Joseph Inniss, Peter Stadden & Ralph Miller Mm.. Food: »Rapper's Delight: The Hip Hop Cookbook«

Man kann nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass »Rapper’s Delight: The Hip Hop Cookbook« das erste HipHop-Kochbuch überhaupt ist. Muss man auch nicht. Dafür ist es ein viel zu schönes Büchlein voller großartiger Illustrationen und unterhaltsamer Wortspiele.

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Die Idee eines HipHop-Kochbuchs liegt nahe. Nur: Was bitte soll ein HipHop-Kochbuch sein? Eben. Wahrscheinlich gab es deswegen bis dato noch kein HipHop-Kochbuch. Der schwedische Verlag Dokument Press veröffentlicht mit »Rapper’s Delight: The Hip Hop Cookbook« jetzt eines, bei dem unterhaltsame Wortspiele und großartige Illustrationen alle Rezepte in einer großen Klammer zusammenhalten. Zum Nachkochen gibt es darin etwa »Notorious P.I.G. feat. 2Pac Choi«, »Tiramisu Elliot«, »Snoop Stroganoff«, »Ludacrispy Duck«, »Wu-Tang Clam Chowder«, »DM Eggs Benedict«, »A Pie Called Quest«, »Public Enemiso Soup« oder »Run DM Sea Bass«. Ralph Miller, einer der drei Autoren des Buchs, stand für ein paar Fragen bereit.

  • Wie kamt ihr auf die Idee zu »Rapper’s Delight«?

  • Wir sind alle ziemlich passionierte Köche und Esser. Und wir haben uns immer einen Spaß erlaubt und schlechte Wortspiele mit Essen gemacht – das ist zu einem richtigen Running Gag in unserem Freundeskreis geworden. Anfangs hatten wir noch die Idee, ein eigenes HipHop-Restaurant zu eröffnen: das HipHop Café. Aber irgendwann mussten wir erkennen, dass wir vielleicht erstmal ein Kochbuch machen sollten. 

  • Erzähl doch mal etwas über die Illustrationen im Buch. 

  • Es waren über 30 Illustratoren und Kreative an diesem Projekt beteiligt – also 30 der talentiertesten aufstrebenden Künstler aus Großbritannien und dem Rest der Welt. Wir haben den Künstlern komplett freie Hand gelassen bei ihrer Interpretation der Rezepte und Gerichte. Dank ihrer Kreativität können wir auch mit Stolz sagen, dass »Rapper’s Delight« nicht nur ein Kochbuch, sondern auch ein Kunstbuch ist. 

  • Könnt ihr denn alle kochen?

  • Wir können alle mehr oder weniger kochen, keiner ist beruflich in dem Bereich tätig. Aber wir lieben es zu kochen – und zu essen sowieso. Wir hoffen, dass wir mit dem Buch sowohl HipHop-Fans für gutes Essen begeistern können, aber umgekehrt genauso Leuten, die auf gutes Essen stehen, auch HipHop näherbringen können. 

  • RappersDelight-Inside  

  • Was ist dein Lieblingsrezept aus dem Buch?

  • Mir persönlich gefällt der »Run DM Sea Bass« am besten. Run DMC sind absolute Legenden und das Gericht schmeckt vorzüglich. Meine Lieblingsillustration hat Yeji Yun für das »Tiramisu Elliott« gemacht. Das klingt jetzt ein bisschen komisch, aber das Bild fängt Missy Elliots Charakter wirklich perfekt ein. 

  • Hast du eine Metapher mit oder übers Essen, die dir besonders gefällt?

  • Essen ist ja ein großer Teil von HipHop. Viele Rapper benutzen Nahrung und Lebensmittel als eine Art Code für ganz andere Dinge. Meine Lieblings-Metapher kommt auf dem Song vor, nach dem das Buch benannt ist: »Rapper’s Delight« von der Sugar Hill Gang: 

    »Have you ever went over a friends house to eat / And the food just ain’t no good / I mean the macaroni’s soggy the peas are mushed / And the chicken tastes like wood.«

  • Und welche Rap-Songs übers Essen feierst du?

  • Da gibt es wirklich zu viele. Ich selbst mag Nas’ »Fried Chicken« sehr gerne. Auf keinen Fall darf man MF Dooms »Mm.. Food« vergessen. 

  • Gibt es HipHop-Feinschmecker, die man auf jeden Fall kennen muss?

  • Eigentlich liebt es doch jeder Rapper, gut zu essen. Ich finde es auch immer wieder faszinierend, wie viele Rapper in die Lebensmittelindustrie oder Gastronomie investiert haben, wenn sie die Chance dazu bekommen haben. Jay Z mit seinem 40/40 Club zum Beispiel oder Ludacris’ Restaurant-Kette Chicken and Beer. 

  • Ich hätte noch eine Idee für einen zweiten Teil von »Rapper’s Delight«, wenn du erlaubst: Was hältst du von Big Daddy Cones? 

  • Der ist nicht schlecht. Glaub mir, wir haben es uns nicht leicht gemacht bei der Auswahl. Viele Wortspiele waren großartig, die Rapper aber dann nicht bekannt genug – oder aber das Rezept war einfach nicht so gut. Wir haben uns über jedes einzelne Rezept den Kopf zerbrochen.