Italo Reno Was macht eigentlich … Italo Reno?

Früher Flashpunk heute Fisch-Champ. Italo Reno aus Minden hat mit dem Klan und im Dunstkreis von Curse HipHop-Geschichte mitgeschrieben. Heute betreibt er ein Angelgeschäft und wurde gerade Weltmeister im Raubfischangeln.

ItaloReno

Als Teil des Klans haben Italo Reno und Germany mit dem Album »Flashpunks« ein Stück HipHop-Geschichte geschrieben. Später machten sie als Straßenjungs im Windschatten von Curse von sich reden, legten mit »Big Minden« (2003) und »Hart, aber herzlich« (2004) ein Mixtape und ein Album nach und setzten 2007 noch jeweils ein Soloalbum oben drauf – Italo Reno mit »Zu schön, um wahr zu sein«, Germany mit »Die Stunde der Wahrheit«. Italo Reno und Germany lieferten vor allem Battle-Rap voller Lokalpatriotismus und Mindener Slang, Straßen- und Frauengeschichten, sowie Tracks, die von der (jugendlichen) Suche handelten, sich in dieser Welt zurechtzufinden – im Viertel im Kleinen, in Minden und dem Rest im Großen. Dann wurde es still um das Rap-Tag-Team mit der vielzitierten Angel-Passion. Bis Mitte Juni dieses Jahres: Enrico Di Ventura, wie Italo Reno mit bürgerlichem Namen heißt, wurde Weltmeister im Raubfischangeln beim »World Predator Classic«-Turnier in den Niederlanden. Erst wenige Wochen zuvor heimste er den Vize-Europameister-Titel. Enrico Di Ventura stand wieder im Rampenlicht – und damit auch die Geschichte von Italo Reno & Germany, dem Klan, Curse und ihrer Heimatstadt Minden. ALL GOOD hat mit dem Weltmeister, der als Selbstständiger in Minden ein Angelgeschäft betreibt, gesprochen.

  • Dein Whatsapp-Status lautet permanent »Bin fischen mit Denis!«. Das heißt, ihr, also du und Germany alias Denis Lindahl, geht immer noch regelmäßig angeln?

  • Klar! Wir sind vor dem Rap-Ding angeln gegangen und so wird es auch bleiben.

  • Habt Ihr euch eigentlich wirklich im Alter von zehn Jahren im Schwimmbad kennengelernt, so wie es im Intro eures Albums »Hart, aber herzlich« nachgespielt wird?

  • Ja. Tatsächlich war es genau wie auf dem Album beschrieben. Wir hatten damals die gleichen Freunde, nur dass ich Germany noch nicht kannte. So schloss sich also dann der Kreis.

  • Was waren die Stoned Muppets für eine Band, in der du mal Schlagzeuger gewesen sein sollst?

  • (lacht) Jetzt hast du mich aber eiskalt erwischt! Die Stoned Muppets waren eine Crossover-Band im Stil von Bodycount oder Rage Against the Machine, in der ich übrigens nur rappte. Drummer war ich in einer Hardcore-Band namens Driftnet, die ich aber dann verließ, weil es mit dem Klan einfach immer mehr wurde und keine Zeit mehr für Shows mit Driftnet blieb. Bei der »Friendship«-EP habe ich noch die Drums eingespielt. Ich war aber gerne da und schon damals nicht so strikt, was die Musikrichtung anging. Ich hatte immer Bock auf Mucke.

  • »Ich hatte immer Bock auf Mucke.«Auf Twitter teilen
  • Was ist aus dem Schlagzeugspielen geworden? 

  • Leider habe ich das aus Zeitgründen irgendwann aufgegeben. Ich trommle aber immer noch auf allem rum, was mir vor die Finger kommt.

  • Hatte dein Hintergrund als Drummer Einfluss auf den Entstehungsprozess der Beats von Lord Scan für den Klan?

  • Nein, überhaupt nicht.

  • Wie kamst du dann zu Rap?

