Kool Savas »Keiner will nur von Idioten gefeiert werden.«

Kool Savas ist HipHop durch und durch. Nicht, dass das irgendjemand ernsthaft infrage stellen würde. Immerhin reden wir hier von einem 39-jährigen Rapper, der den größten Teil seines Lebens in und mit HipHop verbracht hat und sich seine Liebe dazu für jeden sichtbar auf den Unterarm hat stechen lassen.

Kool Savas

Warum dies hier dennoch gesondert erwähnt wird: Unter »HipHop« verstehen entsprechend sozialisierte Menschen nämlich ausdrücklich nicht Entertainment, bestehend aus Online-Beef und Promophasen mit ein wenig Rapmusik und Straßenpolitik außenrum. Sondern vielmehr eine Kultur, die nicht nur eine Reihe mittlerweile universeller Kulturtechniken entwickelt und weltweit populär gemacht hat, sondern auch eine reichhaltige Historie, spezielle kulturelle Codes und Regeln, ein entsprechendes eigenes Wertesystem und einen durch all das geprägten Lifestyle mit sich bringt.

Und genau das ist der Background, vor dem Savas agiert. Alberne Promo-Stunts: macht er nicht. Beef anfangen, weil das Aufmerksamkeit bringt: auch nicht. Kool Savas überzeugt Fans und Szene lieber mit Leidenschaft, Haltung und schierem Können. Und so ist »Märtyrer« auch nicht die idiotensichere Pop-Potenzierung seiner jüngsten Gold- und Platinunternehmungen geworden, sondern vielmehr ein astreines, hartes Rap-Album ohne Bullshit. Dafür mit brettigen Beats, erneut sportlich ambitionierten Flow-Bestmarken und der ein oder anderen treffenden Kritik am derzeitigen Game. Kann man so was heutzutage machen und gleichzeitig erfolgreich sein? Klar, kuck auf die Chartplätze. Sie sind frisch rasiert.

  • Das neue Album klingt im Vergleich zu deinen vorherigen recht hart. War das von Anfang an der Plan? 

  • Ich hab den Song »Märtyrer« vor über einem Jahr geschrieben, als ich in Kanada war – also im Juni 2013. Und der Song ist einfach so geworden. Natürlich hat es Spaß gemacht, nach Xavas ein Album zu machen, bei dem ich mal nicht so krass auf die Hooklines achte, nicht so viel Gesang draufpacke und es einfach mal krachen lasse. Die Mucke, die ich zu der Zeit gehört habe, war auch relativ ruff. In letzter Zeit hab ich nicht mehr so viel R&B gehört, auch nicht mehr so viel Emo-Mucke. Wenn ich was gehört habe, war das viel Rap – und auch gern aggressiverer Rap. Ich hatte einfach Bock auf ein Rap-Album. 

  • »Ich kann mich null mit dem identifizieren, was grad Phase ist.«Auf Twitter teilen
  • Vor »Aura« hat man sich ja gefragt, was in deiner Karriere noch passieren kann. Dann hast du direkt hintereinander zwei riesige kommerzielle Erfolge einfahren können. Wie kommt man dann dazu, so ein hartes Album zu machen?

  • Ich hab das davor einfach ausgeblendet. Das war ja alles kein großer Plan: Das Album mit Xavier hätte auch fünf Jahre früher kommen können – der Zeitpunkt war eigentlich zufällig. Die Songs mit Xavier hatten wir schon aufgenommen, bevor ich mit »Aura« angefangen hab. Das war keine geplante, stringente Entwicklung. Aber natürlich sind Xavas und »Aura« sich schon ähnlicher als z.B. »Märtyrer« und »Aura«. Aber ich musste mich jetzt nicht darauf fokussieren, harte Musik zu machen, sondern einfach nur tun, worauf ich Bock hatte. Wer weiß schon, was mit dem Album passiert? Vielleicht fliege ich verkaufstechnisch auf die Fresse – ich mag es trotzdem. Ich denke, das wird live gut sein, es macht mir übertrieben Spaß, es zu hören. Und es ist auch eine gute Alternative zu allem, was gerade draußen ist; zu dieser Anti-HipHop-Einstellung, zu diesem »Ich mach es jetzt mit Absicht ganz anders«, zu diesem Rap mit ganz vielen ungefüllten Lücken und Pausen. Eine Alternative zu diesen Street-Rappern, die es lächerlich finden, wenn man mal einen Rucksack trägt oder die Hose zu weit hängt. Ich glaube, »Märtyrer« ist ein guter Gegenpol. Eben ein Gewürz, das gerade gefehlt hat in der Suppe. 

