STOP / LOOK / LISTEN #28

In Sachen Dipset-Reunion war ich ja mindestens so skeptisch wie AlibiSW. Aber: »Have My Money«, der erste Track vom angekündigten Mixtape ist tatsächlich schon da. Und auch wenn das Set beim Zusammentreffen in Funk Flex‘ Studio etwas orientierungslos wirkte, die Heatmakerz dafür weder jeden bzw. den ganzen Tag am MPC gesessen haben, noch Freekey Zeekey sich vor’s Knasttelefon geklemmt hat und der Song ganz bestimmt nicht nach »I Really Mean It« klingt, ist es doch immerhin ein Anfang.

Können die beiden Strategen jetzt bitte mal ganz schnell bei der Apotheke vorbeifahren und sich danach gemeinsam mit London on da Track und Metro Boomin‘ für ein Kollaboalbum im Studio einschließen?

Ich hatte zuletzt gar nicht wirklich auf dem Schirm, was Lupe Fiasco so treibt. Aber wenn das ganze »Tetsuo & Youth«-Album so klingt wie der Song hier, dann bin ich ab sofort wieder Fan. DJ Dahi mit Augen-zu-feelin-you-feelin-me-Beat – und Lupe macht spätestens mit dem dritten Verse alles klar. Alles.

Jaja, haben eh schon alle gehört. Und darüber, dass die ganzen kleinen Yolo-Kiddies nicht wissen, wer der komische alte Mann auf dem Song sein soll, wurde sich auch schon genug lustig gemacht. Worüber wir aber noch gar nicht gesprochen haben, ist, dass Ty Dolla $ign mit drauf ist. Und nicht nur das: Scheinbar hat der für sein Album noch einen Song mit McCartney, Ye und RiRi in der Hinterhand. Wir warten gespannt.

Hat eigentlich irgendwer noch Zweifel daran, dass Rich Homie Quan nach »Lifestyle« dieses Jahr so richtig abräumen wird?

Der Fashion Killa startet das Jahr mit dem Sequel zu »Pretty Flacko«. Dafür braucht’s nicht viel mehr als ein paar fiese Synthiebleeps, eine drückende Bassline und Knochenbrecher-Snares. Die kompromisslose Selbstbeweihräucherung ist inklu.

Harrr, da wird dem R&B-Aficionado in mir ja ganz warm ums Herz. The-Dream und T.I. – ohne irgendwelchen Firlefanz. Einfach nur bisschen Geschnipse und Geklimper mit vernünftigen Hooks, Bridges und einem 16 Zeilen langen Gastverse von TIP. Als wär’s wieder 2003. So muss das, Kinders.

Das Remix-Album zu »Kapitalismus Jetzt!« kommt mit Neubearbeitungen von Dexter, Suff Daddy, Brenk, MecsTreem, Morlockko Plus und Hieronymuz. Und bei YouTube steht unter diesem Track: »Das ist das richtige Lied für einen gepflegten Lachgasrausch.« Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

»Dein Urteil ist schon lange klar: /
Der neue Shit ist wack, es ist nichts mehr, wie es einmal war. /
Ich kann rappen wie ich will, Bitch! /
Du wirst es eh haten, also chill, Bitch!«

Eigentlich zwar aus dem letzten Jahr, aber da die »All Stars«-Jahresabschlüsse der Jungs aus Hamburg immer ein Kurz-vor-knapp-Highlight sind, pack ich’s mal noch hier mit rein. Denn das Gerede über die Realität in der Hansestadt wird auch beim x-ten Mal nicht langweilig. Der Sampler kann gerne kommen.

The Cratez am Beat, Mikis Fontagnier an der Kamera, Credibil am Mic – was soll da noch schief gehen. »Schlaflos« zeigt wieder mal eindrucksvoll, warum man den Jungen aus Frankfurt 2015 auf dem Zettel haben sollte.

Auch der hier ist noch aus 2014 mit in die erste S/L/L-Ausgabe des neuen Jahres rübergerettet worden. Ein wunderschöner Rückblicker von vier eigenständigen und besonderen MCs. Inbesondere Phase killt hier echt alles.

Albert Parisien ist Bremer und das neueste Mitglied der Cosmo Gang, die es hierzulande wohl als einziges Movement bewerkstelligt, zugedröhnten low-talk mit der nötigen Portion Ernsthaftigkeit und Eigenständigkeit zu betreiben. Die »Future Lean«-EP von yours truly AP und Asadjohn kann man ab sofort hier streamen. Free Max B.!