  • Gerappt beziehungsweise versucht zu rappen habe ich schon seit 1992, 1993. Die ersten Versuche waren natürlich auf Englisch, wobei das schon sehr wack war. Meine ersten deutschen Texte hab ich dann so Ende 93 geschrieben und mich dabei natürlich an den Amis orientiert. Selbstverständlich war ich mega Fan von den Stiebers, Rene, Raid, Filo Joes und wie sie alle hießen. Aber bis auf ein paar wenige Gruppen war die Attitude im deutschen HipHop eher so Gute-Laune-, Community- und Friede-Freude-Eierkuchen-mäßig, und das repräsentierte einfach nicht unsere Attitude und Gegend. In der Zeit kamen sehr viele Flüchtlinge aus Ex-Jugoslawien, dem Irak-Krieg und viele Aussiedler bei uns an. Dementsprechend aggressiv und gespannt war auch die Einstellung bei uns. Dinge, die man erst versteht, wenn man erwachsen ist und Abstand dazu gewonnen hat. 

  • Eure Gegend war Bärenkämpen, das in den 1960er Jahren errichtete Neubaugebiet?

  • Denis (Germany; Anm. d. Verf.) ist in Bärenkämpen großgeworden, ich daran angrenzend, direkt auf der anderen Kanalseite in der Engländer-Gegend. Wir hingen aber immer in Bärenkämpen rum.

  • Inwiefern wurde die Stimmung dort durch den Zuzug von Flüchtlingen und Aussiedlern »aggressiv und angespannt«?

  • Eigentlich war es genau das gleiche Prozedere wie heute: Integration findet praktisch nicht statt. Das liegt daran, dass die Deutschen die Fremden nicht kennen, und alles Fremde erst einmal misstrauisch gesehen wird. Medien tun ihr Übriges dazu, indem sie nur Sensationen und Negativschlagzeilen verbreiten, da das nun mal auch das ist, was die meiste Aufmerksamkeit bringt. Hinzu kommen natürlich auch traumatische Erlebnisse, wie man sich vorstellen kann. Kinder und Jugendliche, die Erfahrungen mit Krieg und Verfolgung gemacht haben. Zugewanderte fühlen sich unverstanden und abgelehnt, sodass auch von deren Seite aus keinerlei Integration stattfindet, und schon hat man die perfekte Grundlage für Wahlkampf geschaffen. Aber bevor das hier zu einer Verschwörungstheorie ausartet – lassen wir das.

  • »Germany und ich kommen aus den Blocks. Nicht den Blocks wie in Frankfurt oder Berlin. Aber Blocks.«Auf Twitter teilen
  • War es diese Zeit, in der auch Tracks wie »Bei mir« oder »Ihr schafft das« wurzeln, die von Kleinkriminalität, Drogen, Gewalt und zerrütteten Familien handeln? 

  • Klar. Das ist genau das Leben, wie es war. Germany und ich kommen aus den Blocks. Nicht den Blocks wie in Frankfurt am Main oder Berlin, die um ein Vielfaches größer sind. Aber Blocks: Sozialhilfeempfänger-Familien, Alleinerziehende, der Alkoholiker, der nachts seine Frau und die Kinder verprügelt. Eben die, die keiner sonst bei sich in der Nachbarschaft haben will. Somit wächst man in einem Umfeld auf, das nicht immer positiv ist – aber auch nicht immer negativ. Es ist auch ein Umfeld, das einem eine Menge Erfahrung und Menschenkenntnis lehrt. Das hat mit Sicherheit auch in meinem heutigen Beruf eine große Auswirkung auf den persönlichen Kontakt mit Menschen. Wir kennen nun einmal auch die andere Seite.

  • Curse sagte mal in einem Interview sinngemäß, dass Celo & Abdi ihn ein wenig an dich und Germany erinnern würden, so als Straßenjungs und was den Slang angeht. Kannst du das nachvollziehen?

  • Irgendwie schon. Da gibt es schon »Parallelen«. (lacht) Zwei Typen unterschiedlichster Herkunft und doch so gleich in ihrem Denken und Handeln. Worte, die keiner versteht, und der gemeinsame Humor, den kein anderer im Raum checkt. Dann denken irgendwann alle, man sei geistig zurückgeblieben, aber das ist uns egal. (lacht) Ich checke die Sachen von Celo & Abdi auch immer und finde die auch echt gut. Man merkt einfach, dass die anders sind. Und 100-prozentig sind die beiden auch noch die besten Freunde, wenn Rap mal nicht mehr da ist. Das macht es doch aus. Scheiß doch drauf, ob man Erfolg zusammen hat oder das Ganze zu ernstnimmt, wenn man eigentlich keinen Bock aufeinander hätte. Ich denke, das meinte Curse damit. 

