STOP / LOOK / LISTEN #59

Tinashe, T-Pain, Trettmann: SLL #59 steht diese Woche ganz im Zeichen des Singsangs. Wobei: Mit den Disstracks von Drake und Meek Mill sowie neuen Songs von A$AP Rocky und Vince Staples gibt’s auch wieder Rap in Reinform.

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Was war die letzte Woche denn bitte schon wieder los? »SWISH« wurde zu »Waves« und im Rahmen der Umbenennung schlugen sich Kanye und Wiz die Köpfe ein, ehe die ebenfalls in die Twitter-Finger-Neudefinition verwickelte Amber Rose und KK (nicht die Weedsorte) fröhliche Selfie-Verschwesterung feierten und Ye und Wiz jetzt auch wieder dicke sind. Andernorts gingen die Streitereien zwischen Drake und Meek Mill in die nächste Runde – und da ging es dann ausnahmsweise wirklich mal um Musik.

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  • Tinashe »Ride Your Life« (prod. von Metro Boomin)

    So, gleich mal mit ’nem dicken Mittelfinger in diese Woche starten, oder? Den Auftakt der #59 macht Tinashe. Nachdem die Gute sich für die nächste Woche schon ein außerordentliches Brett von Mike WiLL Made-It gekrallt hat, geht’s dieses Mal supersmooth über klassisches Metro-Boomin-Georgel zur Sache.

  • T-Pain »Do That Shit« (prod. von De-Capo)

    Weiter geht’s mit dem Mann, dem wir das, was an Rap gerade so viel Spaß macht, mit zu verdanken haben: T-Pain. Als er vor sechs, sieben, vielleicht acht Jahren das Gimmick Auto-Tune reaktivierte, zu seinem Markenzeichen machte und damit zahllose Rap-Kollegen inspirierte, war wohl kaum abzusehen, dass sich mit Future und Young Thug zwei der aktuell wichtigsten US-Rapper auf ihn berufen würden – von Kanye, Drake, LGoony und Crack Ignaz ganz zu schweigen. Was wollte Jigga uns mit »D.O.A.« damals noch gleich sagen?

  • Casey Veggies »Pop Off« feat. Dom Kennedy (prod. von Radio)

    Und wir bleiben entspannt. Casey Veggies hat im letzten Jahr nicht nur sein Debütalbum »Live & Grow« veröffentlicht, sondern war auch mit Dom Kennedy auf Tour, bei der irgendwann dieser funky Zeitvertreib entstanden sein muss. Wem der übrigens nicht reicht, für den gibt es auch noch »Super Saiyan«.

  • Drake »Summer Sixteen« (prod. von Boi-1da, 40, Brian Bennett, The Winans & CuBeatz)

    »Views From The 6« hat endlich einen Releasemonat und soll im April erscheinen. Als kleinen Appetizer gab’s in der letzten, übrigens wirklich sehr guten, 14. Episode von Drakes »OVO Radio«–Show schon mal den neuen Cut »Summer Sixteen« zu hören – inklusive Shots gegen, klar, Meek Mill, Barack Obama, Tory Lanez, Jay Z und Kanye Wests Swimming Pool.

    (»Summer Sixteen« ist im Player oben ab 34:20 zu hören.)

  • Meek Mill »War Pain« feat. Omelly (prod. von Ben Billions & Danny Boy Styles)

    Keine 15 Minuten nach »Summer Sixteen« schob Meek Mill seinen Antwort »War Pain« nach und antwortete so dermaßen on point auf manche Lines von Drizzy, dass Milly den Song definitiv schon vor der Veröffentlichung gehört haben muss. Ob jetzt wirklich Drakes angeblicher Ghostwriter oder ein Mitarbeiter bei Apple das Dingen geleaked hat: who knows? Aber unterhaltsam ist das Ganze schon, zumal diese Runde dank Aha-Effekt und Soul-Sample-Sause definitiv an Meek Mill geht.

