Rapper's Rapper #3: Olexesh über Eminem

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Fragt man den Darmstädter Olexesh nach seinem absoluten Lieblings-MC, dann kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Es ist, natürlich, Eminem. In ihm habe er als Jugendlicher einen guten Sensei, einen guten Meister, gefunden. Kein Wunder, dass das zweite Album von Olexesh, das diesen Freitag erscheint, dann auch »Masta« heißt.

»Das erste Mal, dass ich etwas von Eminem gehört habe, war im Jahr 2000 die »The Marshall Mathers«-LP. Da liefen die Videos zu ›Stan‹ und ›The Way I Am‹ ständig im Fernsehen. Die Plattenfirma hat damals gut Geld in die Videos gebuttert, das hat mich krass beeindruckt. Später hingen dann in meinem Zimmer überall Poster von ihm. Das war der Punkt, an dem ich seiner Musik total verfallen bin. Leider. Denn ich war ein richtig frecher Bengel und habe meine Mutter ständig gestresst – eben genau so wie er seine. So viel und oft, dass ich beinahe aufs Internat geschickt worden wäre. Das war ganz komisch, aber ich habe mich von der Musik total verleiten lassen. Als ich 16 war, bin ich dann mit einem Freund nach Essen gefahren, weil Eminem da am 13. Juni 2003 im Georg-Melches-Stadion ihm Rahmen der ›Anger Management‹-Tour aufgetreten ist. Wir haben in der Jugendherbege übernachtet, haben uns am nächsten Tag Bier gekauft und sind dann zum Stadion gelaufen. Was da los war! Im Stadion waren so unglaublich viele Leute – viele hatten die gleichen Tattoos wie Eminem oder trugen seinen blonden Haarschnitt. Eminem kam dann bei der Show in einem Riesenrad auf die Bühne gefahren. Ich habe damals 80 Euro für die Karte bezahlt und stand trotzdem ganz hinten. Man hat die Menschen auf der Bühne kaum erkannt. Weder Eminem noch Cypress Hill, 50 Cent oder Obie Trice und Xzbit, die auch alle dort aufgetreten sind. Die standen alle da vorne auf der Bühne, aber waren doch so unglaublich weit weg! Aber Eminem hatte auf der Bühne dennoch eine unglaubliche Energie – die hat mich generell begeistert. Die Art und Weise wie er Dinge betont hat, hat mich immer begeistert. So sehr, dass ich auch mit dem Texten angefangen habe. Meine Mutter hat die Textblätter mit den ganzen Schimpfwörtern irgendwann gefunden und direkt in den Müll geschmissen. Aber ich habe einfach immer weiter gemacht. Bis heute.«