Brenk Sinatra & Fid Mella: Austropop for Beginners

In der Begeisterung für das florierende Instrumental-HipHop-Spiel hierzulande wurde in den letzten Jahren allzu oft minderwertiges Material als innovative Großtat der Bumm-Tschack-Wissenschaft gefeiert. Häufig war es lediglich ein weiteres »more of the same«. Die Produzenten Brenk Sinatra und Fid Mella haben sich solch mediokren Allerleis nie schuldig gemacht – dafür waren beide stets zu eigenbrötlerisch, meinungsstark und, ja: zu gut. So stellten der Ur-Wiener Brenk und der gebürtige Südtiroler Mella auch den vierten Teil in der sinnstiftenden Reihe des Sub-Genres – dem Hi-Hat Club des Kölner Labels Melting Pot Music. »Chop Shop« war ein Sample-Machtwerk mit zutiefst eigener Handschrift, das, wie alle Hi-Hat-Club-Teile, reißenden Absatz fand.

Brenk und Mella wollten immer einen zweiten Teil machen. Und dieser sollte noch einen Deut mehr mit ihrer Umgebung und damit ihnen selbst verbunden sein. Sie wollten ein Instrumental-Album, das die Platten des Wiens der Siebziger und Achtziger samplet. Mit »Chop Shop 2: Singende klingende Unterwelt« haben sie jetzt genau diese Platte gemacht. Sie erscheint nicht auf Melting Pot Music, sondern auf Hector Macello Records, einem kleinen Eigen-Label aus Wien. Und natürlich ist »Chop Shop 2« alles andere als ein weiteres unspektakuläres Beat-Tape geworden. Für ALL GOOD agieren sie als Botschafter und stellen fünf essenzielle Namen des Österreich-eigenen Genres Austropop vor.

Foto: Daniel Shaked

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