Bushido »Ich habe früher Wochen und Monate damit verbracht, Samples zu diggen.« — Teil 1/2
»Carlo Cokxxx Nutten«: Nur wenige Deutschrap-Releases können sich, vor allem stolze 13 Jahre später, größerer Untergrund-Meriten rühmen. Am Freitag erscheint nun der dritte Teil dieses Titels – als Solo-Werk von Bushido. Bester Anlass für einen umfassenden, zweiteiligen Rückblick mit dem Straßenrap-Titan.

Bild: David Daub
Wer eines der stundenlangen Interviews, die Bushido im Rahmen der bisherigen »CCN 3«-Promo gab, ausgehalten hat, der weiß: Anis Ferchichi gibt dieser Tage gerne den von alten Zeiten schwärmenden Vollblutnostalgiker. Jan Wehn hat diese Retromanie zum Anlass genommen, bei Bushido nachzufragen, wie das denn damals – lange vor dem Signing bei Aggro Berlin und dem Release von »Vom Bordstein bis zur Skyline« – eigentlich alles wirklich so war.
Im ersten Teil des zweigeteilten ALL GOOD-Interviews mit Bushido erinnert er sich an seine HipHop-Anfänge als Fuchs und Teil der Crew Search & Defeat, die anschließende Zeit mit King Orgasmus One und Bass Sultan Hengzt bei I Luv Money Records, die Entstehung des legendären »Demotape«, die Aufnahmen von »King of KingZ« in Hannover mit D-Bo, Roulette und De La Mok, das beinahe sagenumwobene Strumpfhosen-Foto sowie die Entstehung des ersten Teils von »Carlo Cokxxx Nutten« mit Fler im Jahr 2002 bei Aggro Berlin.
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Ich habe in einem alten Interview gesehen, dass du früher gerne Fantasy-Rollenspiele wie »Das schwarze Auge« oder »Midgard« gespielt hast.
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Ja, auch »Shadowrun« und den ganzen Kram. Ich hatte auch alle dazugehörigen Romane. Aber ich war nicht so drauf, dass ich dafür auch in den Wald gelaufen bin. Wobei, doch – einmal habe ich das gemacht, als ich 12 oder 13 Jahre alt war. Das darf ich eigentlich niemandem erzählen. (lacht) Ich hatte einen Kumpel, der sich da richtig auskannte. Das war so ein großer, dicker Typ, der Pfadfinder war. Den habe ich damals in einem von diesen Rollenspiel-Läden am Hermannplatz kennengelernt. Und mit dem bin ich dann in Marienfelde, wo ich zu der Zeit gewohnt habe, auf so ein brachliegendes Gelände nahe der S-Bahn-Strecke und da sind wir dann rumgeeiert. Das war richtig behindert, Alter! Aber ich hatte mit 12 auch schon »Der Herr der Ringe« gelesen. 900 Seiten, drei Bände. Ich bin mit meiner Frau auch jedes Jahr in den neuesten Teil von »Der Hobbit« ins Kino gegangen – das ist ein richtiges Ritual geworden. Bevor ich mir das erste Mal einen runtergeholt habe, habe ich mich schon mit dieser ganzen Fantasy-Sache auseinandergesetzt. Das war irgendwie schon immer mein Ding. Damit war ich immer der Einzige – damals und heute auch noch.
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Du spielst ja auch immer noch sehr gerne und oft das Online-Rollenspiel »World of Warcraft«.
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Ja, ich weiß auch gar nicht, warum man dafür dumme Sprüche kassieren sollte. Kay hat mich dafür in seinem Song ja auch gedisst und das habe ich nicht gepeilt. Das ist halt mein Hobby. Wo ist jetzt das Problem? Ich habe mich schon immer dafür begeistert und die Anonymität des Spiels vielleicht auch immer ein bisschen als Ausgleich für mein doch sehr stressiges Leben genutzt. Deswegen war ich auch nie in Gilden organisiert, weil man da irgendwann immer wegen meiner Teamspeak-Stimme wusste, dass ich das bin. Ich habe mittlerweile jemanden aus meinem Forum kennengelernt, der das auch zockt. Mit dem habe ich richtig guten Kontakt. Der kommt immer bei den Konzerten vorbei und hat mich letztens auch zuhause besucht. Der ist echt mit einem Fernbus mit seinem Computer, also so einem richtigen Tower, bei mir vorbeigekommen – und dann haben wir zusammen gespielt. Er spricht dann auch für mich, damit die anderen Spieler meine Stimme nicht erkennen.
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Stimmt es eigentlich, dass in deinem Zimmer früher ein Poster von der Band Roxette hing?
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Ja, in meinem Zimmer hingen Poster von Roxette, »Terminator«, Sylvester Stallone und Jean-Claude van Damme. Das waren meine Helden.
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Gut, das mit den starken Männern ergibt durchaus Sinn. Aber warum ausgerechnet Roxette?
