STOP / LOOK / LISTEN #3

SLL3-Ghostface

Jan Wehn schwebt einmal wöchentlich durch die Soundcloud und verschwendet kostbare Lebenszeit auf das Gucken von jedem neuen Clip auf WSHH. Alles nur, um euch die besten und wichtigsten Tracks, die unbeachtetsten und absurdesten Videos zusammenzustellen. Egal ob Cloud Rap, Mainstream Maybach Music, kitschigen Throwback-R&B oder unter dem Stehtisch in eurem liebsten Organic-Food-Café gehandelte Schlafzimmerproduktionen. Alles kann, nichts muss. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Stop, Look, Listen.

 

Migos – »New Atlanta« feat. Young Thug, Rich Homie Quan & Jermaine Dupri

Oh Lord, »Welcome To Atlanta«, dem Luda und dem JD ihr Rap-Representer hat tatsächlich schon dreizehn Jahre auf dem bethrowbackjerseyten Buckel, ja? Höchste Zeit für ein Update der Geschichte. Zumal mit Migos, Young Thug und Rich Homie Quan ja auch tatsächlich ein paar Dudes in ATL rumrennen, die was zu sagen haben. Und für genau die hat Jermaine Dupri in Sachen MiMi mal fünfe gerade sein lassen und richtig aufgefahren.

 

Drake – »0 to 100 / The Catch Up«

Mittlerweile lässt sich da ja schon so etwas wie eine kleine Masche erkennen. In dem einen Track führt Drizzy sein Uber-Ego spazieren, in dem anderen gönnt sich der verkaterte Champagne Papi ein bisschen Shisha Misha und emot sich einen zurecht. »0 to 100/The Catch Up« vereint dieses Mal best of both worlds. Wobei man da auch locker zwei Tracks draus hätte machen können. Jedenfalls. Aber wenn man denkt, der Drops ist schon gelutscht, grätscht auf einmal wieder der Smooth Operator rein und wird bisschen nachdenklicher. Gänsehaut bis Unterkante Oberlippe und noch bisschen drüber. Und das am Schluss … ist das nicht? Ja, doch, könnte er schon sein. Der Blake James. Meine Fresse. Ach so: Album kommt im Frühjar 2015. Boi.

 

Ghostface Killah & BADBADNOTGOOD – »Six Degrees« feat. Danny Brown

Erster Gedanke: Endlich! Endlich ist mal wem das Produktionsprozedere auf Trap-Basis wurscht. Denn statt Kastagnetten und dem ganzen Kladderadatsch hat das kanadische Jazz-Dreigestirn BADBADNOTGOOD hier ein gefährlich minimalistisches Zitter-Brett abgeliefert. Und auf dem geben sich Ghostface Killah und Danny Brown dermaßen routiniert und durchgeknallt die Klinke in die Hand, dass man sich allerhöchstens noch einen ODB-Part wünschen würde.

 

Lil B – »Hoop Life« (Mixtape)

Ich sag’s, wie es ist: Meine Wenigkeit hat wenig Ahnung von der aktuellen Situation in der NBA. Worüber ich aber sehr wohl Bescheid weiß, ist die Situation zwischen Kevin Durant und Lil B. Ersterer hat sich andernorts vor langer Zeit nämlich blasphemisch gegenüber dem Based God geäußert. Darf man natürlich nicht. Und nach dem »Fuck KD«-Song kommt jetzt ein ganzes Basketball-referenzierendes Mixtape von Lil B um die Ecke. Soulja Boy, habe ich gestern gelesen, hat gerade sein 43. Tape herausgebracht. Darüber kann Lil B nur lachen. »Hoop Life« hat 33 Tracks und geht gut zwei Stunden. Könnt ja unten in die Kommentare schreiben, ob ihr es geladen und gehört habt und wie das so war. Ich hab da leider keine Zeit für.

 

Common – »Kingdom« feat. Vince Staples

Neues Common-Album. Noch dieses Jahr. Heißt »Nobody Smiling«. Und das hier ist die erste Single. Und was soll ich sagen? Man muss ja immer aufpassen, wenn man sich einen von den jungen Burschen ins Boot holt. Aber: halb so wild. Auf sechs Minuten Gospel- und Gerasselabfahrt machen sich die beiden gekonnt Gedanken über Gewalt und Glauben.

 

Ab-Soul – »Stigmata«

Und wo wir schon bei Religion sind: Ab-Soul hat auch so seine Päckchen zu tragen. Oder besser: ein Kreuz. Das schleppt er auch durch den Clip zu »Stigmata«. Ganz alleine und ohne Action Bronson und Asaad. Trotzdem sehr gut.

 

Fatoni – »Lustig«

Gut ist ein gutes Stichwort. Gut ist nämlich auch die Free-EP von Fatoni mit dem sehr guten Titel »Die Zeit heilt alle Hypes«. Das Cover ist auch sehr gut, weil es kurz vor dem großen Schlagabtausch zwischen Fler und Method Man die Wu-Tang-Logoproblematik schon vorwegnahm. Und Fatoni ist ein realer MC. Der hat nämlich neulich mal was gebracht, das sich sonst keiner traut und total lustig und voll kreativ über diesen Hipsterspasten Cro lustiggemacht. Das fand ich lustig. Wie ein Jutebeutel auf dem ein lustiger Spruch steht. Lustig.

 

Gibmafuffi – »Trinkhallenromantik« feat. Döll

Döll, davon konnte ich mir unlängst auf der neuen Figub-Platte einen Eindruck verschaffen, ist echt ein doper MC. Ja, dope. Und ja, MC. Nicht mehr und nicht weniger. Achso, das sehr gute »Trinkhallenromantik«-Beattape von Gigmafuffi findet ihr hier.

 

How To Dress Well – »No Words To Say«-Mix

Gerade erst heute morgen haben wir die fünf Lieblings-Rap-Alben von How To Dress Well gepostet. Kein Wunder, dass auch der »No Words To Say«-Mix, den Tom Krell während der Aufnahmen an seinem neuen Album »What Is This Heart?« zusammengeschoben hat, gleich im zweiten Track mit Future daherkommt.