STOP / LOOK / LISTEN #23

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Völlig wider Erwarten hat Nike doch nicht angerufen, um sich die Nummer 23 dieser Rubrik mit einem großzügigen Engagement zu sichern – deswegen hat sich unser Soundcloud-Shootingguard Jan Wehn aber auch nicht weniger Mühe bei der Auswahl und Kommentierung der besten Tracks vergangener Woche gegeben.

 

Drake – »How About Now« (prod. von Boi-1da)

Zur Seite mit eurem ganzen random Rapquatsch. Der Champagne Papi hat wieder ‚nen Sentimentalen und nach dem allabendlichen Facebook-Stalking-Rundgang durch seine Freundesliste einen Song geschrieben, für den Boi-1da »My Heart Belongs To You« von JoDeCi geflippt hat. Um welche Verflossene es genau geht? Vielleicht war es Courtney aus dem Hooters auf der Peachtree-Straße, vielleicht Bria aus dem Macy’s Beverly Center, vielleicht auch Alisha oder Catya. Mir scheint, als müsse da noch ordentlich was aufgearbeitet werden. Soll mir recht sein.

 

Young Thug & Rich Homie Quan – »Freestyle«

Das Tape von Birdman und seinen beiden Schützlingen habe ich an dieser Stelle ja schon ausführlich gelobt. »Freestyle« ist vermutlich der beste Track auf »Tha Tour Part 1«: Paar mellow Melodien, um in Leggings über Marmorböden zu flitzen und bisschen mit dem money phone zu prahlen.

 

Chance The Rapper & The Social Experiment – »No Better Blues« (prod. von The Social Experiment)

Und wo wir schon bei entspannten Klavier-Jams sind: Die hat sich auch Chicagos Most Wanted ausgesucht, um mal so richtig abzukotzen.

 

Mike WiLL Made-It – »Syrup In My Soda« feat. RiFF RAFF & ILOVEMAKONNEN (prod. von Mike WiLL Made-It)

And another one. Nachdem Wiz Khalifa letzte Woche schon bei Makonnen fürs obligatorische Ringelpiez mit Anfassen vorbeigeschaut hat, darf jetzt RiFF RAFF dran. Und der hat gleich auch noch Mike WiLL Made-It, der ein paar Trance-Gassenhauer für die musikalischen Untermalung zusammengeschmissen hat, für die gemeinsame Verköstigung dabei.

 

The Weeknd – »Often (Remix)« feat. Schoolboy Q & Rick Ross

Ja, gut – astreiner pillow talk von allen Beteiligten. Lediglich Rick Ross treibt es mit Lines wie »when she climax she make pee-pee« dann doch etwas zu weit. TMI und so.

 

OG Maco – »All In 2« (prod. von Proto Cal)

Der Maggo zeigt jetzt mal, dass er auch ganz anders als auf »U Guessed It« kann. Statt Brummbass und Klaviergeklimper gibt’s hier nämlich die volle Ladung Auto-Tune-Gesäusel. Bin noch unschlüssig.

 

James Blake – »Building It Still«

Nach »Overgrown« dachte man kurzzeitig, der Blake-Bubi hätte seinen bassmusikalische Klugscheißerei fürs Chorknabendasein drangegeben. Eh eh. »Building It Still« kommt nämlich doch wieder geil ausgeflippt-auskennerisch daher.

 

Curse – »Kristallklarer Februar / Für P.« (prod. von Beatgees)

Und wo wir schon bei Schlafzimmerproduziererei und dergleichen sind: Curse hat auf seinem neuen Album »UNS« auch ein paar ganz starke Produktionen, die hierzulande ihresgleichen suchen. Mit »Kristallklarer Februar / Für P.« gibt es aber erst mal Vergangenheitsbewältigung in Form dieses tieftraurigen Abschiedsliedes an ARR-Produzent und Curse-Freund Patrick Ahrend, der leider viel zu früh verstorben ist.

 

Absztrakkt & Snowgoons – »Bodhishinobi« feat. Cr7z (prod. von Snowgoons)

»Bodhiguard«, ihr dürftet es mitbekommen haben, ist seit Freitag draußen. Für die Single »Bodhishinobi« hat sich Absztrakkt Cr7z auf die Hook geholt und widmet den Track den Helden des Alltags. Realnessprotektor, Niedrieglohnsektor und so. Selten und stark.

 

Ahzumjot & FiSt – »Unterwegs« (prod. von Ahzumjot)

Von derart fiesen Beats wie dem für diese Kollaboration mit Toursupport FiST hätte Ahzumjot ruhig mal ein paar mehr auf seinem Album »Nix mehr egal« verbraten können. Vielleicht kommt da ja auch noch was. Aber jetzt erst mal: Tour. Und dazu: Ein Song. Und was für einer.

 

Rockstah, Nanoo & Kex Kuhl – »Pubertour 2014« (prod. von Ahzumjot)

Apropos Tour, apropos Ahzumjot: Rockstah geht auch auf Tour. Mit Kex Kuhl. Und mit Nanoo, den wir ja neulich erst im Interview hatten. Der Beat zum Toursong kommt – und da kriegen wir jetzt dann tatsächlich auch wieder die Kurve – von Ahzumjot. Nächstes Brett.

 

Panik Panzer – »Aversion kommt«

Apropos nächstes Brett – der Brandl wirft noch eins hinterher: »Aversion«, das erste offizielle Album der versammelten Antilopengang erscheint am 7. November über Jochens Kleine Plattenfirma – also dem Label der Toten Hosen. Und weil Campino qua Unterschrift nun dessen persönlicher Dr. Dre ist, ballert Panik Panzer als Appetizer dieses Gerät hier raus. Schööön auf Weltall-Trapdrums, Autotune und Versaceversace die Last des Intellekts durchblitzen lassen. »Aversion« wird groß.