  • Denkst du über so etwas nach, während du Musik machst?

  • Nö. Unterbewusst wohl schon, aber bewusst überhaupt nicht. Ich hab eben ein bestimmtes Gefühl, was das alles angeht. Und dieses Gefühl erzeugt dann auch einen gewissen Vibe in der Musik. Es ist eher so, dass ich mir denke: Okay, ich kann mich null mit dem identifizieren, was grad Phase ist. Und das führt eben dazu, dass ich manche Sachen auch anspreche. Aber beim Musikmachen selbst mache ich mir keine Gedanken darüber, ob oder wie das ankommt.

  • »Ich will nicht das Gefühl haben, dass ich jedes Jahr ein Album machen muss, weil ich sonst finanziell am Boden zerstört wäre.«Auf Twitter teilen
  • Es gab ja auch diese Diskussion darüber, wer denn nun der King of Rap sei. Deine Antwort war: »Ich bin diese Mucke.« Musstest du dir auf die Zunge beißen, um nicht mehr zu diesem Thema sagen?

  • Nö. Das ist schon meine Einstellung. Das, was Rap gerade ist und was die Kids darunter verstehen, ist etwas anderes, als was ich unter Rap verstehe. Für mich ist es ganz klar, dass ein MC gewisse Skillsets aufweisen muss: dass er live krass sein muss, dass er Hits schreiben können muss, Flow haben muss, Lyrics, Themen – eben das Complete-MC-Ding. Ich hab nie an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Bis jetzt ist auch kein Rapper gekommen, der so krass war, dass er mich hat zweifeln lassen. Und ich glaube, es tut mir ganz gut, dass es so ist, wie es gerade ist. Denn so bin ich immer eine Ausnahme. Und wenn man dieses Album nun hört, dann sieht man sehr, sehr stark den Unterschied zum Rest. Gegen mich wirkt das alles wie Zeitlupe. Ich sage ja auch in einem Stück: »Ich ratter durch den Track wie eine Nähmaschine« – und das ist ja wirklich so. 

  • Du hast gesagt, dass du deswegen immer noch weitermachst, weil noch niemand da ist, der so gut ist wie du. Ist das einfach nur eine Rapper-Ansage oder wirklich deine Motivation? Was würde passieren, wenn plötzlich ein 20-Jähriger auftaucht, der dich richtig flasht?

  • Ich glaube, das würde mich schon treffen. Aber ich fände es auch ein bisschen geil. (lacht) Wenn der cool wäre und diese Einstellung dazu hätte, die Fackel weiterzutragen, dann könnte ich das auch mit einem guten Gefühl supporten. Jetzt im Moment ist das aber schwer. Nicht, weil die Leute nicht das Talent dazu hätten – es gibt bestimmt tausend ganz junge Rapper, die viel talentierter sind, als ich das mit 16 war. Aber ich bin mit ganz anderen Sachen aufgewachsen, ich achte auf ganz andere Sachen. Für mich sind bestimmte Dinge tabu, andere hingegen unerlässlich. Du kannst niemals ein MC sein, wenn du keinen Flow hast. Egal, wie viele Likes du auf Facebook hast und wie viele Platten du verkaufst. Und da geht es ja schon los: Es gibt ja in Deutschland wirklich sehr wenige Rapper, die Flow haben. Flow kann ja auch über thematische Defizite hinwegtäuschen, weil das eben auch ein Instrument ist. Und wenn ich einen Street-Rapper mit Flow höre, dessen Inhalte mich vielleicht nicht interessieren oder die ich auch kritisieren würde, dann zeckt mich das viel eher, als ein Street-Rapper, der nicht auf den Punkt kommt. Aber für mich persönlich sehe ich raptechnisch keine Konkurrenz. Das ist nicht böse gemeint, und das ist auch keine dumme Ansage. Ich muss ja vor niemandem Welle machen. Für mich ist das einfach so. 