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Ich war ein krasses MTV-Kind und habe mir alle Musikvideos angeguckt. Und vielleicht fiel das auch in die Zeit, wo nicht mehr die Rollenspiele und Fantasy-Romane interessant waren, sondern es auch schon um Weiber ging. So nach dem Motto: »Willst du mit mir gehen?« – »Nee.« – »Scheiße!«. Und dazu hat das einfach gepasst. Das war schon ganz witzig, denn zwei Jahre später war N.W.A. meine absolute Lieblingsband und das stand dann schon im krassen Kontrast zu Roxette. Aber wenn ich die alten Songs von denen heute im Radio höre, kommen viele Kindheitserinnerungen hoch.
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Wie bist du von Roxette zu N.W.A. gekommen?
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Ich habe die Platte damals von WEX bekommen. Der war ein sehr bekannter Sprüher und wohnte schräg gegenüber von mir. WEX hat mich ab und an mal zum Malen mitgenommen und so habe ich dann zum HipHop gefunden. Zu der Zeit habe ich mich mehr für Graffiti als für die Musik interessiert und kannte WEX also bevor ich N.W.A. für mich entdeckt habe, was auch daran lag, dass die Berliner Szene zu der Zeit sehr lebendig war. Taktloss oder Frauenarzt haben ja alle gemalt, bevor sie mit der Musik angefangen haben.
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Hast du selber auch viel gemalt?
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Ja, aber ich war unglaublich schlecht. Graffiti war nie meins. Das hat sich relativ früh abgezeichnet, deswegen war ich mehr der Beobachter und habe zugesehen, wenn Trains gebombt wurden.
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Dennoch hast du dir zu der Zeit den Namen FUX gegeben. Viele Writer verwenden ja Buchstaben, die sich gut und schnell malen lassen. Was war der Grund für den Namen?
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Das weiß ich echt nicht mehr. Ich kriege ja gerade noch so die Bushido-Zeit zusammen. (grinst)
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Okay, dann wird’s gleich spannend. Von deinem Namen kursierten damals die unterschiedlichsten Schreibweisen: FUX, Fuchs, Fuks, Fuchx oder Fukx.
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Das waren halt so HipHop-Schreibweisen, ne? Da war echt alles dabei. Aber für mich hatte der Name nie eine große Bedeutung.
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Ungefähr zu der Zeit hast du dann auch Vader kennengelernt, oder?
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Ja, an unserem Gymnasium in Lichtenrade durften wir eine komplette Wand besprühen. Und ein Kumpel von mir hat dort immer mit Vader gemalt. So sind wir ins Gespräch gekommen. Vader war zwei Jahre älter als ich, hatte Plattenspieler und konnte Auto fahren, war beim Battle of the Year – für einen 16-jährigen war ein 18-jähriger, der so viel macht, natürlich krass. Gerade in der Anfangszeit war er ein Typ, zu dem ich aufgeschaut habe. Aber das hat sich dann ganz schnell geändert.
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Vader hat dir dann auch beigebracht, wie man Beats baut?
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Nicht wirklich. Ich bin vielmehr über ihn zum Beatsbauen gekommen. Zu der Zeit lief »The Chronic« bei mir in Dauerschleife und ich habe am Anfang überhaupt nicht gecheckt, wie man so etwas jetzt selber machen könnte. Vader hat mir dann erzählt, dass er beim HipHop-Mobil schon mal Beats gebaut hat und mir gezeigt, was eine MPC ist. Aber er hat mir nicht Schritt für Schritt erklärt, wie das geht. Das habe ich mir alles selbst beigebracht.
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Mit Vader hast du dann deine erste Crew Search & Defeat gegründet.
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Genau. Zu der Zeit habe ich immer bei Vader gepennt, weil er die ganzen Platten und den Plattenspieler hatte. Und als wir dann wirklich mit der Musik angefangen haben, hat sich das alles zu mir hin verlagert und er hat irgendwann bei mir gewohnt. Wir haben dann auch unsere erste Homepage gebaut und einen Abend lang ständig das Design geändert und uns wie kleine Kinder über die ersten vier Klicks gefreut. (lacht)
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Ihr habt dann gemeinsam an dem Album »Unbreakable« gearbeitet, von dem es zwei Songs – »Big Mäkzzz« und »Operation Dezertstorm« – im Internet zu hören gibt. Fertig geworden ist es aber nie. Warum?
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Weil wir unsere Energien durch Orgi, den ich wenig später über jemanden bei meiner Ausbildung kennengelernt habe, anders kanalisieren wollten.
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Nämlich in der Form, dass ihr 1998 als 030 Squad – bestehend aus Fuchs, Ohrgasmus und Vader – das Tape »Westberlin Represent« aufgenommen habt.