  • Wie hast du dann Lord Scan kennengelernt?

  • Scan kannte ich durch Mike (Curse; Anm. d. Verf.), der ebenfalls in einer Crossover-Band rappte, sodass wir uns in den gleichen Kreisen bewegten. Da war alles ziemlich klein und überschaubar, so wie es in Minden eigentlich auch immer noch ist. Nimm beispielsweise Ricco und Toni, die jetzt als Hitnapperz im Produzenten-Business ganz oben angekommen sind. Toni ist mit uns schon als kleiner Junge auf Jams getingelt, weil er gebreakt hat. Später hat er dann sein eigenes Ding gemacht und war unfassbar erfolgreich.

  • »Wir wollten die Krassesten und Asozialsten sein.«Auf Twitter teilen
  • Einige Leute, die teilweise inzwischen selbst Rapper sind, sind mit dem Klan-Album »Flashpunks« aufgewachsen und feiern es bis heute. In der aktuellen »Juice« wurde das Album gerade erst als eines der 20 am meisten unterschätzten Alben aufgeführt. Wie erinnerst du dich an die Zeit mit dem Klan im Allgemeinen und an das Album im Besonderen zurück?

  • Viele Partys, Alkohol und Unbeschwertheit. Es ging um Spaß und ums Rappen. Wir wollten die Krassesten und Asozialsten sein. Oft hatten wir diesen Ruf dann nach ein paar Stunden der Anwesenheit auch wirklich weg. (lacht) Dass das Album heute noch diskutiert wird, dass es so unterschätzt war, wusste ich nicht. Ich wusste nur, dass wir damals schon einen Meilenstein mit dem Ding gesetzt haben. Die Kombination aus Scan-Beats und dreckigen Raps von gerade volljährigen Ausländerkindern war einfach die perfekte Mische, um es in den Worten von damals zu sagen. Auch heute noch halte ich die Scan-Beats um die Jahrtausendwende für die fettesten ever, nicht nur seinerzeit. Wenn man sich »Weserwasser« von Curse anhört, weiß man, wovon ich rede. Jedes Mal, wenn ich diesen Beat höre, breche ich zusammen. Was für ein Brett! 

  • Lord Scan schilderte sowohl auf seinem Solo-Album »Ich bin’s« als auch später in Interviews mit »allesreal.de« und ALL GOOD, wie enttäuscht er von der Auflösung des Klans war. Auch Germany klingt im Intro von »Hart, aber herzlich« so, als hättet auch ihr das Ende des Klans bedauert. Wie hast du die Auflösung eurer Crew erlebt?

  • Ähnlich wie die anderen beiden. Es wäre auch nicht länger gutgegangen. Die Ansprüche und Erwartungen gingen zu weit auseinander und das sorgte für Spannungen. Wenn einer vorangehen will, dann hat man keine Lust nebenher zu laufen. Das war aber auch einfach ein Kommunikationsproblem. Man hat einfach nicht mehr miteinander geredet.

  • Und derjenige, der vorangehen wollte, war Lord Scan? 

  • Wir waren auch alle ein Stück weit naiv. Matze (Lord Scan; Anm. d. Verf.) war von Anfang an der Kopf des ganzen Konstruktes. Das war auch okay für uns, da wir rappen und nicht viel anderes machen wollten, aber eben später auch nicht konnten beziehungsweise sollten. Es war dann so, dass man eh nicht dazwischengekommen wäre, weil der Kopf eben schon ein Bild von der gesamten Vorgehensweise hatte. Das war einerseits gut, da Germany und ich wohl anfangs auch ein paar Dinge verpeilt hätten. Später waren wir aber eben nicht mehr so und hätten auch selbstbestimmt gewisse Rollen übernehmen wollen. Das war dann zum Schluss aber nicht mehr möglich. Das ist heute auch nicht weiter schlimm, weil ich das auch erst sehr viel später verstanden habe. Es ist auch null wertend gemeint, aber eine Feststellung für mich.

  • In dem ALL GOOD-Gespräch zitierte Lord Scan aus einem Interview nach der Trennung, in dem du gesagt hättest, dass ihr auch mal über »normale Beats« rappen wolltet. Habt Ihr euch auf den Beats von Scan nicht richtig wohlgefühlt?

