STOP / LOOK / LISTEN #77

Auch im herrlichsten Spätsommer muss Zeit für Jan Wehns SLL bleiben. Folge 77 kommt mit Lil B, Lil Uzi Vert, Lil Yachty, Earl, Kanye und Jeezy sowie hiesigen Rappern wie Megaloh, Haiyti, Ufo361 und Miami Yacine.

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Wieder sind einige Tage voller Lach- und Sachgeschichten in diesem Rap-Zirkus vorbeigegangen: Während der eine Rapper auch 2016 noch denkt, dass Beef ein probates Mittel zur Promotion der eigenen Musik ist, spielt ein anderer Rapper ohne mit der Wimper zu zucken Live-Auftritte sowohl für Schokoladensnack- als auch Wurstwaren-Hersteller. Und was hört man am 1. Schultag aus Heidelberg? Die Kinder von Cora E. und Toni L gehen in die gleiche Klasse… Ach ja, und natürlich ist SLL-Zeit. Jan Wehn präsentiert Folge 77.

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  • Clams Casino »Live My Life« feat. Lil B (prod. Clams Casino)

    Clams Casino und Lil B gehen gemeinsam auf Tour – und auch wenn wir hierzulande nicht in den Genuss dieses abendfüllenden Spektakels kommen werden, so haben wir immerhin die Möglichkeit, mit »Live My Life« den Toursong vom Based God und Clammy Clams zu hören.

  • Slayter »Need Air« (prod. Ducko McFli)

    Slayter hat diesen Sommer mit seiner »Dirty Game«-EP schon gezeigt, was in ihm steckt. Jetzt geht’s auf dem von Ducko McFli produzierten »Need Air« in die nächste Runde. Grimmiger Straßenrap aus NYC at its best.

  • Lil Uzi Vert »Michael Jordan«

    Dreimal dürft ihr raten, worum es auf Lil Uzi Verts neuer Single geht. Richtig, der Phillie-MC vergleicht sich natürlich mit der NBA-Legende und bezieht dessen Unfickbarkeits-Status auf sein eigenes Standing im Rap-Game. Kann man mal machen. Vor allem, weil Lil Uzi Vert hier endlich mal wieder so fresh klingt wie auf seinen 2014er-Releases.

  • TM88 »Been Through a Lot« feat. Young Thug & Lil Yachty (prod. TM88 & Supah Marion)

    Ich habe ja wirklich eine schlimme Schwäche für diese ganzen putzigen Kerlchen mit buntgefärbten Frisuren und knallengen Plinten. Kann ja sein, dass diese ganzen Kids nicht sonderlich viel Ahnung von der Rap-Materie nach 2010 haben – was sie trotzdem (oder gerade deswegen!) ins Mikrofon nuscheln, ist einfach ein riesengroßer Spaß.

  • Rick Ross »No U-Turns«

    Dafür, dass Rick Ross eine Zeit lang mal der Shit schlechthin war, kam in letzter Zeit erschreckend wenig und vor allem sehr uninspirierte Musik vom Baus. »No U-Turns« ist da auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung.

  • Jeezy »Let Em Know« (prod. Pay Cash)

    Weiter geht’s mit dem nächsten Hypeman, der in den letzten Jahren irgendwie in der Bedeutungslosigkeit zu versinken scheint. Mir ist zum Beispiel gar nicht mehr klar, das wievielte Mixtape oder Album Jeezy da gerade droppt – aber »Let Em Know« ist auf jeden Fall mal wieder einer der Songs vom Snowman, die man sich getrost in die Cloud ziehen kann. Ein hypnotisches Spätachtziger-Filmsoundtrack-Sample, satte Drums und dichte Bässe sowie Aufschneidertalk der allerfeinsten Sorte.

  • Big D.R.A.M. »Cash Machine« (prod. Ricky Reed)

    Ein Hit – und was für einer! Big D.R.A.M. leiert Ricky Reed einen auf die Schnelle mit verstimmten Schifferklavier zusammengeklimperten Beat aus den Rippen und lässt es darüber kiloweise Scheine regnen.

  • Troy Ave »Hot Boy« (prod. Yankee & Trilogy)

    Bisserl schweinisch, aber bummst schon auch hart.

  • Desiigner »Timmy Turner« (Remix) feat. Kanye West (prod. Mike Dean)

    In Sachen G.O.O.D. Music geht ja gerade einiges. Erst signen Migos und Tyga bei Kanyes Label, dann wird Desiigner mit ordentlich Ampha im Handschuhfach seines Autos gebustet. Gut, dass da gerade in Form dieses Remixes etwas Schadensbegrenzung betrieben wird.

