STOP / LOOK / LISTEN #62

Auch in Woche Zwo nach »The Life of Pablo« gibt es noch Neues am siebten Album von Kanye West zu entdecken. Außerdem mit dabei: Tracks von Prodigy, French Montana, J Dilla, Chima Ede und ein Mix von der Scheibenwischergang.

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Ein paar Demos zeigen, wie »The Life of Pablo« auch hätte klingen können. Aber Kanye ist schon längst damit beschäftigt, Helden der Musikgeschichte durchzubeleidigen oder mit French Montana an neuen Songs zu arbeiten. Letzterer macht wiederum gemeinsame Sache mit Velous, der seinerseits wiederum an Kanyes »All Day« mitproduziert hat. Daneben macht sich Prodigy für sein Album warm, Haiyti aka Robbery bringt (mindestens!) das Mixtape des Monats und dann kommt da ja auch noch dieses Vocal-Album von J Dilla. Aber hört selbst…

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  • Kanye West »Fall Out of Heaven« (Demo) feat. Bon Iver & The-Dream (prod. Kanye West)

    Bei der Social-Media-Schnelllebigkeit dieser Tage hat man fast das Gefühl, dass Kanye West, sein Album und die ganzen Rants längst schon niemanden mehr interessieren. Aber: »The Life of Pablo« wächst und wächst und wächst. Nicht zuletzt wegen dem ständig zusätzlich veröffentlichten Beiwerk in Form von Demosongs. Zum Beispiel auch das – noch ziemlich unfertige – »Fall Out of Heaven« mit The-Dream und Bon Iver. Einige Textfragmente und das gepitchte Lo-Fi-Schlafzimmerrock-Outro haben es übrigens auch auf den Album-Cut »Famous« geschafft. Ebenfalls zu empfehlen: Die alternative Version von »Waves«.

  • French Montana »Figure It Out« feat. Kanye West & Nas (prod. Kanye West)

    Kanye zum Zweiten: Dieses Mal am Feature und am Beat für French Montanas neues »Wave Gods«-Mixtape, welches man sich hier reinkrachen kann.

  • Max B »Silver Surfer« feat. Wiz Khalifa, Joe Young & Alpac (prod. Dame Grease)

    Dass Kanye sein neues Album zwischenzeitlich mal »Waves« nennen wollte und sich daraufhin mit Wiz Khalifa via Twitter den Dickkopf einschlug, hatte auch ein Gutes: Max B war plötzlich wieder ein Thema – und das ist er dank Telefon-Skit auf »The Life of Pablo« und diesem wavy Song hier zusammen mit Wiz Khalifa, Joe Young und Alpac auch immer noch.

  • Velous »Flex With You« feat. French Montana (prod. Velous)

    Bei Velous läuft: Der 24-jährige hat letztes Jahr an den Beats für Drakes »Right Hand« und vor allem an »All Day« von Kanye mitgearbeitet. Auch auf dem neuen Yeezy-Album »The Life of Pablo« hatte er bei »High Lights« seine Finger im Spiel. Für seinen eigenen Song »Flex With You« hat er sich jetzt French Montana ans Mikro geholt – und auch wenn da nicht im klassischen Sinne geflext wird, ist das doch eine nette Nummer.

  • Prodigy »Tyranny« (prod. Prodigy)

    Schon im August angekündigt, könnte »The Hegelian Dialectic« – das Soloalbum von Mobb-Deep-Member Prodigy – nun endlich bald erscheinen. »Tyranny« kommt mit Spieluhr-Melodie, Schepper-Drums und ungeschöntem Realtalk von Prodigy.

  • J Dilla »The Introducing« (prod. House Shoes & J Dilla)

    J Dilla hat nicht nur die vermutlich besten Beats der Welt gebaut, sondern auch selbst gar nicht so schlecht gerappt. Das schon 2002 aufgenommene Vocalalbum »The Diary« wanderte nach dem Tod von James Yancey in den Besitz von Nas und dessen Label Mass Appeal und wird jetzt endlich veröffentlicht – inklusive Features von Snoop Dogg, Bilal, Kokane, Frank-n-Dank, Nottz und Boogie sowie natürlich Produktionen von Dilla himself, Madlib, Pete Rock, Hi-Tek, Nottz, House Shoes, Supa Dave West, Bink! und Karriem Riggins. Ein erster Vorgeschmack ist das pumpende »The Introducing«.