  • Doch, doch. Ich kann mich zwar nicht mehr an eine solche Aussage erinnern, kann mir aber vorstellen, dass auch das einfach ein Kommunikations- und Verständnisproblem war. 

  • In einem Interview mit »laut.de« heißt es, du seist mit den Verkaufszahlen von »Hart, aber herzlich« nicht zufrieden gewesen. Worauf führst du das Ergebnis des Albums zurück?

  • Ein wenig darauf, dass das Album seiner Zeit etwas voraus war. Da haben wir es wieder. Wir haben in den Jahren zuvor so viel Asi-Rap gemacht, dass es auch für uns mal an der Zeit war, über was »Normales« zu rappen. Also waren auch mal ernstere Themen dabei. Unterm Strich muss ich aber mit dem Abstand zum Album und der Zeit sagen, dass wir uns zu viel haben reinreden lassen. Am Ende waren das nicht mehr wir. Viel zu viele Meinungen und Vorschläge von außen. Wir hätten es nach unseren Style machen müssen, anstatt noch eine Gesangsspur und noch eine extra Gitarre einzubauen, sondern einfach raw, so wie wir waren. Das hat uns immer am besten gefallen. Es haben einfach zu viele verschiedene Menschen darauf Einfluss gehabt, die uns nicht richtig kannten. Wir hätten es independent mit Mike machen sollen. Das bedeutet nicht, dass ich das Album nicht feiere. Da sind so dope Dinger drauf!

  • Welche Tracks sind das für dich?

  • Das sind größtenteils so Konzeptsongs, wie »Verschwindet und lauft« oder »Na und!?!«, der einen genialen Beat hat und keine Kick oder Snare auf der Eins. Oder die Kollabo-Sachen, wie »Reif heut Nacht« und »Tanz für mich«, die sind auch von den Beats und Raps her richtig gut. Mein absoluter Favorit ist aber »Kein Clubsong«. Nicht wegen seines Inhalts, sondern weil er vom Konzept her so geil ist und man den immer hören kann. Zusätzlich repräsentiert er genau unsere Art und unseren Humor. Ich habe immer ein Lächeln im Gesicht, wenn ich den höre. 

  • Wie zufrieden warst du dann drei Jahre später mit deinem Soloalbum „Zu schön, um wahr zu sein“? Hast du dir dabei dann weniger reinreden lassen?

  • Da war es teilweise genauso, wobei ich da zum Schluss der Produktionsphase noch eine wirklich gute Session an der Côte d’Azur hatte. Da habe ich in einer Woche zehn Songs geschrieben und aufgenommen. Das war eigentlich die beste und konstanteste Phase, auch von den Konzepten der Songs her. Da habe ich mich dort in einem Studio eingemietet und war eine Woche mit Curse vor Ort, dessen Meinung ich zum Beispiel sehr schätze

  • Ihr hattet bei eurem gemeinsamen Album, aber auch drei Jahre später bei euren Soloalben, auffällig aufwendige Booklets, Videos, Promo und auch einen Tourblog… Hat sich das am Ende ausgezahlt?

  • Auch nicht wirklich.

  • »Am Ende bin ich happy mit meinem Leben und alles ist gut.«Auf Twitter teilen
  • Was würdest du im Nachhinein anders machen?

  • Das weiß ich nicht. Vieles und gar nichts. Am Ende bin ich happy mit meinem Leben und alles ist gut. Musikalisch kann man sich nur weiterentwickeln. Im Moment nehmen wir ja bei den Hitnapperz wieder ein paar Sachen auf. Aber diesmal: ohne Druck, Stress oder Meinungen von außen. Einfach so, wie wir Bock haben.

  • In dem »allesreal.de«-Interview erzählte Lord Scan, dass du einige Zeit nach der Klan-Auflösung mal bei ihm Münster warst, wo er damals wohnte, um auf seine Beats zu rappen. Was ist daraus geworden? War das für dein Soloalbum gedacht?

  • Ja, ich habe tatsächlich über 30 Songs für mein Album aufgenommen. Am Ende haben es viele gute Teile nicht aufs Album geschafft. Das hat aber nichts mit Scan oder dem Beat zu tun.

  • Wie war das, eure Zusammenarbeit in Münster, ein paar Jahre nach dem unglücklichen Ende des Klans?

  • Eigentlich wie immer. Wie gesagt, mit einigem Abstand zu der Klan-Zeit und mit einer gewissen Reife haben wir das alle wohl etwas entspannter gesehen, und ich würde auch heute nicht schlecht darüber urteilen. 

