STOP / LOOK / LISTEN #70

Jan Wehn war wieder in den Weiten des Internets unterwegs und hat eine bunte Tüte neuer Tracks mitgebracht. Diese Woche dabei: Tory Lanez, Erykah Badu, Kaytranada, Chance The Rapper, Young Krillin, Mykki Blanco, Caramelo, Yung Hurn & RIN, GZUZ & Bonez u.v.m.

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Bei den ganzen Spontan-Releases kommt man ja kaum noch hinterher. Gerade erst hat man »VIEWS« so richtig verdaut, da kommt schon Chance The Rapper mit seinem »Coloring Book« daher – und die Platten von Kaytranada und James Blake gibt es auch noch aufzuholen. Von der Release-Flut in Deutschland ganz zu schweigen. Denn auch hier droppt gerade alle Nase lang ein neues Tape oder Umsonst-Album. Jan Wehn bringt Licht ins Dunkel.

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  • Tory Lanez »Real Addresses«

    Drake ist ja gerade nicht so gut auf Tory Lanez zu sprechen. Ich schon. »Real Addresses« ist nämlich ein ziemlich schöner, weil opulenter Live-Banger mit bombastischem Unterbau in Sachen Beat.

  • ScHoolboy Q »THat Part« feat. Kanye West

    Eiernde Saiten-Melancholia und dazu erzählen ScHoolboy Q und Kanye West wieder gewohnt gut einen auf. #beste

  • Chance The Rapper »No Problem« feat. 2 Chainz & Lil Wayne

    »Coloring Book« ist eine Offenbarung und vereint Zwosechzehn-Zeitgeist mit der Energie des ersten Kanye-Albums und dem luftig-leichten Mixtape-Charakter zu einem der spannendsten Alben der ersten Jahreshälfte. Beispiel gefällig? Die Gospel-Großtat »No Problem«, für die Chance sich Unterstützung von den beiden ColleGrove-Kumpels 2 Chainz und Lil Wayne geholt hat.

  • Desiigner »Panda« (Chinese Karaoke Version)

    Für all jene, denen das echte Musikvideo trotz Kanye-Cameo etwas zu langweilig war, kommt hier ein kleines Schmankerl: Desiigner performt seinen Song »Panda« als chinesische Karaoke-Version. Und da geht alles. Drrraaaaaaah! (Oder wie auch immer man diese ominöse Adlib genau ausspricht…)

  • Erykah Badu »Come And See Badu«

    Direkt danach vielleicht bisschen was zum Runterkommen gefällig? Erykah ist wieder auf ihrem Remix-Grind und hat sich »Come And See Me« von PARTYNEXTDOOR und Drake geschnappt und daraus ihr eigenes Ständchen geschustert – und das geht richtig gut rein.

  • Lil Yachty »1 Night«

    Der Kollege sagte gerade: »Lil Yachty ist wie ein Autounfall. Es ist schrecklich. Man will es nicht sehen, nichts davon hören, weil alles dafür spricht, dass man es schrecklich finden wird. Aber man sieht und hört es sich an. Und mach möchte immer mehr.« Recht hat er.

  • Kaytranada »Lite Spots«

    Endlich bekommt K.Dot der Zweite sein wohlverdientes Hak! Nachdem er sich in den letzten Jahren als wahnsinnig guter Remixer verdingte und danach mit zwei EPs sein Können als Solokünstler unter Beweis stellte, gibt’s jetzt mit »99,9%« ein wahnsinnig gutes Produzentenalbum, auf dem Craig David genauso Platz findet wie AlunaGeorge oder Anderson .Paak und Vic Mensa.

