Ratking und Sub Luna City: Same same but different

Sub Luna City

Was Ratking für New York, sind Sub Luna City für London: Ein paar junge Styler mit den richtigen Platten im Schrank und einem Faible für verkiffte Freestyle-Cyphers auf Beats zwischen Boombap, Dub, Ambient und Trap. Gleichzeitig arbeitet ihre Energie doch sehr unterschiedlich: Im Boiler Room zeigten Ratking letzte Woche, warum ihre Shows gerne mit denen von Hardcore-Punk-Bands wie Bad Brains oder Dead Kennedys verglichen werden, während Sub Luna City von Südlondon aus den Vibe einer vernebelten Session in der Lyricist Lounge der späten Neunziger evozierten.

Beide Crews gehören derzeit zur Speerspitze des kreativen HipHop-Untergrunds. Der Mitschnitt des Auftritts von Sub Luna City zeigt, wie die Rapper Rago Foot, Jadasea und Black Mack spielerisch auf Beats von Edgar The Beatmaker (alias King Krule, der hier auch mehrfach ins Bild läuft), alte Dilla-Instrumentals und trippy Entwürfe von progressiven Kollegen wie Poshdog hüpfen. Allein die SMS-tippende Schwarzrandbrillenträgerin, die Haks kunstvoll-autistische Performance im Ratking-Mitschnitt so dummdreist ignoriert, möge doch zum Ausgehen nächstes Mal lieber in den nächstbesten Pep-Tempel in Shoreditch entschwinden.

Wer den vernebelten Sound und die freigeistige Attitüde von Sub Luna City mag, dem sei auch die erst ein paar Monate alte EP »City Rivims Mk 1« ans Herz gelegt. Sehr zu empfehlen ist in diesem Zusammenhang auch dieses schon seit einigen Monaten durchs Internet geisternde Low-Budget-Video zu »I Can See« von SLC-Rapper Jadasea. Die herrlich abgehangene Madlib-1999-Hommage stammt wieder von Edgar The Beatmaker aka King Krule. Der Song tauchte neben weiteren Tracks von Sub Luna City und Rago Foot auch in einem exzellenten Radio-Juicy-Mix des irischen Backpacker-Hoffnungsträgers Rejjie Snow auf. Die Achse London-Dublin-New York scheint äußerst lebendig.