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Genau. Das haben wir sogar mal in Stuttgart verkauft. Vader und ich sind echt nach Stuttgart in den 0711-Club gefahren, um HipHop zu hören und um unser Tape zu verkaufen. Aber wir sind natürlich auch nicht immer reingekommen. Dann mussten wir, wenn wir mit dem Zug unterwegs waren, am Hauptbahnhof in der Sparkassen-Filiale pennen, weil man da mit seiner Karte reinkam und es schön warm war. Wir waren da auch immer mit dem Wochenend-Ticket unterwegs und mussten 20 Mal umsteigen.
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Wie hat Vader sich denn mit Orgi verstanden?
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Er hat schon ganz früh gemerkt, dass er und Orgi nicht so gut zusammenpassen. Vader war halt ein richtiger HipHopper mit Plattenspieler, Rucksack und »Yo!«-sagen, während Orgi sich nur für Pornos und Splatterfilme interessiert hat und die Musik so nebenbei gemacht hat. Eine Attitüde, die damals viele Berliner an den Tag gelegt haben. Und dieses »Eigentlich haben wir mit HipHop nix zu tun, sondern hauen nur anderen Leuten auf die Fresse«-Ding hat auch viel kaputt gemacht. Auch Graffiti war in Berlin ja nie nur ein HipHop-Ding. Die Berliner haben sich immer anders angezogen, den Leuten erst aufs Maul gehauen und dann gesprüht.
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Es ranken sich ja viele Legenden um die Berliner HipHop-Szene dieser Zeit – und vor allem um die BC-Clique. Etwa, dass MC Basstard damals mit einer Axt auf der Schulter durch Berlin gelaufen ist.
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Das stimmt wirklich. (grinst) Es gab BC ja auch lange bevor die Musik gemacht haben. Ich war nie Mitglied, aber bin oft mit denen unterwegs gewesen. Es kann auch alles ein bisschen anders sein, als ich es jetzt erzähle, aber in meiner Erinnerung war Berlin Crime erst mal nur eine Posse aus echt vielen Leuten, zeitweise über 50. So eine Gruppierung hat natürlich extrem viel zu sagen. Wir sind dann von Mehringdamm aus mit der U6 immer Richtung Norden gefahren, an der Oranienburger Straße ausgestiegen, haben dort Schlägereien angefangen und gekifft. Da lief ja auch die Straßenbahn lang, die wir mal umgekippt haben und worüber danach in der Zeitung berichtet wurde. Die Leute haben ja alle gesprüht, damit man ihre Namen liest und haben dann gemerkt, dass man mit Scheiße bauen noch viel mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann. Dann sind wir Samstagabends auf HipHop-Partys in der Oranienburger Straße gegangen, haben dort alles kaputtgehauen und uns anschließend Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Am nächsten Tag stand es dann in der Zeitung.
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Du bist dann jeden Tag von Marienfelde zum Mehringdamm gefahren?
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Ja, erst mit dem Bus, dann mit der U-Bahn. Wenn ich spät dran war, habe ich auf dem Weg schon die Tags – Space war Frauenarzt, Shave war Manny Marc – gesehen und wusste, dass die anderen schon los sind. Irgendwann waren wir halt nur noch unterwegs und ich bin nicht mehr wirklich nach Hause gekommen. Wir hatten keinen Streit oder so. Aber ich bin allerhöchstens noch da hin, um meine Klamotten zu wechseln. Wir haben dann alle immer bei VERY, einem berühmten Trainbomber aus Berlin, gewohnt. Der war von Beruf Bäcker und ist immer um 2 Uhr morgens zur Arbeit gegangen. Und dann saßen wir da mit ein paar Sprühern und einem Junkie, der sein Koks geraucht hat. Das war eine richtige Absteige. Vor allem wollte VERY ja irgendwann auch mal seine Ruhe haben, aber wir sind da jeden Tag aufs Neue wie die Heuschrecken bei ihm eingefallen. Ab und zu haben wir ihn mal zum Jugoslawen eingeladen und Ćevapčići mit ihm gegessen, dann war er wieder zufrieden. (grinst)
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Was ist denn dann aus Vader geworden?
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Vader hatte einen Job, auf den er keinen Bock hatte und war im Gegensatz zu mir und Orgi halt immer sehr eingespannt. Irgendwann hat er dann noch eine Freundin in Ludwigsburg kennengelernt und ist wegen ihr und dem Job dort hingezogen. Ich habe dann gemerkt, dass ich mit Orgi sehr auf einer Wellenlänge war und mich auch mit all den anderen Rappern wie Frauenarzt, Taktloss, Hengzt oder Bogy gut verstanden habe, während Vader nie mit denen konnte. Deshalb ist das alles etwas im Sande verlaufen.
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Dann haben Orgi und du gemeinsam mit Bass Sultan Hengzt B.M.W. gebildet.