  • »Ich hätte auch versuchen können, ein aktuell klingendes Album zu machen. Aber wenn der Drake-Hype vorbei ist, dann ist auch das Album vorbei.«Auf Twitter teilen
  • Glaubst du, dass die derzeitige Rap-Landschaft überhaupt das Umfeld bietet, dass ein talentierter junger Rapper auf dein Skill-Level kommen kann? Oder sind die derzeitigen Vorbilder technisch zu limitiert?

  • In Deutschland ist das natürlich schwer. Man sieht ja, dass man mit Aktionen, mit Statements, mit Wellemacherei und ein paar Street-Videos schon sehr viel erreichen kann. Und so ein junger Typ wird’s ja auch bemerken: Ein Savas hat eine Million Klicks nach einer Woche, und ein anderer eine Million Klicks nach vier Stunden – nach wem wird er sich dann wohl richten? Natürlich bin ich da weder der Maßstab oder gar ein Vorbild für junge Straßenrapper. Aber das ist in Ordnung. Die kommen ja nach ein paar Jahren auch an den Punkt, wo sie merken: Okay, jetzt hab ich vier Alben lang das Gleiche erzählt. Und sie geraten ja wirklich in diese Stagnation. Klar kann man sich einfach von Release zu Release hangeln, aber für mich ist das halt keine Option. Ich will nicht das Gefühl haben, dass ich jedes Jahr ein Album machen muss, weil ich sonst finanziell am Boden zerstört wäre. Ich will nicht in dieses Hamsterrad geraten, sondern mich davon freimachen können. Und das kann ich nur, weil ich meine Kunst sehr ernst nehme. Ich glaube, die Leute tun sich selber keinen Gefallen mit ihrer Herangehensweise. Wenn die sich hinsetzen und an ihrer Mucke arbeiten würden, würde da mehr passieren. 

  • Deine Karriere dauert ja nun schon sehr lang. Legst du Wert darauf, dass deine Musik langlebig ist? Abgesehen von »Freunde der Sonne« hast du dich von textlichen Referenzen auf ganz aktuelle Themen genauso ferngehalten wie von zeitgeistigen Beats.

  • »Freunde der Sonne« höre ich auch nie! Über das Thema hab ich mit Jumpa und Abaz ein längeres Gespräch geführt. Ich hab sie ein bisschen kritisiert: »Warum richtet ihr euch mit euren Beats nach einer aktuellen Strömung? Ich bin der Meinung, dass ihr so niemals Klassiker hinkriegen werdet.« In gewisser Weise haben sie mir recht gegeben: »Stimmt, Savas – aber wir sind Dienstleister.« Rapper rufen bei ihnen an und sagen, sie hätten gerne einen Meek-Mill-Beat. Und Abaz meinte, wenn er ihnen das nicht gibt, dann gehen die Rapper eben zu einem anderen Produzenten. Sie meinten, es sei schwer, als Produzent einen neuen Sound zu erfinden – oder zu überleben, wenn man einen ganz eigenen Sound hat. Ich denke mir aber: Ist es nicht schöner, wenn man einen Beat hört und gleich weiß, von wem der ist? Wie früher bei Melbeatz, die eine gewisse naive Unprofessionalität an den Tag gelegt und so komische Drums benutzt hat, die überhaupt nicht nach Dr. Dre oder Neptunes klangen. Das hat die Leute erst abgefuckt, aber im Nachhinein fanden alle ihre Beats krass. Und von »Bester Tag« kann ich mir 90% der Beats immer noch anhören und mir vorstellen, noch heute darauf zu rappen – wenn sie ein bisschen besser gemischt wären. Was Vergleiche in Texten angeht: Ich benutze wirklich nur Sachen, die für mich einen gewissen Wert und eine Beziehung zu mir haben. Für mich bringt es nix, etwas Aktuelles aufzugreifen. Ich hab bei anderen gemerkt, wie kurzlebig so etwas ist. Und das Ergebnis ist, dass die Leute die Musik nach kurzer Zeit nicht mehr hören können. Ich hätte auch versuchen können, ein aktuell klingendes Album zu machen. Aber wenn der Drake-Hype vorbei ist, dann ist das Album auch vorbei. Nehmen wir als Beispiel Tefla & Jaleel: Das allererste Ding von denen war richtig geil, das hatte einen zeitlosen Vibe. Und danach haben sie diesen Neptunes-mäßigen Club-Sound gemacht – Dicker, niemand hört sich das heute noch an! Kein Disrespekt, ich mag die beiden Jungs super gerne. Aber vielleicht hätten sie doch lieber ihr eigenes Ding machen sollen, was den Sound angeht. 