  • Nach euren Soloalben wurde es still um euch. Wie ging es für dich weiter? 

  • Ich habe tatsächlich einen großen Cut gemacht und mich meinem heutigen Beruf gewidmet, dem Angelsport. Wohl meine größte Leidenschaft neben der Musik.

  • Und was macht Germany heute?

  • Germany ist ebenfalls zurück im Berufsleben. Wir sind also beide ganz normale, spießige, rasenmähende Familienväter mit einem kleinen Bierbauch.

  • »Wir sind beide ganz normale, spießige, rasenmähende Familienväter mit einem kleinen Bierbauch.«Auf Twitter teilen
  • Letztes Jahr hat Marteria in einigen Interviews erzählt, wie er bei einem Besuch der Website deines Angelgeschäfts Predax Fishing dich überraschend als Italo Reno wiedererkannt hat. Inzwischen tauscht ihr euch übers Fischen aus. Wart ihr schon mal zusammen angeln?

  • So richtig noch nie. Wir sehen uns aber häufiger mal, entweder an den gleichen Gewässern oder auf seinen Shows. Klappt bestimmt noch, ist auf jeden Fall der Plan. Wir sind ja beide ziemlich beschäftigt.

  • Aus deinen Angel-Ansagen auf deiner Facebook-Seite oder auf deinem YouTube-Channel spricht, wie ich finde, auch immer noch der Rapper Italo Reno, was den Style und die Delivery angeht. Machst du das bewusst oder passiert das von ganz alleine?

  • Das passiert von ganz alleine. Ich bin mir aber darüber bewusst, dass ich eine gewisse Präsenz und Delivery habe. Das ist auch bei Vorträgen auf Messen so. Ich bin zwar immer etwas nervös, trotzdem wird es am Ende immer ganz gut. (lacht)

  • Deine Angelvideos sind zudem mit HipHop-Beats unterlegt. Woher kommen diese Beats?

  • Die sind von den Hitnapperz. Angelehnt an »Yo! MTV Raps«. Klar, das gehört zu mir.

  • »Wir sind uns treugeblieben, was die Attitude angeht, nur eben etwas erwachsener.«Auf Twitter teilen
  • Du hast vorhin erwähnt, mit Germany wieder neue Musik aufzunehmen. Tatsächlich arbeitet Ihr schon seit längerer Zeit an einem neuen gemeinsamen Album, wie eurer Facebookseite zu entnehmen ist. Wie geht ihr dabei vor? Und wann ist mit dem Album zu rechnen?

  • Wie gesagt: Wir machen uns gar keinen Stress und machen mal wieder Songs, die so halt keiner macht. Ernste Themen, aber eben auch mal was Derbes, das nach vorne geht. Vielleicht gibt es bald einen Teaser. Ansonsten sind wir uns schon treugeblieben, was die Attitude angeht, nur eben etwas erwachsener. Wär‘ auch lächerlich, wenn man heute auf »tough guy« machen würde. 

  • Produziert wird das Album von den Hitnapperz?

  • Wohl größtenteils, ja, aber auch von den BeatGees zum Beispiel.

  • Stimmt es, dass Curse – dessen letztes Album »Die Farbe von Wasser« maßgeblich von den Hitnapperz produziert wurde – erst durch einen eurer neu aufgenommenen Tracks auf die Beats des Mindener Produzenten-Duos aufmerksam wurde?

  • Kann sein, dass ihn das zurück zu den Jungs gebracht hat, aber aufmerksam war er schon vorher. Man verliert das ja manchmal aus dem Fokus, wenn man in Berlin 1.000 Produzenten um sich herum hat und praktisch gar nicht weiß, welchen Beat man zuerst picken soll.

  • Dafür, dass Minden so eine kleine Stadt ist, hat sie viele HipHopper mit Rang und Namen hervorgebracht: Curse, den Klan, Stress & Trauma, den B-Boy Big Toni, inzwischen die Hitnapperz und wenn man so will auch Sascha »Busy« Bühren, den einstigen DJ und Produzenten und heutigen Audio Master aus der Nachbarstadt Bad Oeynhausen. Hast du eine Erklärung für diese geballte Kreativität in einem kleinen Städtchen wie Minden? 

  • Nö. Flava halt. (lacht)