Frauenarzt »Wir haben Grenzen ausgetestet und sie überschritten.« — Teil 2/2

Nach der ersten Hälfte unseres Interviews mit Frauenarzt kommt nun der zweite Teil des ausführlichen Gesprächs, das Jan Wehn anlässlich des neuen Albums »Mutterficker« mit der Untergrundlegende führte.

Ohne Titel

Nach dem ersten Teil unseres ausführlichen Frauenarzt-Interviews, der die Zeit des ersten Plattenvertrags, die Gründung von Labels wie Wet Pussy Digital und Bassboxxx beleuchtet, verschiebt sich der Fokus nun auf das Kopieren der ersten Tapes, seine Zeit in Bielefeld, Frauenarzt’ Definition von Trap und seine Meinung zu jungen Acts wie LGoony oder Haiyti.

  • 2002 hast du dann Rap Haus Records gegründet. Warum gab es eigentlich diese ständigen Namenswechsel? Im Grunde war es doch immer das gleiche Label, oder?

  • Nein, nicht ganz. Bassboxxx hatte sich über die Zeit zu einer Art Kommune ohne wirklichen Labelcharakter entwickelt. Wir haben dann angefangen CDs zu machen, es kam eine ganze Menge Geld rein und dann ging langsam die Zeit los, für die ich Jahre später dann belangt wurde und tief in die Tasche greifen musste. Es gab eben den Vorwurf, dass ich Sachen verkauft, aber nicht versteuert habe… Aber ungefähr zu der Zeit kam dann auch die Frage auf, wer denn nun bei Bassboxxx das Sagen hat und wir haben uns da alle ein bisschen in die Haare gekriegt. Wir waren zwar alle noch Freunde, aber ich hatte keine Lust auf diese Stimmung. Da sollten dann auch Leute rausgekickt und ausgegrenzt werden, aber ich war dafür zu loyal und habe das nicht eingesehen. Also habe ich aus meinem Frust heraus gesagt: »Ich bin zwar Bassboxxx, aber zieht euer Ding alleine durch.« Dann bin ich nach Bielefeld zu meinem alten Kumpel Aci gefahren. Mit Aci war ich auch schon zu Overtax-Zeiten am Start. Er hatte damals eine Gruppe, die Psychopaten, und wir haben zu der Zeit schon viel gemeinsam auf Jams gerappt. Ich habe dann eine Zeit dort in Bielefeld abgehangen, wir haben dort gemeinsam ein Studio betrieben und hatten das Label Rap Haus Records. 

  • Über Rap Haus Records sind damals auch beide »Porno Party«-Teile erschienen. Auf dem Covern bist du beide Male ohne Mütze und Brille zu sehen. Warum?

  • (grinst) Da hatte ich meine experimentelle Phase. Ich wollte mit Rap Haus Records etwas neues machen – weg von Bassboxxx! Und das dann auch visuell unterstreichen.

  • Produziert wurden die »Porno Party«-Teile von DJ Reckless. Wann hast du ihn kennengelernt?

  • Das war noch zu Bassboxxx-Zeiten. Damals hatten wir einen Auftritt in Peine bei Hannover und er war auch dort vor Ort.

  • »Hätte er das mal gemacht, dann wäre er einer der ersten gewesen.«Auf Twitter teilen
  • Reckless hat 1997 mit »The Voyage of Recklez« schon richtig krasse Sachen produziert.

  • Ein ganz krasses Ding. Er hatte damals schon einen Kumpel, der ihm eintrichtern wollte, dass er doch diese Musik auf Deutsch machen sollte – da hatte er aber keinen Bock drauf. Hätte er das mal gemacht, dann wäre er einer der ersten gewesen.

  • Mit »Porno Party« gab es langsam auch mehr mediale Aufmerksamkeit. Davor hatten »Juice« und »Backspin« kaum bis gar nicht über euch berichtet. Lediglich in der »Wicked« gab es mal längeres Interview mit dir und MC Basstard.

  • Das allererste Interview gab es damals im Magazin »MK Zwo«

  • …und wurde von Oliver Marquart, jetzt Chefredakteur bei rap.de, geführt.