  • »Ich bin gerne der verbohrte Rap-Opa, wenn das bedeutet, dass ich meinen Vorstellungen von HipHop damit gerecht werde.«Auf Twitter teilen
  • Wenn du Interviews gibst, dann sprichst du sehr viel über HipHop und die Musik an sich. Gemessen am derzeitigen Stand der Dinge, ist das beinah schon anachronistisch. Oft wird man während einer Albumkampagne so mit Gossip vollgeballert, dass überhaupt keine Zeit mehr bleibt, sich über die Musik zu unterhalten. 

  • So was geht mir übertrieben auf den Sack. Und ich sage auch ganz bewusst, dass ich bei diesem Zirkus nicht mitmache. Dafür bin ich zu alt. Ich würde mich vor mir selbst schämen, wenn ich jetzt anfangen würde, Leute abzufucken oder ganze Kampagnen gegen andere zu fahren. Ich sag das ganz klar: Ich bin gerne der verbohrte Rap-Opa, wenn das bedeutet, dass ich meinen Vorstellungen von HipHop damit gerecht werde. Die Leute peilen auch nicht, dass sie sich damit keinen Gefallen tun. Dieses ganze arrogante Gesülze – kein ernstzunehmender erwachsener Mensch feiert so was! Wenn du willst, dass dich irgendwelche Schafe anhimmeln, dann ist es bestimmt gut, den ganzen Tag Scheiße zu quatschen. Aber keiner will doch nur von Idioten gefeiert werden.

  • Spürst du eigentlich eine gewisse Verantwortung dafür, diese Verhältnisse mit etabliert zu haben? Zu deiner Karriere gehört ja der bekannteste Beef der Deutschrap-Historie.

  • Joa, das stimmt. Und zu M.O.R.-Zeiten haben wir es auch richtig krachen lassen. Manche Dinge würde ich aber nicht noch mal so machen. Für mich gab es jedoch immer eine Grenze zwischen dem, was man sagt, und dem, was man tut – und diese Grenze hab ich nie überschritten. »Das Urteil« war auch ganz klar eine persönliche Sache, aber selbst da hab ich Eko nur einmal wirklich beleidigt, indem ich ihn »Missgeburt« genannt habe. Ich hab jedenfalls nicht das Gefühl, dass ich für die Zustände heute mitverantwortlich bin. Es kommt eben darauf an, in welchem Geist man das gemacht hat, wie böswillig das eigentlich war. Ich habe nie gerne und bewusst auf jemandem rumgehackt. Bei diesem MC-René-Ding zum Beispiel, da hab ich ein bisschen vorschnell gehandelt. Ich bereue es, dass wir das so weit getrieben haben. Ich habe das Gefühl, dass wir verantwortlich dafür waren, dass er danach so einen schweren Stand in der Szene hatte. Aber das war wirklich nie richtig bösartig gemeint. In den letzten Jahren hat es sich ja so entwickelt, dass die Leute ganze Kampagnen gegen jemanden fahren und versuchen, Leute psychisch kaputtzumachen. Wenn ich merke, dass die Motive so richtig hassgetränkt sind, dann möchte ich mit so einem Menschen nichts zu tun haben. Aber wenn jemand mal was Dummes erzählt, dann ist das was anderes. Deswegen war ich [damals] cool bei dieser Kollegah-Sache – da war ja gar nix. Der kam zu meinem Konzert in Düsseldorf und meinte auch, dass das alles Spaß ist – genauso wie »Guck auf die Holzkette« auch nur Spaß war. Ich hasse dich nicht, du hasst mich nicht, alles gut. Sich so ein bisschen abzufucken, das ist ja auch HipHop, das finde ich auch in Ordnung. 