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Nicht sofort. Orgi und ich haben erst mal I Luv Money Records gegründet. Hengzt war auch immer mit dabei, aber durch seine TMR-Leute hat er viel mit den Bassboxxx-Jungs abgehangen und war relativ unabhängig. Was ich hier jetzt erzähle ist aber ganz unverbindlich. Es kann auch sein, dass ich mich irre. Nach dem 16-Bars-Interview bei dem Visa Vie mir das Fotoalbum gezeigt hat, hat Hengzt mir auch geschrieben und erzählt, wie Orgi von seiner krassen Lache manchmal bewusstlos wurde. (lacht) Das hatte ich komplett vergessen! Das sind so Sachen, die einfach unfassbar lange her sind.
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Kurze Zwischenfrage: Was hat es jetzt eigentlich mit dem Strumpfhosen-Foto und dem Bild auf dem du eine tiefgefrorene Pute auf der Schulter trägst auf sich? Die habe ich nämlich beim 16-Bars-Interview vermisst.
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Die sind auch alle aus derselben Zeit wie die anderen Fotos – die habe ich ja alle mit Orgi gemacht. Wir haben zwar harte Berliner Musik gemacht, aber privat einfach viel Scheiße gebaut. Auch Orgis Musik war ja sehr düster und hart, aber gleichzeitig hing er auch mit so Typen wie Unterleib Dynamo rum und hat Pornos gedreht. Und in der Zeit sind auch einfach solche behinderten Spaßfotos entstanden. So was macht man halt mal ohne Grund, wenn man kifft und sich totlacht. Im Hintergrund sieht man auf dem einen Foto ja auch ein Fonky-Family-Plakat und solche Sachen, aber alle achten immer nur auf die behinderten Klamotten, die ich anhabe! Was die Leute oft nicht checken: Gerade diesen beiden Fotos spiegeln sehr gut wieder, welche Attitüde man hatte, wenn man mit Orgi rumhing. Und alle Typen, die als normale Menschen zu ihm gekommen sind, sind behindert geworden. Sogar MC Fitti war ja früher dabei. Das waren ganz normale Jungs und Orgi hat die richtig krass behindert gemacht. Deswegen gibt es jetzt so Sachen wie Imbiss Bronko, der über Currywurst rappt. Ich habe immer gesagt: »Was für eine behinderte Scheiße, so was mache ich nicht!« – »Ja, okay. Aber bitte, Bushido, mach mal so ein lustiges Foto. Das packe ich dann auf mein Cover.« Und dann macht man das einfach und 20 Jahre später willst du wissen, warum wir das gemacht haben. Ist ne gute Frage, Alter! (lacht)
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Bei I Luv Money Records war ganz kurz auch mal das Duo DJ Kreislauf & Clickx aus Österreich gesignt.
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Orgi war ja schon immer ein sehr geselliger Mensch und hat viele Leute um sich geschart. Der war immer auf der Suche nach Leuten, die man signen konnte. Deshalb waren die auf einmal auch dort, während ich mich eher um mich selber kümmern wollte.
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Du hast dann 1999 dein »Demotape« aufgenommen.
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Ja, zu der Zeit war ich ungemein produktiv, was daran lag, das ich das ganze Equipment zuhause hatte. Meine Mutter hat damals diesen Kredit bei Sound & Drumland aufgenommen und mir ein Mehrspurgerät gekauft. Durch meine Drogenzeiten hatte ich schon einen Computer und somit ein richtiges kleines Studio. Mit einem Mikrofon, das ich aus einem Game-Boy-Kopfhörer und einem Joghurtbecher gebaut habe. Orgi musste immer irgendwohin zum aufnehmen, während ich das alles zuhause machen konnte. Und dann habe ich eben dieses »Demotape« aufgenommen.
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Warum hieß das eigentlich »Demotape«?
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Weil ich es nicht besser wusste. Ich wollte das ja nicht irgendwo einschicken. Es war halt mein erstes Solotape und deshalb habe ich das so genannt.
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Auf dem »Demotape« gibt es auch den Song »The Crew« mit Vader, der dasselbe Sample benutzt wie »Eimsbush Stylee« von Mr. Schnabel und Samy Deluxe, das schon ein Jahr vorher erschienen war. Absicht? (Vader zitiert auf dem Song auch die legendäre Stieber-Twins-Line »Allein zu zweit, niemals solo.«, Anm. d. Verf.)