  • »MK Zwo« hatten ihre Anfänge auch bei Pinky Records. Damals hieß das Magazin noch »Miks News« und bestand nur aus ein paar kopierten Seiten. Das war unfassbar geil, habe ich mir immer gekauft. Da standen nämlich auch damals schon Kritiken über die Alben von Ganksta N-I-P und so drin. Das Urteil lautete immer »Totaler Bullshit!«. Aber ich wusste, wenn die Alben dort schlecht wegkommen, dann muss ich sie mir kaufen. (lacht) Aber es stimmt schon: »Juice«, »Backspin« und so haben sich immer sehr schwer mit uns getan. Wir waren zu underground und damals wurde aus Deutschland fast ausnahmslos Stuttgart und Hamburg gefeiert.

  • Hat euch das gestört?

  • Naja, wir hatten ja schon immer so eine Anti-Haltung und diese auch gegenüber den Magazinen zum Ausdruck gebracht. Das war ja die selbe Fraktion, die wir schon von den Jams kannten. Das waren in unseren Augen eh Weicheier – und weil sie uns nicht gebracht haben, haben wir sie ignoriert. Natürlich wollten wir da trotzdem stattfinden, aber wir haben andererseits auch so gut verkauft. Wir haben alle in Ein-Zimmer-Wohnungen auf 25 Quadratmetern gewohnt und auf einmal Unmengen an Tapes und CDs verkauft. Wir haben das Geld dann immer gleich reinvestiert – auch in Werbung. Und weil wir nicht in der »Juice« stattgefunden haben, haben wir dort eben eine Anzeige für 2.000 Euro geschaltet. Als es dann mit MySpace losging habe ich eine ganzseitige Anzeige geschaltet und da Werbung für meine Domain gemacht.

  • »Das war richtig geil und real.«Auf Twitter teilen
  • Das Cover deines neuen Albums »Mutterficker« ist ja ein wenig an »Untergrund Solo Vol. 2« angelehnt, das du dann über Mehr Kohle Records rausgebracht hast. Was hat es mit deiner Körperhaltung auf dem Cover von damals auf sich? Du stehst da ja so leicht gebeugt und ohne Anspannung wie eine nicht aktivierte Actionfigur.

  • Das Album habe ich komplett in den 4.9.0 Studioz von Jayo aufgenommen. Jayo hat damals ja mit D-Bo und Bushido Distributionz gegründet – soweit ich weiß. Ich meine nämlich, dass die Domain ganz lange über ihn lief. Irgendwie haben die sich dann aber irgendwie in die Haare gekriegt. Jayo kam dann zu uns und wollte unsere Sachen vertreiben, weil er gecheckt hat, dass wir uns auch vom Sound aus Memphis haben inspirieren lassen. Er hat die Sachen dann von uns gekauft und später haben wir die Sachen direkt miteinander gemacht. Er hat sich um den Vertrieb gekümmert und wir haben einen Deal gemacht, bei dem die Künstler sechs oder sieben Euro pro verkaufte CD verdient haben. Jedenfalls habe ich mich dann drei Monate bei ihm eingebunkert, und mit DJ Korx zusammen »Untergrund Solo Vol. 2« aufgenommen. DJ Korx hatte damals eine kleine, megaschlechte Digitalkamera genommen und das Foto vom Cover geschossen. Es gab auch noch ein paar andere Aufnahmen. Das Album sollte nämlich eigentlich »Frauenarzt und die Atzen machen Ärger« heißen.

    Da gab es noch ein anderes Cover, auf dem damals auch Aci und ein paar andere mit dabei waren und wir um einen Tisch mit Drogen und Geld saßen. Das war richtig geil und real. Aber dann hat Korx noch dieses andere Foto gemacht. Das war ein bisschen an das Cover von »Back to the Playaz Ball« von Kingpin Skinny Pimp angelehnt, da steht er in einer ganz ähnlichen Position und Korx meinte, dass das hardcore aussehen würde. (lacht) Das Cover ist tatsächlich in Paint entstanden. Jayo hatte nämlich kein anderes Programm für solche Sachen auf seinem Rechner – deshalb ist die Schrift auch Times New Roman. (lacht) Neben dem, mit meinem neuen Album »Mutterficker« ist das aber mein absolutes Lieblingscover.

  • Ein Cover aus der Zeit, das ich ich immer noch sehr gut in Erinnerung habe, ist auch »Jetzt oder nie« von Sady K. Wenn man so will, waren viele eurer Cover die deutsche Entsprechung zu den Pen & Pixel-Covern.