  • »Wenn du Straßenrapper bist, dann dürftest du ja eigentlich nicht mal die Polizei rufen, wenn du einen Autounfall hast.«Auf Twitter teilen
  • Battle-Rap bietet ja die Möglichkeit, nicht direkt mit Namen zu dissen, sondern Seitenhiebe einzubauen. Damit ist man in der bequemen Situation, einerseits konkrete Leute zu meinen, andererseits es aber auch dementieren zu können. Schreibst du bewusst solche Lines?

  • Ich bin ja nicht dumm, natürlich schreibe ich Lines, die einen gewissen Effekt haben und meine Haltung transportieren sollen. Aber ich mache meinen Punkt nicht mit einer Radikalität klar, hinter der dann alles andere verschwindet. Ich werde selbst auch lieber unterschwellig gedisst, so macht das viel mehr Bock. Es gibt da eine Line von Chakuza, die ärgert mich bis heute – und mich ärgern echt nicht viele Disses. Ich glaube, in einem Track mit Bushido und Eko hat er mal gesagt: Du bist nicht hart, weil dein Vater mal im Knast war. Diese Line hab ich voll persönlich genommen! Ich hab mir immer gesagt: Wenn ich den mal treffe, dann stelle ich ihn zur Rede und frage ihn, ob er mich meint. (lacht) Falls er mich damit meinte, dann hat er mich auf jeden Fall gut gefickt mit dem Ding. Trotzdem hat er genug Platz gelassen, dass wenn er mich meinen würde, wir trotzdem danach cool miteinander sein könnten. Hätte er meinen Namen gesagt, dann wäre er für mich gestorben gewesen. Das heißt: Wenn jemand es nicht so krass drauf anlegt, mich zu ficken, fickt er mich viel mehr. Und so rappe ich selbst auch: Wenn ich schmerzhafte Dinge sage, dann so, dass ich sie auch selbst als schmerzhaft empfinden würde. Ich hab gelernt, auf dummes Gelaber nicht einzugehen, ich lasse mich nicht auf solche Filme ein. Wenn jemand versucht, mich in sein Spiel zu zerren, dann hat er keine Chance. Das muss man bei mir schon geschickter machen. (grinst)

  • Kann es sein, dass viele das kapiert haben und dich nicht angehen, weil es ihnen promotechnisch eh nix bringen würde?

  • Für die meisten Rapper ist das Wichtigste, dass deren Business läuft. Darum sind sie bereit, Dinge zu tun, die asozial sind. Aber darum lassen sie auch Leute in Ruhe, die keinen Einfluss auf ihr Business haben. In diesem Street-Ding machen sich die Leute ja andauernd gegenseitig Probleme, ständig muss man mit irgendwem telefonieren, wenn man irgendwo hinfährt, muss man das vorher abklären … Die Leute wissen halt, dass ich für etwas ganz anderes stehe. Und dadurch habe ich die Freiheit, meinen Scheiß in Ruhe machen zu können. Wenn es bei mir auf dem Konzert Probleme gäbe, dann würde mir das auch niemand übel nehmen, wenn ich die Polizei rufe. Da kann keiner sagen, ich wäre ein Zinker oder 31er – weil ich ja nie einen auf Straße mache. Aber wenn du Straßenrapper bist, dann dürftest ja eigentlich nicht mal die Polizei rufen, wenn du einen Autounfall hast. (lacht)