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Ich glaube nicht. (überlegt) Ich weiß es aber nicht genau. Ich habe früher Wochen und Monate damit verbracht, mit Audiogalaxy – übrigens das beste Programm der Welt – Samples zu diggen. Orgi und Vader hatten nie den Elan, über Stunden und Tage Samples zu suchen. Heutzutage wird das ja gerne Diebstahl genannt. Aber wir haben damals eben Musik gesucht und daraus unsere eigene Musik gemacht. Wir waren weder GEMA-Mitglieder, noch wussten wir was vom Urheberrecht – geschweige denn hatten wir Ahnung davon. Ich habe zu der Zeit ja nicht nur für mich, sondern für viele Leute aus Berlin produziert. »Du bist Freund, ich bin Feind« von Hengzt ist zum Beispiel auch ein Beat von mir – und am Ende habe ich sogar gescratcht. Ich habe quasi alles selbst gemacht: Selbst produziert, Texte geschrieben, aufgenommen und gescratcht. Du hättest also zu mir kommen und ein ganzes Tape bei mir aufnehmen können.
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Ein bisschen wie bei Azad.
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Richtig, ja. Der war auch einer der Wenigen, die dafür standen, alles selbst zu machen. Das war sehr selten.
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Wie war denn die Resonanz auf das »Demotape«?
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Ich habe die Tapes ja am Anfang noch selbst kopiert und beschriftet. Da macht man ja auch nicht auf einen Schlag 10.000 Stück davon. Ich war froh, wenn ich mal sieben Tapes verkauft habe. Du musst ja erst mal andere Leute dazu bringen, das Ding zu kaufen. Aber dann habe ich »King of KingZ« gemacht und das wurde auch finanziell erfolgreich. Da habe ich nämlich bei den Presswerken eine Schummeltaktik angewandt: Du konntest in so Hinterhof-Firmen 1.000 Tapes machen oder CDs pressen und die für Promo nutzen, ohne dafür GEMA zu zahlen – und für die nächsten 1.000 Stück hast du deinen Kumpel mitgenommen und dann den nächsten. Ich hatte Kontakt zu Lars von MZEE und habe dem dann meine CDs verkauft. Erst 25, dann 50. Irgendwann wollte er 150, dann 450 – und irgendwann hat er mich gefragt, wie viele ich denn eigentlich hätte. Ich weiß nicht mehr genau, wie viel ich pro CD bekomme habe… das müssen ungefähr 6 Euro gewesen sein. Und wenn man dann mal eben 400 CDs verkauft, dann war das schon ein gutes Geschäft. Parallel dazu lief das so ähnlich mit Downstairs – erst auf Kassette, dann auf CD. Wir haben das mit der Kassette ja nicht einfach so gemacht, sondern weil es gar nicht anders ging.
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Ungefähr zeitgleich zur Veröffentlichung von »King of KingZ« hast du ja D-Bo kennengelernt, der dich für das Portal www.rapz.de interviewed hat, richtig?
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Genau. D-Bo hat damals das Interview mit mir gemacht und über ihn habe ich dann, glaube ich, Roulette kennengelernt, der ein Musiker und Rapper aus Hannover war. Der kannte wiederum De La Mok, der Beats gemacht und aufgenommen hat und einen Rapper namens Joka (auch ›Jokanak‹ und nicht zu verwechseln mit dem Bremer Rapper JokA, Anm. d. Verf.). So kam diese Hannover-Connection zustande. Ich habe viele Songs für »King of KingZ« zuhause aufgenommen, bin dann aber auch gerne mal ein Wochenende nach Hannover gefahren und habe da auch Songs gemacht. Und das war total geil, weil jemand anderes alles für mich machte. Ich musste nur noch Texte schreiben und sagen, ob mir der Beat gefällt, dann bin ich in die Gesangskabine und jemand anderes hat mich aufgenommen. Zuhause musste ich alles selber machen und wenn ich verkackt hatte, musste ich immer einmal komplett um dem Schreibtisch herumgehen und die ganze Spur wieder löschen. Wenn ich den »Fick Rap« höre, bei dessen Aufnahme ich oft verkackt hab‘, habe ich meinen Schreibtisch und dieses Prozedere noch ganz genau vor Augen. Irgendwann ist Fler, den ich zwischenzeitlich in der Ausbildung kennengelernt hatte, dann auch immer öfter mit mir nach Hannover gekommen und war die letzten 40 Prozent der Entstehungsphase von »King of KingZ« mit dabei.
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Das Cover von »King of KingZ« hat mich stark an die alten »Pen & Pixel«-Cover von Cash Money- und No Limit-Platten erinnert. Eine Optik, die viele deutsche Untergrundreleases damals ganz bewusst kopiert haben. Auch Roulette und De La Mok hatten zu der Zeit ähnliche Artworks. Hast du dir da Inspiration geholt?
