • Bausa »Vermisst« (prod. Gorex)

    Seit Freitag ist »Dreifarbenhaus« draußen. Mit »Vermisst« sei an dieser Stelle noch mal auf diese gerade in der ersten Hälfte echt gut gelungene Großtat hingewiesen. Denn Bausa ist nicht einfach nur der nächste Boy aus Bietigheim-Bissingen, der jetzt auch gerne sein Stück vom Kuchen hätte. Denn das, was der Rotschopf da mit unheimlich viel Schmerz und vom Alkohol sowie Zigaretten ruinierter Stimmen ins Mikro singt, ist viel viel mehr.

  • Marsimoto »Tennis II Society«

    Was Klaas bei Marterias »Halli Galli«–Auftritt neulich so unbedarft in die Kamera hielt, ist nicht weniger als die am Weltkiffertag endlich auf Vinyl veröffentlichte »Green Juice«-EP auf Vinyl. Denn die Magazinbeilage gibt es jetzt tatsächlich auch auf Schallplatte. Kann man sich ruhig mal gönnen.

  • Frank Ocean »Lens« (prod. Jarami, Caleb Laven & Frank Dukes)

    Von heliumverstärkter Hanfhuldigung aus Green Berlin geht’s über den großen Teich zu Frank Ocean. Der hat am Wochenende nämlich nicht nur eine neue Young-Thug-Collabo präsentiert, sondern crooned auch noch eine Runde über Lowkey-Keys von Jarami, Caleb Laven & Frank Dukes. Weltklasse.

  • J Dilla »Motor City« (Album)

    Ein Glück, dass es offensichtlich immer noch unveröffentlichte Dilla-Beats gibt. 19 Stück hat Ma Dukes jetzt für das »Motor City«-Album zusammengestellt. Ein Traum.

  • Zaytoven »East Atlanta Day« feat Gucci Mane & 21 Savage (prod. by Zaytoven)

    Zaytoven, Gucci Mane, 21 Savage – was soll da schon schief gehen? Eben.

  • D.R.A.M. »Gilligan« feat. ASAP Rocky & Juicy J (prod. D.R.A.M. & Juicy J)

    Wer sich am ersten Coachella-Wochenende auf dem Festivalgelände rumgetrieben hat, könnte diesen Tune schon kennen. Alle Normalsterblichen freuen sich jetzt darüber, wie die drei Halunken hier durch den Basssumpf waten.

  • Nimo »LFT« (prod. SOTT)

    Ganz schön viel passiert, seit Nimo im letzten Jahr sein erstes Mixtape veröffentlicht hat. Klar, dass mit dem Erfolg auch die Hater kommen. Aber Nimo hat für alle, die hinter seinem Rücken Unsinn erzählen, eine ganz klare Antwort.

  • Mädness & Döll »Medizin« (prod. Yassin & Torky Tork)

    Kaum ist das »Ich und mein Bruder«-Album vom besten hessischen Brüderpaar neben den Amigos draußen, kommt schon ein neuer Song: »Medizin« produziert von Yassin und Torky Tork. Mittlerweile weiß ja auch wirklich jeder, wie alt Döll mit sechs war.