  • Funkadelic »Ain't That Funkin’ Kinda Hard On You?« feat. Kendrick Lamar & Ice Cube (Remix)

    »Wesley’s Theory«, der Opener auf Kendrick Lamars mittlerweile mit fünf Grammys ausgezeichnetem Album »To Pimp a Butterfly«, kam von niemand geringerem als New-Jersey-Native und Funk-Pioneer George Clinton. Schon ein gutes Jahr davor, also 2014, steuerte K-Dot einen Verse zum neuen Album von Clintons Band Funkadelic bei – und für den Remix hat jetzt auch Ice Cube noch ein bisschen was eingerappt. Nice!

  • Spark Master Tape »Livin' Lavish« (prod. Spark Master Tape)

    Irgendwie weiß ja immer noch niemand so richtig, wer Spark Master Tape ist. Aber Fakt ist, dass die Jungs hinter dem Projekt einen ziemlich cleveren Umgang mit Stimmen, Samples und auch Bewegtbildern beherrschen. Bestes Beispiel: der Clip zum neuen Song »Livin Lavish« vom bald erscheinenden »Silhouette of a Sunkken City«-Tape. Klingt ein bisschen wie die Cool Kids in der 2.0-Version, oder?

  • Soulja Boy »Snapchat« feat. Lil Yachty & Rich The Kid

    Frei nach dem Motto »Jedem Social-Media-Outlet seinen eigenen Song« preisen Soulja Boy, Lil Yachty und Rich The Kid hier über eine atonale Frechheit von, äh, Beat (?!) die Vorzüge des kostenlosen Instant-Messaging-Dienstes.

  • Haiyti aka Robbery »Runter von der Straße« (prod. GEE Futuristic & Yung Nikki3000)

    Endlich! Während deutsche Rapper anderorts als sogenannte »Prachtkerle« auf ihrer Männlichkeit rumreiten, droppt Haiyti aka Robbery mal eben im Vorbeifahren das langerwartete »City Tarif«-Mixtape – mit Beats von AsadJohn, mdmx und GEE Futuristic & Yung Nikki3000, die unter anderem den Überbanger »Runter von der Straße« produziert haben. Achja: Auf »Club Money« ist übrigens auch Frauenarzt mit dabei. Das Mixtape kann man sich hier runterladen – und hier komplett mit Agip-Artwork auf YouTube laufen lassen.

  • Scheibenwischergang »Scheibenwischer Tape«

    DJ Craft, Philib und Shimmi Yo sind die Scheibenwischergang und kredenzen diese Woche das »Scheibenwischer Tape«. Mit dabei: Songs von Jolly Ca$h, Money Boy, Crack Ignaz, Haiyti, Yunis, Marvin Game, Holy Modee und Juicy Gay. Eine Ansammlung an stand-out-Tracks von genau diesen Jungs war längst überfällig.

  • Enoq, Fatoni, Edgar Wasser & Maeckes »splash! Mag Cypher #22« (prod. Robot Orchestra)

    Ein gemeinsamer Song von Fatoni, Edgar Wasser und Maeckes war übrigens auch längst überfällig. Den gibt es jetzt in Form der aktuellen splash!-Mag-Cyper: Enoq steppt noch mit dazu und ab geht die Zynismus-Rutsche auf den Robot-Orchestra-Beat mit Cuts von DJ Mugzee.

  • Lakmann »Wer hat Herz« (prod. Macloud & Joshimixu)

    Lakmann hat mit »Aus dem Schoß der Psychose« ein verdammt gutes Album abgeliefert. Die Singleauswahl leuchtet mir zwar nicht ganz ein, aber letztendlich ist es einfach schön zu sehen, dass Laki tatsächlich und im wahrsten Sinne des Wortes einer der letzten seiner Art geblieben ist.

  • Melodiesinfonie »Tuk Rueh« feat. Christian Crow (prod. Melodiesinfonie)

    Melodiesinfonie kommt aus Zürich und macht allerfeinste Bummtschack-Beats, die aber auch gerne mal in die unterschiedlichsten Richtungen ausschlagen. Während »The Beginning« eher traditionell daherkommt, mutet »Tuk Rueh« schon ein bisschen souliger an an.

  • Chima Ede »Wir sind das Volk« (prod. Chima Ede)

    Deutscher Rap verhält sich leider ziemlich ruhig im Hinblick auf die hässlichen Vorfälle in Clausnitz und anderen Orten Dunkeldeutschlands. Nicht so Chima Ede, der in »Wir sind das Volk« seine Sicht auf die Dinge schildert.