STOP / LOOK / LISTEN #58

Bam, Oida! STOP / LOOK / LISTEN ist schon in der zweiten Woche des noch jungen Jahres 2016 bis zum Rand mit Highlights gefüllt: Kanye und Madlib, Erykah Badu mit sich selbst, Thugger mit Metro Boomin, Yung Hurn mit Krocha-Swinag und und und.

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Das neue Jahr könnte ein gutes für Rap werden. Kanye hat sein neues Album für nächsten Monat angekündigt und Drake dürfte auch nicht mehr lange auf sich warten lassen. Derweil macht Young Thug mit Fließband-Freebies weiter und Yung Hurn hat jetzt schon das Mixtape des Jahres draußen. Zudem produziert Gibmafuffi von Offenbach aus Beats, die ihresgleichen suchen, Crack Ignaz und Wandl tun völlig zurecht auf cool und SSIO erörtert eben noch mal die Vorteile seines SIM-Karten-Hustles. Hallo 2016!

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  • Kanye West »Real Friends / No More Parties in L.A.« feat. Ty Dolla $ign & Kendrick Lamar (prod. von Kanye West, Frank Dukes, Boi-1da & Havoc / Kanye West & Madlib)

    Hands down: Gegen die beiden Dinger hier ist »Facts« vom Jahreswechsel ja wirklich eine Frechheit. Für »Real Friends« hat Yeezy sich bei Frank Dukes und Boi-1da ein psychedelisches Stolpersample geschnorrt, dazu haut Havoc die Klanghölzer in bestem »Good Morning«-Style aneinander. Und auf »No More Parties in L.A.« lässt Kanye sogar Kendrick ein wenig alt aussehen, dazu macht die Nummer kurz nochmal klar, warum Madlib der Dude ist. Und Kanye hat obendrein endlich einen Platz für seine Spraytan-Lines aus der B-Seiten-Footage der »Our Vinyl Weighs A Ton«-Dokumentation von Stones Throw.

  • Erykah Badu »Real Friends« (Remix)

    Dass ein paar Tage nach Song-VÖ gleich der obligatorische Badu-Rework im Netz auftaucht, kann gerne zur Gewohnheit werden. Erykah scheint laut Soundcloud-Beschreibung eigentlich gerade an ein paar anderen Songs zu sitzen, aber für eine Runde Abstylen über die neue Kanye-Nummer war trotzdem Zeit. Glücklicherweise!

  • Young Thug »Make A Lot« (prod. von Metro Boomin)

    Wenn wir schon bei atmosphärischen Samplesausen sind: Thugger hat sich von Metro Boomin ein ähnlich verrauschtes Ding anliefern lassen und verzählt bisschen einen über seinen Kontostand.

  • Novelist »Street Politican« (prod. von Novelist & Nick Hook)

    Vor lauter selbstbesoffener Introspektive bei Mr. West und Kapitalismus-Boost beim Thugger wollen wir aber nicht die ebenfalls wichtigen Kracher der letzten Woche vergessen: Novelist leistet seinen ganz eigenen Beitrag zur Grime-Wiederbelebung und samplet für seinen neuen Track »Street Politican« Teile einer Rede über nationale Sicherheit von David Cameron. Nur, um dem Premierminister im nächsten Moment mit seinen eigenen Ansagen über den Mund zu fahren. Stark!

  • Kamau »BooDha« (prod. von Kamau & No Wyld)

    Nach Westschem Größenwahn und grimey Großoffensive gibt’s jetzt das komplette Kontrastprogramm von Kamau. Doowoop-Swinag und Weltmusik im Zusammenspiel liest sich erst mal schlimm, kommt auf »BhooDa« aber gut. Ernsthaft.

  • Flatbush Zombies »Glorious Thugs« (prod. von The Architect)

    Normalerweise gehen derartige Huldigungen von HipHop-Heroen gehörig nach hinten los. Aber wenn die Flatbush Zombies sich Biggies Bone-Thugs-Collabo und den »Life After Death«-Opener »Notorious Thugs« von 1997 vorknöpfen, kann ich das getrost durchwinken.

  • The Game »Do It To You« feat. Trey Songz (prod. von Cool & Dre)

    An den Output von Lil B, Young Thug, Gucci Mane und Money Boy kommt eigenlich kein Rapper ran. Wobei? The Game ist nicht nur damit beschäftigt, sein Genital möglichst vorteilhaft in Radlerhosen zu zwängen, sondern bringt nach zwei direkt aufeinanderfolgenden Alben jetzt noch eine Special Edition von »The Documentary« mit ein paar Lefties raus. Darauf zu hören ist auch dieser liedgewordene Schweinkram »Do It To You« mit smoother Cool-&-Dre-Produktion.

