ALL GOOD READS #8 / 2014

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Sagen wir mal so: Deutsche Rapper möchten sehr oft so sein wie US-Rapper, ihnen gelingt aber dabei jedoch allzu oft lediglich das Gegenteil. Hiesige Rapper sagen zum Beispiel sehr oft ganz schlimme Sachen, sehen dabei aber alles andere als gefährlich aus. Bei US-Rappern ist das anders – das zeigt Ice Cube in folgendem Clip.

 

 

Wie dem auch sei – hier sind die ALL GOOD READS #8 / 2014:

 

»Ice-T on the Return of Body Count, D&D Tongue-Twisters, and Wimpy Tweeters« (Vulture)
»I want to play Body Count songs for the people, and to prove a point that Ice-T is still a bad motherfucker.« Für solche Antworten wurden Interviews mit Musikern erfunden. Das ist zwar die beste Antwort des Ice-T-Interviews bei »Vulture«, aber Ice-T sagt auch Dinge wie: »I’m in my 50s, and I think these youngsters are a bunch of pussies.«

 

»50 Cent Is Still A King« (MySpace)
So richtig kann man sich das Schmunzeln nicht verkneifen, wenn ein Artikel auf »MySpace« behauptet, dass 50 Cent immer noch der König ist. Nun gut, andere halten Fiddy für den besten Menschen der Welt. Nichtsdestotrotz findet Autor Ernest Baker den einen oder anderen unterhaltsamen Satz zum Thema 50 Cent – zum Beispiel diesen: »He dresses the way people did the last time he had a hit.«

 

»XL’s Rodaidh McDonald on The xx and Jai Paul’s new albums« (Dazed)
Rodaidh McDonald ist Inhouse-Produzent bei XL Recordings, dem – das kann man ohne Übertreibung sagen – einflussreichsten Independent-Label überhaupt. Hier spricht er über die Arbeit mit The xx, King Krule, Sampha und Jai Paul – viel mehr braucht man bei diesen Namen auch wirklich nicht verraten.

 

»Picture Perfect with Alexander Richter« (NahRight)
Alexander Richter ist ein großartiger Fotograf aus New York, dessen Bilder auch in Deutschland nicht unbekannt sein sollten. Seit Jahren schießt er Bilder von US-Artists für die »Juice«. »NahRight« hat ihn zu einigen seiner Bilder befragt. Alexander Richter nimmt ungern ein Blatt vor den Mund – das zeigte er bereits in etlichen Interviews, die er parallel zu den Shootings von US-Rappern führte. Salute!

 

»Casualty of the Game: The Big L Story« (Complex)
Die Geschichte von Big L kann gar nicht oft genug erzählt werden. »Complex« gab sich in diesem Fall richtig große Mühe und sprach mit etlichen Begleitern über den besten MC, den Harlem, New York oder vielleicht die ganze Welt je hervorgebracht hat. Bei dieser Oral Biography kommen unter anderem Lord Finesse, Fat Joe, Dame Dash, Bobbito Garcia, Ron Browz und einige mehr zu Wort.

 

»Sharon Jones on the Pros and Cons of ›Orange Is the New Black‹« (Rolling Stone)
Eine großartige Künstlerin spricht über eine großartige TV-Serie – klingt schon mal gut. Dazu war die Künstlerin, Sharon Jones, früher mal eine Wärterin in einem Frauenknast und die TV-Serie, »Orange Is the New Black«, spielt in einem Frauenknast. Bisweilen herrlich! Davon ganz abgesehen ist es eine Freude, Sharon Jones in guter gesundheitlicher Verfassung zu sehen.

 

»Für immer New Orleans« (dreizehn)
Das ohnehin empfehlenswerte deutsche Online-Kulturmagazin »dreizehn« veröffentlichte kürzlich die Übersetzung des Artikels »I Will Forever Remain Faithful« von David Ramsey. In dem Beitrag erzählt Ramsey von seiner Zeit als Lehrer in New Orleans und wie ihm dabei die Musik von Lil Wayne zur Seite stand. In der Übersetzung geht zwar die eine oder andere schöne Formulierung (sowie der Textverweis auf einen Weezy-Track im Titel) verloren, trotzdem ist der Text mit dem deutschen Titel »Für immer New Orleans« absolut lesenswert.

 

»Started From The Bottom« (ähm, Started From The Bottom)
Klar ist das ein bisschen übertrieben, eine eigene Webseite für einen einzigen Artikel einzurichten. (Und ja, er ist schon zwei, drei Wochen alt.) Aber es geht hier ja auch um Drake und eine sehr, sehr schön programmierte Webseite. Voilà, die Geschichte von Drake – ansprechend aufbereitet, wenn auch ein wenig US-Sports-lastig.