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Nee, ich war da eigentlich immer sehr eigenständig und wusste selbst, was ich wollte. Insofern würde ich nicht sagen, dass ich davon geprägt wurde. Es war eben die einfachste Art und Weise ein Cover zu machen. Keiner von uns war Grafiker und konnte mit solchen Programmen umgehen. Du hattest ein Foto von dir, dazu das Foto von einer Tussi aus dem Internet heruntergeladen, unten einen Hund hingeklatscht, die Koksline mit der Rasierklinge dazugepackt, das Ganze gespiegelt, ein paar Weichzeichner-Effekte benutzt und Lichtreflexe eingebaut – fertig war das Cover. Das war echt nicht von den Cash-Money-Sachen beeinflusst. Obwohl ich das über D-Bo, der sich krass gut mit dieser Musik auskannte, immer mitbekommen habe. Ein paar von den Sachen mochte ich auch ganz gerne. »The Game« von MAC zum Beispiel. Das hatte ich auf dem Weg von Northeim nach Berlin und umgekehrt immer auf meinem blauen MiniDisc-Player. Das hat mich so krass geflasht, dass ich auf dem »King of KingZ«-Tape einen ähnlichen Song gemacht habe. (»Nutte Bounce«, Anm. d. Verf.) Dass viele Releases damals so eine Optik hatten, lag glaube ich einfach daran, dass es so simpel herzustellen war. Wir hatten alle keine Ahnung. Nur die Beatfabrik-Tapes hatten richtige Cover, weil Prinz Porno grafisch schon immer sehr bewandert war.
- »Das war wie bei den ›Avengers‹ aus den Marvel-Filmen – man hat von Specter seinen Superheldenanzug bekommen.«Auf Twitter teilen
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Zu der Zeit der »King of KingZ«-Veröffentlichung gab es dann auch Beef mit Vader.
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Ja, ich habe gemeinsam mit Fler den Track »Vack You!« gegen ihn aufgenommen. Der Song ist eigentlich eher aus verletztem Stolz entstanden, weil Vader aus Berlin weggezogen ist und wir uns ein bisschen von ihm im Stich gelassen fühlten.
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Hast du Berlin nicht auch mal verlassen und vier Monate in Hannover gewohnt?
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Ja. Nach dem Release von »King of KingZ« habe ich dann mit D-Bo, Roulette und De La Mok überlegt, ob wir nicht unser eigenes Label machen wollen. Ich habe mir gemeinsam mit D-Bo eine Wohnung in Linden-Süd in der Wunstorfer Straße gemietet, die ich selbst renoviert habe. Aber das war ein bisschen Absturz, weil D-Bo an den Wochenenden zu seinen Eltern fuhr und meine Mutter relativ weit weg in Berlin war. Aber ich habe einfach weiter Mucke gemacht. Irgendwann hat Halil mich angesprochen und meinte, dass er gerade mit Spaiche und Specter ein Label mit dem Namen Aggro Berlin gegründet habe und sie mich gerne signen würden. D-Bo hat mir dann sogar dazu geraten, wieder nach Berlin zu gehen. Also habe ich das gemacht.
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Wie ging’s dann weiter?
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Specter hat mich mit seinem Golf abgeholt, mit zu einem Konzert von Sido und B-Tight genommen und mir gezeigt, wie die drei sich das mit dem Label so vorstellen. Und das war alleine deshalb schon krass, weil Specter, Spaiche und Halil einfach große Namen waren und aus der Szene kamen. Das Konzert war dann ganz anders als das, was ich davor mit Orgi erlebt hatte, wo wir mal in einem Jugendzentrum gerappt haben. Hier bekam Sido sogar etwas zu trinken gebracht – das war schon krass! Als wäre ich ein Neandertaler, der zum ersten Mal das Feuer sieht. Ich habe dann gar nicht lange überlegt, sondern einfach unterschrieben.
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Hat man dir da schon die Vision von Aggro Berlin als Label mit verschiedenen Künstlern mit ganz eigenen Identitäten vorgestellt? Mir haben damals vor allem diese ganzen unterschiedlichen Logos und Looks imponiert. Auch das B, das du am Hals trägst, wurde ja von Specter entworfen.
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Diese Logos waren wie Weihnachtsgeschenke, die wir nach und nach bekamen. Natürlich wusste man nicht von Anfang an, welche Ideologie da bei Aggro Berlin genau verfolgt wurde. Aber ich habe viele Abende bei Specter verbracht, dort auf dem Boden gesessen und ihm beim Zeichnen zugesehen. Der hat parallel ja noch die Cover für DJ Tomekk oder die »Juice« gemacht. Es gab mal eine »Juice«-Ausgabe, auf der neun Character abgebildet waren – aber auf Specters Schreibtisch lagen 50 von denen! Specter hat die ganze Zeit mit seiner Freundin Billy, die ja bei »Carlo Cokxxx Nutten« das Intro gesprochen hat, gekifft und wir haben stundenlang geredet und philosophiert. Und irgendwann ging es dann los: Erst mit der Sekte, die ja schon vor mir ihre Deals hatten. Danach war A.i.d.S. dran, dann kam das Sägeblatt und auf einmal haben voll viele Sachen Sinn ergeben. Irgendwann wusste ich, dass ich jetzt dran bin. Das war wie bei den »Avengers« aus den Marvel-Filmen – man hat von Specter seinen Superheldenanzug bekommen. Da hat sich jeder schon Wochen drauf gefreut. Mir war fast egal, dass ich jetzt mein Album fertig hatte. Mir war viel wichtiger, dass Specter sich dann um mein Logo, mein Artwork und meine Fotos gekümmert hat. Der Typ war und ist einfach krass.