  • Wiki »Crib Tax« (prod. von Kaytranada)

    Apropos Bonus Cuts: Für alle, denen »Lil Me« noch nicht nice genug war, gibt’s hier jetzt noch mal fix einen Freebie hinterhergeschmissen. Den Beat habe ich vor zweieinhalb Jahren, meine ich, schon mal auf Kaytranadas Soundcloud gehört – macht aber gar nix.

  • Trae Tha Truth »All Good« (feat. Rick Ross, T.I. & Audio Push)

    Schöner Name, schlechter Song.

  • DJ Mustard »Whole Lotta Lovin« feat. Travi$ Scott (prod. von DJ Mustard)

    Ach. Du. Scheiße! Dass Mustard das mit der Großraumdissenbeschallung drauf hat, wußte man ja schon. Aber als ob das nicht schon genug wäre, mimt Travi$ Scott hier noch den Hands-Up-Hampelmann auf CeCe-Peniston-Basis und ich bekomme plötzlich richtig Durst auf Wodka Maracuja.

  • Chief Keef »Law And Order«

    FilmOn-Fehde hin oder her, Chief Keef haut weiter Musik am laufenden Band raus.

  • Skepta »P's and Q's«-Freestyle

    Üfffff. Immer noch kein neues Album, aber immerhin ein solider Coachella-Slot und dieser Freestyle über den Kano-Klassiker »P’s and Q’s«. Wir warten!

  • Camufingo »Eins« (prod. von Greg Dhilla)

    Politischer und und gut gemachter Rap ist eine absolute Seltenheit. Camufingo kann beides zusammen. Word to Falk Schacht.

  • Kabuku »Vibin' Vol. 7«

    Kabuki hat für die »Vibin’«-Reihe ein wenig im Archiv gekramt und leitet das Jahr mit einer musikalischen Melange aus groovenden Instrumentals zwischen Damals und Heute ein.

  • Kex Kuhl x Badze x Schote x Rino Mandingo x Andi Tablez x HawkOne »MFKA Cypher 2015« (prod. von Hawk One)

    Lockere Possecuts mit Ansagen gibt’s leider viel zu selten. Ein Glück hat das LAbel MFKA zur Cypher geladen. HawkOne am Beat, Andi Tablez an den Turntables und Kex Kuhl, Badze, Rino Mandingo und allen voran SChote kommen locker-flockig mit allerlei Deutschrap-Zitaten dahergestyled. #beste

  • ZIMMERMANN »Gotena« (prod. von ZIMMERMANN)

    Wenn ZIMMERMANN als @HerrGenz nicht gerade Twitter unsicher macht, dann produziert er auch Beats. Zum Beispiel für LGoony, Zugezogen Maskulin – oder sich selbst. Gerade ist die »Zelle.1«-EP erschienen. Den neuen Instrumental-Cut »Gotena« finde ich ob seines verspulten Futurismus aber noch ein bisschen besser.

  • Yung Hurn »Bam Oida« (prod. von Mvtra)

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  • Crack Ignaz & Wandl »Rawness«

    »I hob ka Liebe für ka Snitch net«, »I rasier dich wirklich mit der Klinge« – Ignaz K bringt Sprüche und Adlibs (»Amina koyim!«) for days, während Wandls bekiffte Eso-Mucke im Loop läuft wie die Räder an seinem Hawa-Board. Swah!

  • SSIO »SIM Karte« (prod. von REAF)

    REAF mit einem Beat, der nicht von dieser Welt ist. Xatar mit dem Beweis, dass er auch Videos kann. Und SSIO mit, nun ja, einer neuen Nummer.

  • Megaloh »Regenmacher« (prod. von Ghanaian Stallion)

    Wem die »Veve«-Videoreihe schon Lust auf mehr gemacht hat, der bekommt jetzt mit dem Video zum Titelsong des neuen Megaloh-Albums noch mal richtig den Mund wässrig gemacht. Mächtiger Bläserbombast von Ghanaian Stallion, wasserdichte Maßarbeit in Sachen Flows von Mega und ein wirklich schönes Video. »Regenmacher« kommt am 04. März 2016.

  • Farmer »Bisher« (prod. von Cram)

    »9to5« aus dem letzten Dezember war schon eine extrem smoothe Angelegenheit. Jetzt legt Farmer die »Pequod«–EP nach. Cram hat allerfeinsten Siebziger-Soul auseinandergefriemelt und Farmer liefert eine kleine Bestandsaufnahme. Die EP kann man sich übrigens hier gönnen, das Cover stammt von yours truly Graphizzle Novizzle.

  • SSIO »Nullkommaneun« (DJ Shusta Remix)

    Und zum Ende noch mal SSIO. Dass da noch keiner draufgekommen ist! DJ Shusta schnappt sich das freundlicherweise von AoN zur Verfügung gestellte »0,9«-Acapella und flippt gut zehn Jahre nach dem Diplomats-Klassiker »The First« noch mal »Let There Be Light« von Jeff Tyzik. Ebenfalls empfehlenswert: Der Cap-Kendricks-Remix.