  • Ja, das stimmt. Die Sachen waren teilweise mega billig. Ich weiß noch, wie wir bei dem Sady-K-Ding da gesessen haben und uns im Internet noch irgendein Flugzeug zum Reinkopieren gesucht haben.

  • »Keine Liebe für ne Bitch« von Playa Smoove hatte auch ein sehr schönes Cover.

  • Das Album selbst war auch unfassbar gut! Man hat an den Covern sicherlich auch gemerkt, was für Musik wir gehört haben.

  • Wie kam es denn zu dem Fresh-Kid-Ice-Feature auf »Porno Party 2«?

  • Zu »Porno Party«–Zeiten wollte ich gerne ein Feature mit 2 Live Crew, eine Hook von Luke. Wir saßen dann in Hannover bei Reckless und ich habe bei Luke im Studio angerufen. Frag mich aber nicht, wie ich an die Telefonnummer gekommen bin. Damals war das Internet ja noch nicht so omnipräsent wie heute und die Leute nicht so vorsichtig mit ihren Daten. Wahrscheinlich habe ich sie jedenfalls durchs Googlen herausgefunden. Ich habe dann einen seiner Kumpels am Apparat gehabt und mit dem diskutiert. Er meinte dann, Luke würde es machen – aber nur für 5.000 Euro. Das war noch ganz am Anfang, als ich 2.000 CDs verkauft habe und somit ist das leider nicht zustande gekommen. Mit Fresh Kid Ice lief das dann genau so. Der war sofort cool damit. Wir haben auch längere Gespräche geführt und seitdem stehen wir auch immer wieder in Kontakt. Mit Mr. Mixx habe ich aber noch engeren Kontakt, nachdem er hier in Deutschland und mit uns auf Tour war.

  • »Der Plan war, mit dem Label den Markt zu ficken.«Auf Twitter teilen
  • Nach »Porno Party 2« ist dann auch das »Alles Negertiv«-Album von Megaloh und Sprachtot erschienen, das du komplett produziert hast.

  • Das Album ist erschienen, nachdem wir Ghetto Musik gegründet haben. Davor gab es noch Dobermann Musik, dort ist aber nur »Dobermann Demotape Part 1« von Manny Marc erschienen. Wir haben dann länger überlegt, wie wir das Label nennen sollten – zwischenzeitlich gab es Ideen wie Hammer Musik oder Atzen Musik. Und dann sind wir bei Ghetto Musik geblieben. Der Plan war, mit dem Label den Markt zu ficken. Wir wollten alles machen und alle produzieren. Ghetto Musik sollte das deutsche No Limit Records werden. Wir waren damals auch an der LD-Crew interessiert, aber die wurden uns von No Peanuts weggeschnappt. (lacht) Wir hatten eigentlich auch ein Kollaboalbum von B-Tight und Smoky am Start, was wirklich krass war. Das Cover kam von Murat Aslan und war unglaublich. Das war die Zeit, in der es bei uns langsam professioneller wurde. Die ganzen Promofotos von B-Tight, die ich damals finanziert habe, wurden dann einfach von Aggro Berlin übernommen. (lacht) Ich meine, dass Megaloh und Sprachtot dann auf mich zugekommen sind und mich gefragt haben, ob ich nicht Lust hätte, das Album zu produzieren.

  • Ich halte das Album bis heute für sehr unterschätzt.

  • Ich finde das Album auch mega stark, aber leider hat es nicht so gefunkt. Wir sind auf extrem vielen CDs sitzen geblieben und haben es nicht geschafft, das Dingen ins Plus zu bringen. Das war eine ganz komische Phase. »Dr. Sex« lief gigantisch und auch der »Hart an der Grenze«–Sampler, den wir damals gemacht haben, war erfolgreich. Die Sachen von Frauenarzt und Manny Marc liefen extrem gut, alles andere ist untergegangen. 

  • In einem Interview aus der Zeit hast du erzählt, dass du sehr froh bist, in deiner Karriere einzelne Stufen gegangen und nicht von 0 auf 100 gegangen zu sein. War das so geplant?

  • Nein. Am Anfang hatten wir ja keinerlei Struktur. Es war irgendwann klar, dass wir nicht den großen Popstar-Erfolg haben würden. Aber das war im HipHop ohnehin nicht denkbar. Das ging nur, wenn du Die Fantastischen Vier oder Fettes Brot warst und Pop-Rap gemacht hast. In unserer Sparte hast du darüber gar nicht nachgedacht. Die ersten, die das geschafft haben, waren Aggro Berlin. Wir sind das hingegen ganz locker angegangen. Wir haben erst 50, dann 150 Kassetten gemacht. Dann mal 500 CDs und irgendwann 1.000. Genau so hat sich das auch bei den Konzerten gesteigert.