  • Cam'ron »Oh Yeah« feat. Juelz Santana (prod. Trigga T)

    Wenn holt Cam’ron denn da aus der Versenkung? Den Jungen Juelz. Dipset, Dipset, Dipset! Und wir kriegen das Grinsen vorerst mal nicht mehr aus dem Gesicht…

  • Mykki Blanco »High School Never Ends« feat. Woodkid

    Von supersmooth kann bei dem neuen Video von Mykki Blanco keine Rede sein. Sehenswert ist der Kurz-Film, der von Matt Lambert und Martin Ruhe an einem dunklen Ort in Deutschland gedreht wurde, allemal. Statement von Mykki Blanco zum Video: »I had once thought Europe was my safe haven from American white supremacy, and how wrong I became.« Heavy!

  • Dope est Dope »Fusionale«

    Durchaus jovialer geht’s bei Dope est Dope zu. Eine Instrumental-Sause, die einmal quer durchs Beet furcht und dabei weder rasselnde Drums noch Querflöten-Swag außer Acht lässt. Die dazugehörige EP gibt es hier.

  • Yung Hurn & RIN »Bianco« (prod. Lex Lugner)

    Was Yung Hurn und RIN als Künstler antreibt, kann man in unserem großen Interview mit der Live-From-Earth-Posse nachlesen. Was sie machen, sieht man hier: »Bianco« ist der erste Vorbote des gemeinsamen Projekts »Mafia der Liebe« – und wenn die ähnlich hittig klingt wie diese Hymne auf das allumfassende Weiß, kann das nur was werden.

  • Juicy Gay & Haiyti »Das hat nichts zu bedeuten« (prod. Asadjohn)

    Machen wir doch gleich mit dem nächsten Dreamteam weiter. Der heimliche Hit von Juicy Gays Tape »I’m Lil B, I’m Happy« hat dank Timo Milbredt jetzt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ein Video spendiert bekommen.

  • Kulturerbe Achim »Alles Achim« (prod. jan jsf)

    Speaking of heimliche Hits und Videos: Kulturerbe Achim aus dem Fruchtmax-&-Hugo-Nameless-Umfeld hat mit »Alles Achim« nämlich gleich den nächsten Sureshot in der Pipeline und implementiert im Vorbeigehen »Alles Achim« als Catchphrase für die Auskunft über das eigene Wohlbefinden.

  • Fruchtmax & Hugo Nameless »WKM$N$HG« (Ron & Shusta Remix) feat. Haiyti & Trettmann (prod. 101)

    Endlich ist das Video zum ewig angekündigten Ron-und-Shusta-Remix der Hedonisten-Hymne mit Haiyti und Trettmann da. Und während das ganze Dingen soundmäßig noch ein bisschen mehr knallt, gibt’s im Video neben Cameos von Frauenarzt, Maxim und DJ Craft auch noch Game-Boy-Phones und Pulmoll-Pillen on fleek.

  • GZUZ & Bonez »Intro« (prod. Jambeatz)

    Nach dem Snippet dürfte klar sein, dass »High & Hungrig 2« eine ziemlich spannende Angelegenheit wird. Klar, GZUZ und Bonez haben hier im Intro nicht sonderlich große Neuigkeiten zu verkünden und auch auf dem Album dürften die beiden das Rad nicht wirklich neu erfinden, aber bei der Dichte an Punchlines und saloppen Sprüchen auf Synthie-Brettern der Marke Jambeatz ist mir das herzlich egal.

  • Caramelo »Cashflow & Bankrolls« feat. Skinny Voyou (prod. KIMA)

    »Slidephonephunk« heißt das neue Tape von Caramelo aus dem ALLEHABENSIE-Umfeld und ist damit ein heißer Kandidat auf den Anwärter des Titels des Jahres. Das Tape kann man sich hier anhören – es kommt mit Features von Leuten wie Yung Hurn oder Skinny Voyou. Lohnt sich!

  • Young Krillin »Salamanderschnops« (prod. Aloof: Slangin)

    Young Krillin gehört für mich zu den Rappern, von denen ich dieses Jahr noch viel erwarte. »Salamanderschnops« ist der erste Vorbote für das neue Mixtape des Salzburgers, das schon bald erscheinen soll. Der Song ist in Sachen Stimmung eigentlich kaum zu überbieten.