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Der Berlin-Schriftzug auf deinem Unterarm ist auch von Specter, nicht wahr? Du hast eine Zeitlang auch mit dem Gedanken gespielt, dir auf den anderen »Aggro« schreiben zu lassen.
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Mit Aggro ist es dann ja schnell wieder vorbeigegangen. Von 2001 bis Ende 2003 waren das ja nur zwei Jahre, die ich dort mit völliger Hingabe verbracht habe. Am Schluss war es dann eine Mischung aus allem: Ich war enttäuscht und habe mich betrogen gefühlt, dann hatte ich aber natürlich auch immer die Idee mit Universal im Hinterkopf. Das hat Neffi (Temur, Senior Director A&R und Marketing von Universal, Anm. d. Verf.) ja sehr schlau angestellt. Der hat immer gesagt: »Ich mische mich zwar nicht ein, aber ich würde dich sofort signen!« Man muss ja auch jede Station im Kopf behalten: Von den Anfängen über Hannover bis Aggro Berlin – und dann hast du plötzlich die Option, bei Universal zu signen. Ich kannte Universal bis dahin ja nur aus den Filmvorspännen. Und plötzlich bist du auf dem Cover der »Juice«. Das hatte damals ja noch eine viel größere Relevanz als heute. In dem Magazin ist alles passiert. Man musste immer einen Monat warten, bis man nachlesen konnte, was Eko über dich gesagt hat. Da gab es kein Twitter und die Möglichkeit, jemandem mal schnell ein »Ey, du Hurensohn!« zu schicken.
- »Damals gab es noch nicht diese öffentlichen Beefs – und es gab in Berlin noch eine gewisse Form von Zusammenhalt.«Auf Twitter teilen
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Zum Release von »Carlo Cokxxx Nutten« hatten Fler und du dann auch euren ersten Halbseiter in der »Juice« und der Track »Yo, peace man!« war auf der beiliegenden CD enthalten.
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Ich glaube, dass das sogar nur eine Viertelseite war. Aber ist auch egal. Das waren Sachen, die bis dahin unerreichbar wirkten. Das war echt das Höchste der Gefühle, dann in diesem Heft zu sein.
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Bei den kleinen Anmoderationstextchen zur »Juice«-CD war damals nicht ganz klar, ob Bushido und Sonny Black jetzt ein und dieselbe Person sind. In einem Interview, das ungefähr zur gleichen Zeit erschienen ist, hast du auch so getan, als ob das dein Partner wäre. Warum?
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Das war eigentlich nur Spaß, Alter. So behindert war ich ja noch nie in meinem Leben, dass ich gesagt hätte: »Jetzt bin ich Bushido, jetzt bin ich der normale Anis und jetzt bin ich Sonny Black.« Aber zu dem Zeitpunkt hat man auch gemerkt, dass man jetzt machen kann was man will – und dementsprechend auch spielen kann. Das habe ich Orgi auch immer gesagt, der ja mit seinen Tapes nie so viel Geld verdient hat. Aber für mich war klar: Ich bin Bushido und ich bin dementsprechend auch derjenige, der den Leuten das jetzt diktieren kann. Aber der Claim »Bushido präsentiert…« hat natürlich schon suggeriert, dass es sich da um mehrere Menschen handeln könnte.
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Fler hat das Konzept schon im ersten Track versaut, weil er rappt: »Meine Raps komm’ perfekt auf die Beats von Sonny Black.« Dabei hätte es ja eigentlich »…auf die Beats von Bushido« heißen müssen.
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(lacht) Ja, da siehst du mal: Selbst wir haben das nicht so ernst genommen.
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Wie seid ihr damals auf den »Miami Skit« gekommen?
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Das war ein Kumpel von mir, Mario, mit dem ich immer extrem viel gekifft habe. Und der war wie Orgi jemand mit einer sehr eigenständigen, lustigen Persönlichkeit. Wir hatten halt so eine Art und Weise, miteinander zu reden und wenn er wütend auf jemanden war, hat er den immer sehr witzig nachgemacht. Deshalb haben wir ihn mit draufgenommen. Und natürlich auch, weil wir Miami Bass damals nicht so attraktiv fanden. Wir sind ja zu der Zeit auch in eine ganz andere Richtung gegangen als Frauenarzt und die anderen. Da gab es zu der Zeit dann auch eine gewisse Rivalität – ohne, dass ich jetzt sagen möchte, dass das auf Frauenarzt bezogen war.
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Während wiederum die Zeile »Ihr Toys habt Erfolg mit eurem HipHop am Fließband« von den Differenzen zwischen Fler und Beatfabrik herrührte.