  • Welche T-Shirts und Jeans hast du denn früher eigentlich getragen?

  • Die Levi’s 501 war mein Favorit, später habe ich dann viel Picaldi getragen. Die Shirts waren von keiner bestimmten Marke. Fruit Of The Loom oder irgendwelche anderen Basics.

  • »Was ist das denn für eine Frage? Das trägt doch jeder.«Auf Twitter teilen
  • Und warum eigentlich T-Shirt und Jeans?

  • Was ist das denn für eine Frage? Das trägt doch jeder. (Gelächter) Das war je weniger ein Tradmark, als eine Botschaft. Ich habe damals angefangen – für die Verhältnisse aus denen ich kam – viel Geld zu machen. Wenn du sechs oder sieben Euro an einer CD verdienst und 8.000 bis 10.000 Stück verkaufst, dann kommt da schon was bei rum. Für mich war das einfach eine Ansage: »Hey, ich verdiene jetzt zwar Geld, aber ich gebe das nicht für irgendwelche Scheißklamotten aus.« Natürlich gibt es auch geile Klamotten, aber ich bin kein Fan davon, für andere Marken zu werben – gerade wenn man in der Öffentlichkeit steht.

  • Und welche Sonnenbrillen hast du getragen?

  • Was die anging, habe ich früher immer auf Marken geachtet und viel Geld dafür ausgegeben. Aber irgendwann habe ich gemerkt, dass mir viele Brillen gar nicht stehen oder einfach beschissen aussahen. (lacht) Irgendwann bin ich dann auf meiner Standard-Brille hängengeblieben. Und zwar ein Modell von Locs aus China. Davon habe ich hunderte. Wenn man so viele Shows spielt, lässt man die ständig liegen – und wenn man ein paar Mal eine krasse Designer-Sonnenbrille irgendwo liegenlässt oder sich draufsetzt, dann steigt man lieber auf günstigere Modelle um.

  • Was ist so geil an Bass?

  • (lacht) »Just Give The DJ a Break« von Dynamix II hat mich damals total umgehauen. Ich habe die 1996 dann auch mal live in Berlin gesehen und ich fand die Bässe einfach geil. Ich liebe einfach 808 Sounds und insbesondere den Bass. Auch wenn Boom-Bap-Beats auf der 1 eine 808 liegen haben, klingen die für mich gleich tausend Mal fresher.

  • Gib mir doch zum Schluss bitte mal deine Definition von Trap.

  • Ich glaube, mit »Trap House« von Gucci Mane hat diese neue Trap-Welle angefangen und »Harlem Shake« von Baauer hat dann Trap salonfähig gemacht. Wobei das in meinen Ohren eher EDM-Trap ist. Dann gibt es aber ja auch noch Rap mit Trap, den man gerade überall findet. Diese beiden Subgenres zu verbinden, gelingt aber nicht immer so gut. Die EDM-Trapper schaffen das eher. Die holen sich mal einen Rapper mit auf den Song oder samplen für ihre Hooks. Aber die Rapper greifen nicht auf EDM-Trap und Leute mit krassem Sound zurück. Das klingt mir dann alles doch etwas zu gleich.

  • Warum ist diese ganze Soundästhetik aus den Südstaaten von Texas bis Memphis eigentlich immer noch oder wieder so beliebt? Selbst das Intro einer astreinen Popproduktionen wie »Suit & Tie« von Justin Timberlake ist chopped & screwed.

  • Gute Frage. Besonders das Screw-Dingen ist immer da und hat sich sogar bis nach New York durchgesetzt. Als mir Orgi damals das Three-6-Mafia-Tape gegeben hat, war ich total begeistert und habe damals schon nicht verstanden, warum die Leute das nicht mehr feiern. Ich war da aber immer sehr eigen und dank Jayo auch schon früh auf dem Screwed-Film. Mich hat das schon immer angezogen und ich fand das Produktionstechnisch immer sehr interessant – aber es hat sich nie durchgesetzt. Dann kam irgendwann Crunk und man hat sich gefragt, warum die Leute hier erst jetzt checken, dass im Süden der USA so eine krasse Musik am Start ist. Seitdem zieht sich das aber bis heute durch. Die ganze Welt ist von der Musik beeinflusst – dabei basiert es eigentlich auf dem Oldschool-Rap-Ding: Eine Drummachine, paar Synthies und das ist das, was es schon vor dem BoomBap gab. Es gibt Songs auf alten Electro-Bass-Platten in Halftime-Geschwindigkeit, wo man echt denkt, dass das heute ein richtiges Trap-Brett wäre. Als ich jetzt mit Hell Yes das Album gemacht habe, wollten wir soundästhetisch an die alten Sachen anschließen, aber auch etwas komplett Neues schaffen – und ich glaube, wir haben da eine gute Mitte gefunden.

