STOP / LOOK / LISTEN #38

Zwischen Zungencatchen mit der Queen of Pop, einer Tour mit seinem Woe Future und dem schwachen zweiten Coachella-Wochenende hat Drake in der letzten Woche noch mal eben schnell dieses Überbleibsel aus den »IYRTITL«-Sessions klargemacht. Thematisch gewohnt gefühlig, haben wir es musikalisch mit einem rückwärtslaufenden R&B-Sample zu tun. Und dieses Gequietsche im Hintergrund ist doch das »Lost«-Intro, oder etwa nicht?

Hm. Jetzt scheint es ja so, als ob »Barter 6« nur ein Mixtape-Album-Hybrid wäre und die echte LP »Hy!£UN35’« erst noch erscheinen soll. Vielleicht ist das angesichts der recht schwachen Erstwochenabverkäufe von gut 18.000 Exemplaren ein geschicktes Täuschungsmanöver. Ich weiß zwar gar nicht so richtig, was für einen Wahnsinn ich erwartet habe, aber »Barter 6« ist doch schon eher eine halbgeile Angelegenheit …

Bisschen übertriebenes Waffengelaber auf 808-Bassbasis gefällig? Kann Rick Ross, kann Lil Wayne ebenfalls einigermaßen. Und kann YT Triz tatsächlich auch. Nettes Nümmerchen fürs Cruisen mit den Woes nach Feierabend.

Ex-Cash-Money-MC Glasses Malone kommt hier mit Kendrick auf einer ziemlich entspannten 2Pac-Hommage daher. Findsch jut.

Bei dem Trap-Trip, den sich Rap gerade immer noch fährt, fehlt es einfach an so schlüpfrigen Slow Jams wie diesem hier. Bisschen besoffen übers Bumsen quatschen, nöligen Superslowmo-R&B drunterpacken und gut is‘ – oder nicht?!

Und wo wir gerade schon so wehmütig sind: Fabolous bespuckt gerade regelmäßig Klassiker aus den Jahren 1990 bis 2000 mit neuen Zeilen. Dieses Mal hat er sich die jiggy Traumkollabo von Diddy, Ma$e und Carl Thomas klargemacht. Und paar Adlibs vom DJ Clue gibt’s auch noch oben drauf. Hach…

Wenn’s um Straßenrap aus Deutschland geht, fällt mir außer der 187 Straßenbande eigentlich niemand ein, der so dermaßen knallhart und gleichzeitig augenzwinkernd über den everday hustle berichten kann, wie die Jungs aus Hamburg. Auf den letzten Labelsampler und den »Marioana«-Sommerhit folgt jetzt direkt das gemeinsame Album von LX und Maxwell mit dem schönen Titel »Obststand«. Gibt euch!

Wem »Normaler Samt« zu samtig war, der bekommt hier direkt die Todesflöte in den Mund rein. Und dann ist sie drin.

Seit der »Tausend in einem«-EP halte ich große Stücke auf den Jungen aus Hamburg. Das Debüt »Kontraste« kommt im Juni!

420 ist zwar schon rum. Aber »Ring der Nebelungen« steht vor der Tür. Zusammen mit M-M-Marsi, der wieder mehr Sprüche als ein Lucky-Strike-Plakat bringt.