  • A$AP Twelvy »Trips« (prod. von Harry Fraud)

    A$AP Twelvy und Harry Fraud machen verschiedene Dinge: Für bisschen Kraut einmal quer durch die USA fliegen, sich mal eben einen Haarschnitt in Paris schneiden lassen – und anschließend solche netten Songs darüber machen.

  • Vince Staples »Lift Me Up« (prod. von DJ Dahi & No ID)

    Vince Staples begrüßt seine Hörer auf »Lift Me Up« mit einem Faustschlag, schrieb Anthony Obst in seiner Review zum letztes Jahr erschienenen Debüt »Summertime ’06«. Nun, dieser Vorschlag wird in Kombination mit dem grandios-gruseligen David-M.-Helman-Video zu einer ganzen Tracht Prügel.

  • Tory Lanez »Say It« (Shlohmo Remix)

    Zugegeben, die neue Tory-Lanez-Single »L.A. Confidential« ist ziemlicher Müll – aber zum Glück hat das, auf Brownstones »If You Love Me« basierende »Say It« aus dem letzten Sommer jetzt einen Neuanstrich von Shlohmo bekommen – und der geht schon ganz gut nei.

  • Young Thug »F Cancer (Boosie)« feat. Quavo (prod. von Mike WiLL Made-It)

    Gut, der Song hat jetzt nicht unbedingt sooo viel mit Boosie und seiner Krebs-Diagnose im letzten Jahr zu tun. In jedem Fall gilt: Krebs ist eine beschissene Krankheit und auf diesem Weg nur das Beste für Boosie.

  • A$AP Rocky »Hear Me« feat. Pharrell Williams (prod. von Pharrell Williams)

    Während Kanye, Wiz Khalifa und Amber Rose sich auf Twitter letzten Mittwoch die Köpfe einschlugen, rief A$AP Rocky kurzerhand den Wave Wednesday aus und droppte gleich drei neue Songs. Die spaßige Pharrell-Kollabo »Hear Me«, den A$AP-Mob-Joint »Yamborghini High« und den finalen Mix seines »Wu-Tang Forever«-Remix.

  • Trettmann »Visionär« (prod. von KitschKrieg)

    Ich muss ja gestehen, dass ich (Ronny) Trettmann zwar schon lange auf dem Schirm, aber auch geflissentlich ignoriert habe. Die zunehmende Dancehallisierung von Rap-Musik, ständige Schwärmerei von Kollege Davide Bortot und zahlreiche Co-Signs aus der Szene haben dafür gesorgt, dass ich mir den Leipziger jetzt dann doch mal zu Gemüte geführt habe. Und, siehe da, die neue »KitschKrieg«-EP ist wirklich der Wahnsinn. Bass bis zum get no, Auto-Tune auf Anschlag und gib ihm! Die ganze EP mit Features von Peppa und Megaloh gibt’s hier.

  • Juicy Gay »Codein Verrückt« (prod. von 101)

    Gerade hatten wir Juicy Gay noch im Interview, da droppt der Trapgaylord schon den nächsten Song. Passend zu den benebelten Klängen der Hustensaft-Hymne werden im Video dann auch dementsprechend in bester Hasselhoff-Manier – also faded af – Donuts und weißer Zitronen-Holunderblüten-Eistee von Pfanner verköstigt. Swah!

  • OK KID »Bombay Calling« (prod. von OK KID)

    Wenn wir schon bei Druffi-Tracks sind, dann nehmen wir auch gleich noch die Jungs von OK KID mit rein. Deren neues Album »Zwei« erscheint im April. Auf der ersten Single »Bombay Calling« singen sie ein Loblied auf ihren liebsten Gin. Passend dazu hat Stefan Braunbarth ein Video gedreht, das die Schönheit des Schrecklichen zelebriert.

  • Pascall Violett »Bombhigh« (prod. von Rita Lean)

    Lieder über hochprozentigen Wacholderschnaps scheinen gerade in Mode zu sein. Pascall Violett besingt nämlich ebenfalls den Bombay aus der blauen Flasche. Trippy hoch zehn, aber irgendwie geil. Sein »Modus«-Mixtape gibt es hier.