STOP / LOOK / LISTEN #27
Neue Woche, neues Glück. Jan Wehn hat sich wieder durch’s Netz geschaut. Er hat Songs angehört, Videoblogklicks generiert, Interviews ausgehalten, zu Ansagen den Kopf geschüttelt und Telefonmitschnitte durchgeskippt – und wie jede Woche an dieser Stelle zusammengetragen, was man so gehört haben sollte.
Travi$ Scott – »Mamacita« feat. Rich Homie Quan & Young Thug
So klingt er also, der US-Rap für Zwofuffzehn, ja? Bin ich komplett unten mit. Wie übrigens auch mit fluoreszierenden Sicherheitsgurten und einem würfelwerfenden T.I. im Video. Und nachdem ich das Travi$-Scott-Tape ewig wegignoriert habe, muss ich mir das langsam dann scheinbar doch mal geben. Aber sagt das nicht dem Anthony Obst…
Ho99o9 – »Da Blue Nigga From Hell Boy«
Ach. Du. Scheiße!
OG Maco – »OC Maco« (EP)
Is‘ de Gude, OG, sein Bruder sagt Maco! Ist irgendwie komplett an mir und dem Rest der Redaktion vorbeigegangen. Dabei ist OG Maco vermutlich einer der spannendsten ATL-Emporkömmlinge, weil er nicht nur Nölen, sondern auch flexen kann. Bei all dem Gebrabbel und der Codein-Croonerei mangelt’s ja manchmal an tighten 16ern. Und die kann der Bursche hier. Zeigt er auch auf der EP.
A$AP Ferg – »Ferg Forever« (Mixtape)
Und gleich das nächste Qualitätsrelease für umme. Mit dem Ferg A$AP werde ich ja langsam warm und die Räucherstäbchen-Rutsche mit Clams Casino von letzter Woche hat mir gezeigt, dass ich vielleicht doch mal in »Ferg Forever« reinhören sollte. Und ihr auch!
Rick Ross – »Hood Billionaire«
Den Gegensatz zu den beiden Knallertapes bildet übrigens das neue Rick-Ross-Album. Erschreckend, was für eine egale Veranstaltung das geworden ist. Wenn da dran überhaupt irgendetwas richtig klargeht, dann wohl der Titeltrack.
Gucci Mane – »Lowest« feat. Rich the Kid & OG Mago
Wir sind an dieser Stelle ja echt lange ohne Gucci Mane ausgekommen, oder? Nachdem ich die Releaseflut jetzt eine ganze Weile gekonnt ignoriert habe, lasse ich jetzt mal das fiese »Lowest« hier.
Riff Raff – »Yesterday« feat. Snoop Dogg & Collie Buddz
Ich sag’s, wie es ist: Ich kiffe nicht und mir fallen nur die allerblödesten Referenzen an Stefan Raab, Shaggy und Christian Ströbele ein. Aber: is’n guter Song.
Frank Ocean – Memrise
»Memrise« scheint der erste Hinweis auf ein neues Frank-Ocean-Album zu sein und klingt, als habe der 27-jährige mal kurz auf der Bettkante abgejammed und nebenher Garage Band laufen lassen. Stott-ot-ot-otter-Rapflows, Säuselsingsang – alles inklusive. Was für einen gottverdammt geilen Vibe hat das Dingen hier denn bitte? Ist hier noch irgendjemand für ein Kollabo-Album von Childish Gambino und Frank Ocean?
Jagged Edge – »Getting Over You« feat. Ghostface Killa
Und wenn wir gerade eh schon im R&B-Eckchen sind, dann können wir auch gleich noch auf der neuen Jagged Edge herumdenken. Jermaine Dupri näselt los und man denkt, es sei wieder 1999, aber dann grätscht Ghostface Killa gleich zu Beginn ganz unangenehm rein und irgendwie… nee, weiß auch nicht.
Tinashe – »Pretend« (Remix) feat. Jeezy
Dann doch besser Throwback-Jam Throwback-Jam sein lassen und sich mit Tinashe und Jeezy beschäftigen. Die gehen zwar auch nicht zum Tanzen auf die Straße wie damals Nelly und Kelly, bocken aber mit ihrem Remix zu »Pretend« schon bisschen mehr als die alten Männer da oben.
Haftbefehl – »Lass die Affen aus’m Zoo« (Drunken Masters Remix)
Darüber, dass »Russisch Roulette« von Haftbefehl das Deutschrap-Album des Jahres ist, sind wir uns einig, oder? Und darüber, dass unsere Drunkis hier zwischen Gigs mit A-Trak und Photoshopfrickeleien wieder astreine Arbeit geleistet haben, auch. Würde ich sagen.
Kurdo – »Meine Welt«
Mit Kurdo ist es ja ein bisschen wie mit SSIO: Der Emmertsgrunder erzählt auf jedem Song exakt dasselbe, aber lässt es trotzdem immer wieder neu und fresh klingen.
Audio 88 – »Der letzte Idiot« (Yassin Remix)
So. Weil ich schon vor Ewigkeiten das sehr gute »kreiseck«-Album von Yassin und soda besprechen wollte und nie dazu gekommen bin, möchte ich mich wenigstens in der Form revanchieren, dass ich hier den ebenfalls sehr guten »Der letzte Idiot«-Remix von Yassin poste. Gruselig gut.
Edgar Wasser – »14.11.2014«
Ich sag’s noch mal, wie es ist: »Tourette Syndrom EP« von Edgar Wasser war bis auf »Faust«, »Bad Boy« und das auf den »4.9.2013« datierte Outro gar nicht mal sooo geil. Hat aber auch einen Grund. Den kann man hier nachhören. Und selbst wenn es nur ein weiteres Konzept sein sollte – ich feier’s.
Money Boy – »Juicy Gay« feat. Juicy Gay
Keine Ahnung, wer Juicy Gay ist. Aber der Pro-Homo-Rap vom Boy und seinem Boy-Boy taugt mir ganz gewaltig.
LGoony – »Du ahntest (U Guessed It 2)«
Wo wir schon dabei sind, hätten wir hier noch LGoony aus dem 21-Entertainment-Umfeld. Irgendwo zwischen Lil B und Taktlo$$ finde ich das gar nicht mal so verkehrt. Oder?
Retrogott & Hulk Hodn – »Oberflächenwechsel«
Und weil’s gerade so schön passt, ein kleines Kontrastprogramm aus dem Kölner Raum.
Ali As – »Sonnenmaschine«
Wenn Ali As nicht gerade mit dem Wegbetonieren von YouTube-Lelleks wie Kayef beschäftigt ist, macht er auch noch Musik und bringt im Januar sein neues Album »Amnesia« raus. Für »Sonnenmaschine« hat Eli, der in meinen Augen neben T-No gerade einer der Produzenten überhaupt ist, eine astrein brummend-flimmernd-mystisch-futuristische Produktion klargemacht. Und für das Video waren die Jungs scheinbar in Kairo. Bin mir aber nicht ganz sicher.