STOP / LOOK / LISTEN #37

Neue Woche, neues Glück. So oft wie in letzter Zeit binnen eines Augenblicks neue Alben veröffentlicht werden, gibt es hier bald keine Trackempfehlungen mehr, sondern noch nur LP-Streams. Aber bis das soweit ist, durchforstet Jan Wehn das Netz erstmal weiter nach den Blogbangern der letzten sieben Tage.

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A$AP Rocky läuft sich für sein neues Album warm, O.T. Genasis legt noch mal eine hysterische Hymne auf 808-Basis nach, Tyler, The Creator bringt nächste Woche eine neue Platte mit Kanye-West- und Lil-Wayne-Feature, Estikay lebt das »Clooney Life« und Audio88 & Yassin definieren das mit den Opfern und Tätern noch mal so richtig aus.

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  • A$AP Rocky »M's«

    »We ain’t got no Flacko in our Serato?!« — Den A$AP juckt’s angesichts seines neuen Albums schon richtig in den Füßen. Folglich rasiert er hier richtig schön einen raus.

  • Mick Jenkins »Alchemy«

    Und wenn wir schon bei dumpf-düsterer Selbstbeweihräucherung sind, können wir auch gleich mit Mick Jenkins weitermachen. Der hat letztes Jahr schon mit dem »The Water[s]«-Mixtape gezeigt, dass er ein ganz besonderer MC ist. Der Drone-Rap mit Artsy-Einschlag auf »Alchemy« setzt da gut einen drauf.

  • Freddie Gibbs & KAYTRANADA »My Dope House«

    Ach, was soll der Geiz? Weiter geht’s. KAYTRANADA bounced paar Brummbassspuren aus seinem MacBook und garniert das Ganze in Richtung Hook mit feel-good-Akkorden. Und Freddie Gibbs? Der flowed um sein Leben.

  • T.I. »Bankrolls On Deck« feat. Young Thug, PeeWee Roscoe & Shad Da God

    4 is ne Party – oder wie war das da bei Fettes Brot? Völlig wurscht. T.I. hat sich ein moody-murmeliges Instrumental reserviert, auf dem sich Young Thug, PeeWee Roscoe und Shad Da God ganz entspannt abklatschen. Zum Shishapacken reicht’s allemal.

  • Red Cafe »Making Me Proud« feat. Jeremih & Rick Ross

    So, nach dem ganzen neumodischen Krams mal wieder bisschen grundsolides Material für die Beschallung bei der nächsten nächtlichen Spritztour im Ride: Red Cafe raspelt mit Hilfe von Jeremih und Rick Ross bisschen Süßholz.

  • O.T. Genasis »The Flyest«

    Nachdem auch in der hinterletzten Dorfdisco der turn up zu »CoCo« vollzogen wurde, musste jetzt mal langsam was Neues her. Also hat O.T. Genasis sich wieder eine rumpelnde und rasselnde 808-Geschichte andrehen lassen und nutzt das krachende Etwas um zu tun, was er am besten kann: richtig einen auferzählen.

  • Tyler, The Creator »FUCKING YOUNG / PERFECT«

    Scheint, als würde nach Earl Sweatshirt gleich das nächste Mitglied von Odd Future (gibt’s die überhaupt noch?) ein Album bringen. »Cherry Bomb« kommt am 13. April, was faktisch schon in fünf Tagen ist. Und angeblich hat Tyler sogar einen Track mit Kayne West und Lil Wayne …

  • Estikay »Clooney Life«

    Ja, der Song hat schon zwei Wochen auf dem Buckel, aber ich finde ihn derart fresh, dass ich ihn jetzt einfach mal zwischen die ganzen anderen Newbies der Woche schmuggel. Estikay ist gerade mit Nico Suave auf Tour – aber, Achtung!, er klingt nicht so. SiNCH, den man vermutlich von den TrackSetters und zig anderen relavanten Produktionen kennt, hat dem Burschen richtig feinen Bombast gezaubert – und der erzählt da drauf endsentspannt von seinem »Clooney Life«.

  • LGoony »Millionen Euro«

    Ich habe es an anderer Stelle schon mal erwähnt. LGoony ist vermutlich deshalb sowas wie der bessere Money Boy, weil sich bei ihm niemand fragt, ob er das wirklich ernst meint. Außerdem lässt er einen nicht so fasziniert-verstört zurück wie ein Hustensaft Jüngling. »Millionen Euro« vom »Space Tape« kommt jetzt mit Video – inklusive turn up an der Kölner Hohenzollernbrücke.

  • Money Boy »Ikarus«

    Wobei man ja sagen muss, dass Money Boy wirklich ein immer besserer Rapper wird. »Ich kann mein Gesicht nicht fühlen«, das neueste Free-Mixtape vom 21-CEO, hat auch wieder paar richtige Hits – zum Beispiel »Ikarus«.

  • Holy Modee »AMEN«

    Holy Modee von der Cosmo Gang hat die österliche Feiertagsmadness genutzt, um ein bisschen den Sakralswag aufzudrehen.

  • Lance Butters »Auf Deutschrap«

    Lance Butters hat ein Album gemacht. Und er hat eine Meinung. Über Deutschrap. Das schien in seinen Songs zwar schon immer durch, aber jetzt, wo ein paar Tracks und Interviews draußen sind, merkt man: der Bursche hat richtig Hass. Gut so. »Auf Deutschrap« verteilt auch wieder paar Spitzen auf einem drückenden Bennett-On-Brett und die Beatvergewaltigung nach hinten raus kommt tatsächlich von Ahzumjot.

  • Audio88 & Yassin »Opfer oder Täter« feat. Enoq

    Apropos schlechte Laune. Die haben auch Audio88 & Yassin zur Genüge. Torky Tork hat einen Beat zusammengeknispelt, der auf »Dead Presidents«-Basis herummurmelt und die Nackenmuskulatur bis zum get no strapaziert. Und die Lyrics? Von A bis Y zitierwürdig. Groß!