  • Teyana Taylor »Champions« (Remix) (prod. Kanye West & Brian Miller)

    Weiter geht’s mit G.O.O.D. Music und auch mit TT – allerdings nicht Timmy Turner, sondern Teyana Taylor. Die dürften die meisten ja von ihren schweißtreibenden, in der Transformation zur Raubkatze endenden Muckibudenverrenkungen in Kanyes Video zu »Fade« kennen. Aber: TT kann nicht nur tanzen, sondern auch sehr gut singen – und vergeht sich hier auf sehr gute Weise an einer der letzten Singles ihres Labelchefs.

  • Earl Sweatshirt »Death Whistles« (prod. by Edgar The Beatmaker)

    Earl Sweatshirt hat jetzt eine Radioshow und spielte in der letzten Folge nicht nur gemeinsam mit Knxwledge ein paar seiner liebsten Funk-Perlen, sondern ließ auch einen bis dato unveröffentlichten Song Premiere feiern. Und dann hat da auch noch King Krule unter seinem Pseudonym Edgar The Beatmaker den Beat gemacht. Gänsehaut.

  • Bones »Biodegradable« (prod. Spacedtime Beats)

    Bones at its best. Und ja, am Ende des Clips wird wirklich an den Rolls Royce von Fred Durst gepieselt.

  • Aaron Can »Enginn Mórall/Grunaður« (prod. Aron Rafn & Jón Bjarni Þórðarson)

    Juicy Gay schwärmt zuletzt von niederländischem Rap, LGoony und Crack Ignaz gaben neulich Shoutouts an Kollegen wie VK aus Russland, jetzt gibt es von mir die Empfehlung, unbedingt mal Aaron Can auszuchecken. Ich verstehe natürlich kein Wort, aber, um mal auf die »Junge, fühlst du nicht den Vibe?«-Frage von Fler zu antworten: Doch, schon. Sehr sogar.

  • Miami Yacine »Kokaina« (prod. Season Productions)

    »Trainingsanzug von Manchester United und trag‘ eine Breitling am Arm / auf meinem Plasma-TV läuft ‚ne Doku von Gs aus den 30er Jahr’n« Und damit ist eigentlich schon alles gesagt. Bisher war die KMN Gang um Miami Yacine eher abseits des Mainstreams aktiv, aber spätestens nach »Kokaina« – übrigens nach »Bianco« schon der zweite Sommerhit über Nasenkaffee – dürfte sich das endgültig ändern.

  • Ufo 361 »Scheiß auf eure Party« (prod. Broke Boys)

    Schon die Vorabsingles aus »ICHBIN2BERLINER« zeigen: Ufo ist mit Sicherheit next to blow. Was viele dabei gar nicht wissen, Ufo hat einen echten HipHop-Background. Wer mag, liest hier noch mal unser Interview mit ihm aus dem Jahr 2014.

  • Megaloh, Chima Ede & Musa »Einhundert« (prod. Ghanaian Stallion)

    Musa ist Moabiter Nachbar von Megaloh und Chima Ede der nächste mehr als vielversprechende Rapper aus Berlin, der kontemporären Sprechgesang nicht nur macht, sondern auch versteht. Und Megaloh? Nun ja, er ist und bleibt einer der besten Rapper dieses Landes. Gemeinsam zeigen sie, wie es funktioniert.

  • Haiyti aka Robbery »Griff in die Kasse« (prod. mdmx)

    Und auch Haiytis »Griff in die Kasse« hat nun auch ein zugehöriges Bewegtbild bekommen. Herrlich. Eine Kurt Prödel Videoproduktion™

  • Ahzumjot »Wach / Tag drei« (prod. Ahzumjot)

    Lieber Ahzumjot. Mach bitte immer weiter Musik. Danke.

    PS: Beste Frage auch in den YouTube-Kommentaren: »Hat Ahzumjot seinen Hoodie auf die Hood abgestimmt oder die Hood sich auf den Hoodie?«

  • Rrari Paapi »Scurrderia Rides #1« (Mix)

    Johny Space ist Rrari Paapi, wenn er an den 1210ern steht. Wiiitz. Er steht natürlich nicht an den Turntables. Dope Mixes macht er trotzdem. Auf »Scurrderia Rides #1« gibt’s die Sachen, die die jungen Leute wohl heutzutage am Baggersee hören…