  • Wer sind denn überhaupt Hell Yes?

  • Dumme Jungs im Zusammenschluss mit Specter.

  • Bleiben wir mal noch bei chopped & screwed. Dem Album liegt ja eine Bonus-CD bei, die komplett gechopped und gescrewed ist und eine ganze Menge junge Rapper von Haiyti über LGoony bis Young Krillin oder Skinny Finsta featured. Erste Frage dazu: Wie macht man chopped & screwed denn überhaupt?

  • Ich mache das ganz klassisch so wie früher. Ich habe zwei CD-Player und einen Pioneer-Mixer und dann geht’s los. Dann spielst du links den Song ab und gleich darauf kurz dahinter verschoben machst du rechts das gleiche. Du kannst es aber auch genau andersherum machen. Ich weiß nicht, ob das so verständlich ist – das ist schwierig zu erklären. (grinst) Das ist sowieso schwierig, weil ich im Hamster-Style scratche. Das heißt, dass ich mein Mischpult komplett anders eingestöpselt habe. Ich kann den Fader nicht umstellen und deshalb muss ich hinten die Kabel anders anschließen. Der rechte CD-Player ist bei mir auf dem linken Kanal und der linke CD-Player auf dem rechten Kanal. Das liegt daran, dass ich links scratche und auch den Fader links habe.

  • »Da wird nicht versucht ein Hype zu kreieren, sondern der entsteht von ganz alleine.«Auf Twitter teilen
  • Die Rapper, die du auf der Bonus-CD hast, repräsentieren für mich eine neue Generation an Leuten, deren HipHop-Verständnis mich total an eures erinnert.

  • Ich feier total, mit was für einer Unbefangenheit diese Leute an Rap gehen. Es wird einfach gemacht und rausgehauen. Man hört sich das einfach an und hat auch nicht ständig das Gefühl, dass ein großer Plan dahintersteckt. Da wird nicht versucht ein Hype zu kreieren, sondern der entsteht von ganz alleine. LGoony und Crack Ignaz waren gerade auf Tour und verkaufen einfach Locations aus. Skinny Finsta ist auch ein guter Typ, der total auf dem Memphis-Film ist, der einfach sein Ding knallhart durchzieht. Zwar dreht er Videos, die man sich online angucken kann, aber die Songs gibt es nicht digital und man muss sie sich physisch kaufen. Von seinem ersten Release hat er aber nur 30 Kassetten gemacht. Das finde ich krass konsequent und cool. Er merkt, dass die Leute ihn feiern und er mit einem Digitalrelease sicher mehr reißen könnte, aber will das gar nicht. Weil er eben ein Künstler ist – und das sind die alle. Haiyti weiß bei jeder Szene, die sie für ihre Videos dreht, wie die aussehen soll. Deswegen habe ich ja auch MC Bomber gesignt. Ich mochte seine Cover und die Art wie er rappt einfach sehr gerne. Es hat mich total an das erinnert, was wir früher gemacht haben. Und das Schöne ist: Wenn ich dann mit Leuten wie ihm connecte, erfährt man auch, wie groß mein Einfluss früher auf ihn gewesen ist. Das ist fast so wie bei 8Ball & MJG und der neuen Generation, die jetzt Trap macht.

  • Ich glaube, dass Taktlo$$ und du tatsächlich zwei Figuren sind, bei denen man erst jetzt mit ein paar Jahren Abstand wirklich realisiert, wie wichtig sie eigentlich für deutschen Rap sind.

  • Ja, wir haben Grenzen ausgetestet und sie überschritten – aber nicht, um den Leuten auf den Schlips zu treten, sondern einfach um auf die Kacke zu hauen. Und das ist bei den Leuten eben hängengeblieben.