Die zehn Lieblings-Westcoast-Songs von Romano

Romano könnte der realste Berliner Rapper sein. Oder auch nicht. Eines ist sicher: Das Multitalent aus Köpenick ist ein Westcoast-Rap-Experte. Zur Veröffentlichung seines Albums »Jenseits von Köpenick« hat er seine Top 10 der besten Tracks von der Westküste zusammengestellt.

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Eigentlich könnte man nicht weiter von Berliner Rap entfernt sein als mit dem Sprechgesangskonstrukt, das Romano offeriert. Aber eigentlich gibt es auch kaum jemand anderen, der Berliner Rap realer repräsentiert als Romano. Man sieht schon: Romano macht es einem nicht leicht. Möchte er auch gar nicht. Er möchte stylen. Der Mann aus Köpenick spielt einfach so auf dem Splash!-, dem Melt!- und dem Fusion-Festival. Er macht einen Rap-Track über sein Faible für Heavy-Metal-Accessoires, verteilt ungefragt einen »Klaps auf den Po« und bewegt die Hände wie ein Schlagersänger, wenn er spittet. Außerdem war er tatsächlich mal ein Schlagersänger und Video-Superstar auch.

Allen voran ist dieser Romano aber ein Fan von Westcoast-Rap. (Nicht umsonst hört man auf seinem Debütalbum »Jenseits von Köpenick« schönstes G-Funk-Flirren.) Während man sich allerorten auf den kommenden N.W.A-Film freut und Dr. Dre nach 16 Jahren nun tatsächlich sein neues Album veröffentlichen soll, hat Romano für ALL GOOD seine zehn liebsten Westcoast-Classics kompiliert. Die funktionieren in Compton, Köpenick und überall dazwischen. Garantiert.

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  • N.W.A »Alwayz Into Somethin'« (1991)

    »Meine Nummer eins – natürlich N.W.A! Die Jungs haben den Westcoast-Sound maßgeblich geprägt. Auch thematisch hatten sie einiges zu erzählen. Neben ›Straight Outta Compton‹ und ›Fuck The Police‹ hier mein Favorit.«

  • Compton's Most Wanted »Hood Took Me Under« (1992)

    »Ich bin durch Compton’s Most Wanted das erste Mal auf Mc Eiht aufmerksam geworden. ›Straight Checkn ‚Em‹ und ›Music To Driveby‹ sind absolute Klassiker. OG-Style: direkte Texte und das Gefühl, man wäre beim Hören direkt in Compton, machen ihn zu meiner Nummer 2.«

  • Above The Law »Black Superman« (1994)

    »Above The Law haben den Westcoast-G-Funk und mich mit ihrem Sound stark beeinflusst. Mein absoluter Liebling vom ›Uncle Sam’s Curse‹-Album.«

  • Kam »In Traffic« (1995)

    »›Made in America‹ war ein Mega-Album. Kam ist politisch und bleibt dabei Straße. ›In Traffic‹ wurde dazu noch von meinem Lieblings-Producer DJ Battlecat entwickelt.«

  • CJ Mac »Come And Take A Ride« (1995)

    »CJ Mac schafft mit dem Track das absolute Cali-Feeling! Sonne, Strand, Palmen – durch Köpenick mit 10 km/h rollen. Was will man mehr?«

  • Snoop Doggy Dogg »Murder Was The Case« (1994)

    »Klar ist in meiner Selektion auch Snoop mit von der Partie. Death Row hatte damals krass vorgelegt und mit Dr. Dre als Producer konnte nichts anbrennen. Ob bei ‚ner Hausparty oder im Auto – ich hab immer ‚ne Death-Row-CD dabei.«

  • Mr. Doctor »Bloccstyle« feat. Brotha Lynch Hung (1995)

    »Wie habe ich die beiden gefeiert! Neben C-Bo hatte Sacramento in den Neunzigern echt ein paar großartige Rapper am Start. ›Season Of Da Siccness‹ von Brotha Lynch Hung und ›Setripn‘ Bloccstyle‹ von Mr. Doctor liefen in meiner Anlage hoch und runter.«

  • Ice Cube »Lil' Ass Gee« (1993)

    »Überall drehen die Kids auf und spielen hart – nicht nur in L.A. Ice Cube hat ‚nen Track darüber gemacht. Das Surren im Chorus ist unübertroffen.«

  • Kurupt »Welcome Home« (1999)

    »Kurupt, die eine Hälfte von Tha Dogg Pound, hat mit dem Release ›Tha Streetz Iz A Mutha‹ ein geniales Solo-Album abgeliefert. Diesen Song findet man heute noch auf meinen aktuellen CD-Mixes. Beim Hören sitze ich plötzlich wieder im Flieger kurz vor der Landung auf’m LAX.«

  • Suga Free »If U Stay Ready« (1996)

    »Der Pimp und Rapper aus Pomona wurde neben Mausberg, Hi-C, AMG, Playa Hamm und auch 2nd II None von DJ Quik produziert. Ich mag den eigenwilligen Flow und den extravaganten Style von Suga Free. DJ Quik ist für mich als Producer ein absolutes Ausnahmetalent.«