STOP / LOOK / LISTEN #4

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Jan Wehn schwebt einmal wöchentlich durch die Soundcloud und verschwendet kostbare Lebenszeit auf das Gucken jedes neuen Clip auf WSHH. All das nur, um euch die besten und wichtigsten Tracks, die unbeachtetsten und absurdesten Videos zusammenzustellen. Egal ob Cloud Rap, Mainstream Maybach Music, kitschigen Throwback-R&B oder unter dem Stehtisch in eurem liebsten Organic-Food-Café gehandelte Schlafzimmerproduktionen. Alles kann, nichts muss. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Stop, Look, Listen.

 

G-Unit – »Nah I’m Talking Bout«

Jetzt, wo die Diplomats ihre Besitzansprüche auf das Spiel nach gut zehn Jahren geltend gemacht haben, darf natürlich auch die G-Unit als zweite Crew mit New Yorker Mixtape-Monopol nicht fehlen. Sowieso war »Animal Ambition« ja ein richtig gutes Album und meiner Meinung nach in Sachen eindrucksvollem Comeback vergleichbar mit Afrobs »Push«. Jedenfalls gibt es hier jetzt einen gemeinsamen Track von Fiddy, Lloyd Banks, Tony Yayo und dem natürlich nicht der Rede Wert seienden Kidd Kidd, Kid.

 

Waka Flocka Flame – »Move That Dope« (Flockmix)

»Move That Dope« war wirklich einer der krassestens Songs auf »Honest«, dem in meinen Augen viel zu wenig Aufmerksamkeit zuteil wurde. Ein Glück, dass Waka Flocka sich diesem drückenden Etwas angenommen und einen seiner raren Flockmixes daraus gemacht hat. Wem das in Sachen Neubearbeitung noch nicht reicht, der checkt am besten mal seine Interpretation von Weezys »Believe Me«.

 

Puff Daddy – »I Want The Love« feat. Meek Mill

Nach ersten Snippets und heftigem Clip-Geteasere gibt’s jetzt endlich den ganzen Track von Meek Mill und Puffy. Ersterer hat das Organ wieder auf Anschlag. Bei Puffy hingegen finde ich es wirklich erstaunlich, wie er sich, einem Chamäleon gleich, in den letzten 15 Jahren erfolgreich jedem angesagten Beat und Flow angepasst hat. Auf das Video bin ich sehr gespannt. Das Video gibt es jetzt hier.

 

stak5 – »Gumbo« feat. Rocko, Jeezy & T.I.

Stephen Jackson war mal NBA-Star und hat sich danach einer Rap-Karriere gewidmet. Das liest sich so, wie das Ergebnis klingt: eher weniger gut. Nützt auch nix, dass der Bursche bisweilen den Rücken der MMG genoss. Das Gute an diesem Song hier sind jedenfalls die Parts von Jeezy und T.I. – letzterer weiß ja in letzter Zeit sowieso wieder, was gut ist.

 

Gold Top – »Gold Like This« feat. Soulja Boy

Mit einer derart hohen Taktung solch belanglose Behämmertheiten wie der Soldatenjunge rauszuhauen, bedarf der Annahme, dass Soulja Boy ja schon bisschen dumm, aber auch bisschen schlau ist (No Das Bo). Jetzt wird jedenfalls in EDM gemacht. Gemeinsam mit dem Produzenten Gold Top aus UK. Ich war dann mal kurz mal auf dessen Soundcloud – und dort erwartete mich tatsächlich das dieser Tage allgegenwärtige, gefährliche Halbwissen in Sachen elektronischer Tanzmusik: EDM, Trap und Dubstep. Hauptsache alles rein da und mit dem cooking dance umgerührt. Puh.

 

Death Grips – »Niggas On The Moon«

Es gab mal eine Zeit, in der ich dachte, über Sachen wie Death Grips Bescheid wissen zu müssen. Tue ich aber nach wie vor nicht, muss ich auch nicht und werde ich auch auch nie. Meine Güte!

 

Yasiin Gaye – »The Departure« (Side One)

Sheeesh! Seit dem »Brooklyn Soul«-Tape von Shuko und The Gunna, auf dem die beiden Jay Z und Marvin Gaye zusammenschmissen, habe ich mich nicht mehr so über ein Mash-Up-Tape gefreut. Denn hier gibt’s erneut den großen Gaye, dieses Mal aber im Zusammenschnitt mit Yasiin Bey/Mos Def. Irre gut! Stammt übrigens aus der »Soul Mates«-Reihe von Amerigo Gazaway, auf dessen Kappe auch schon »Fela Soul« und »Bizarre Tribe« gingen.

 

Usher – »Good Kisser« (Remix) feat. Rick Ross

Hat’s dieser Tage echt viel zu wenig von: Gute Rap-Parts auf Remixen von R&B-Songs. Woran das liegt? Vermutlich daran, dass ein Gros der Schnulzenbubis derzeit lieber durch die Großraumdisse raved anstatt vernünftige Musik zu machen, auf die sich schön ein 16er legen lässt. War bei Usher auch mal so. Der ist jetzt aber wieder zurück wie verdautes Essen. (S/O an Illo77) Und wo Essen ist, ist halt auch der Rrraus nicht weit.

 

R. Kelly – »Ignition (Remix)« (Giraffage Remix)

Der Track ist natürlich ein älteres Semester, hat – das durfte ich am Wochenende bei einem Ausflug an die Isar erfahren – aber so gar nichts von seiner Faszination verloren. Yours truly, the boy, Giraffage hat sich das Acapella geschnappt und eine Beatunterlage aus 2k14 druntergezimmert. Läuft.

 

Pharrell Williams – »Frontin’« feat. Jay Z (Disclosure Re-Work)

Und wo wir schon bei Remixen von 2003er-Tracks sind. Die beiden Disclosure-Dudes haben sich »Frontin’« von Pharrell und dem Jiggamann gekrallt, in die Garage (!) geschleppt und ordentlich frisiert. Läuft auch wieder.

 

SBTRKT – »Temporary View« feat. Sampha

Sampha dürfte vor allem den Drake-Fanboys und -girls unter euch ein Begriff sein. Säuselte der doch schon auf Drizzys letztem Album davon, wie »too much« ihm das doch alles sei. Dieses Mal steuert Sampha die Vocals zu SBTRKTs warmen Synthiestreicheleinheiten bei. Geht runter wie Öl, das Dingen.

 

Stwo – »Diplo & Friends BBCRADIO1XTRA / BBCRADIO1«-Mix

Von Diplo kann man ja halten was man will. Aber in seiner Sendung gibt er regelmäßig jungen Hüpfern die Möglichkeit, mit ein paar gutgemischten Tracks alles abzureißen. So wie zuletzt Stwo. Sein »From Paris With Love«-Mix war schon großes Kino, das Dingen für Diplo toppt das aber noch um Längen. Remixe von Lil Kim und Drizzy tummeln sich zwischen fiesen Trap-Geräten genau so wie Exklusives von Kaytranada. Runterladen, Klinkenkabel einpacken und dann nächstes Wochenende auf dem Weg zum See pumpen.