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Genau, ja.
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War denn »Ihr könnt alle kommen und uns sagen, ihr habt Optik« als Diss an Kool Savas zu verstehen?
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Nein! Es gab Leute, die wir explizit angesprochen haben. Aber damals gab es noch nicht diese öffentlichen Beefs und es gab in Berlin noch eine gewisse Form von Zusammenhalt, weswegen man eher Leute wie Eko gedisst hat, die mit Berlin nicht viel zu tun hatten.
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Aber im gleichen Song rappst du auch »Mach‘ den Mund zu, ich bin cool, du bist nicht wie ich, es…« – und nicht wenige dachten damals, dass der Gleichkang von »es« und »S« eine Kampfansage an Kool Savas war.
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Auf keinen Fall. Das war einfach meine Art zu rappen. Für mich war es auch krass zu sehen, was die Leute da reininterpretiert haben. Auch das mit Optik – das hat man damals in Berlin einfach gesagt.
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Würdest du sagen, dass »Schau mich an« oder auch ältere Tracks wie »Wie ein Engel« ein bisschen so etwas wie der Vorreiter für Straßenrap mit romantischem Einschlag waren?
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Du meinst so Tracks, die Animus jetzt macht? Ja, wenn du willst, dann kann man das so sehen. Ich hab immer sehr gegensätzliche Songs gemacht. Einerseits Mütter beleidigen, andererseits über Ängste sprechen. Das war ja schon bei »King of KingZ« beides auf einem Album zu finden. Genau wie mein »World of Warcraft«-Hobby. Das ist aber noch nie jemandem aufgefallen. Wenn ich bei Kerner oder Lanz saß, hat das nie jemanden interessiert.
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Wer ist denn Lil Chima, der kleine Junge, der auf dem Outro den Satz »Wenn ich ein Gangster wäre, dann würde die Polizei jetzt kommen« sagt?
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Das war der Sohn von Sahira, die auch auf dem Album gesungen hat. Der Vater von dem Jungen war übrigens Big Sal von den Harleckinz, der vor ein paar Jahren verstorben ist.
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Warum hat der Kurze denn genau diesen Satz gesagt?
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Naja… um das vielleicht auch ein bisschen auf die Schippe zu nehmen. Auf der anderen Seite sagt der Typ bei »Goodfellas« am Anfang, als der Kofferraum zugeht, auch, dass er schon immer ein Gangster sein wollte. Damit wollten wir ein bisschen augenzwinkernd auf diese Szene anspielen, aber wir haben es natürlich trotzdem ernst gemeint. Wenn ich ein Gangster wäre, dann würde die Polizei doch jetzt wirklich kommen. Der Junge hat ja auch mitbekommen, dass seine Mutter mit uns Musik gemacht hat und die fand das eigentlich nicht gut. Unsere Musik war damals halt schon sehr speziell. Sogar Ilan wollte das nicht mit uns aufnehmen, wurde aber von Halil gezwungen und hat 2.000 Euro oder so dafür bekommen. Am Anfang war das von Ilan echt eine reine Dienstleistung. Aber irgendwann hat er es geschnallt. Und bei »Vom Bordstein bis zur Skyline« war er dann so richtig Fan – und dann habe ich ihm auch mal erlaubt, einen eigenen Beat zu machen: »Eine Kugel reicht nicht« – eine der wenigen Fremdproduktionen, die ich hatte.
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Nach dem Erscheinen von »Carlo Cokxxx Nutten« seid ihr mit Aggro Berlin zum ersten Mal beim splash!-Festival aufgetreten und du hattest gemeinsam mit Fler dein erstes Interview mit Falk für »Mixery Raw Deluxe«. Wie war das?
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Richtig krass. Im Vorfeld gab es im Rahmen von einem Kölner Festival ja auch einen Auftritt. Plötzlich hatte man das Gefühl, dass man jemand ist. Ich selbst war ja davor auch schon jemand – nur eher szeneintern. Aber plötzlich warst du im Fernsehen und wurdest interviewed oder dein Video lief. Das Video zur »Aggro Ansage« auf MTV oder bei VIVA zu sehen war auch krass. Da hat man gemerkt, dass es jetzt langsam ein gewisses Level erreicht. Mir ging es da schon gut. Ich meine, es ging mir schlechter als zu der Zeit, als ich »King of KingZ« selbst verkauft habe, weil ich bei Aggro nicht so viel verdient habe. Aber die Außenwahrnehmung hatte sich krass geändert.
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Im zweiten Teil des Interviews geht es u. a. weiter mit der Entstehung von »Vom Bordstein bis zur Skyline«, dem Weggang von Aggro Berlin und der Geschichte, wie Bushido mal 30 Stunden mit dem Zug nach Marseille gefahren ist, um sich französische Rap-Platten zu kaufen.