STOP / LOOK / LISTEN #12

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So langsam können wir uns für diese Rubrik hier die Einleitung sparen, oder? Alles wie immer: Jan Wehn hört die ganze Woche über neue Musik und schreibt anschließend auf, was man keinesfalls verpassen durfte. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Aber mit Anspruch. Stop, Look, Listen!

 

Beyoncé – »Flawless« (Remix) feat. Nicki Minaj

Kommen wir doch direkt mal mit dem Ding reingekracht, über das ihr euch eh alle schon seit ein paar Tagen den Mund zerreisst: den Remix zu »Flawless«. Für den hat Queen Bee sich nämlich endlich mal mit Nicki Minaj zusammengetan. Eine längst überfällige Zusammenarbeit, in der die kleine Rekurrierung auf den Fahrstuhl-Vorfall vor einigen Wochen echt zur Nebensache verkommt.

 

Nicki Minaj – »Anaconda«

Und weil Nicki auf dem Remix richtig einen abreisst, lege ich mal noch schnell »Anaconda« nach. Das ist der Song zu dem Cover, ja. Reduzierter Beat, Femdom-Lyrics und ein Flow, der vielleicht nicht ganz unfreiwillig an JJ Fad erinnert.

 

Cam’ron – »1st Of Tha Month«-EP

Jut, das Projekt mit A-Trak hat nach dem vielversprechenden »Dipshits« zwar immer noch nicht das Licht der Welt erblickt, immerhin gibt’s jetzt aber schon mal die erste Erster-des-Monats-EP. Und die ist wirklich – also wirklich, wirklich – gut. Wenn ihr wisst, was ich meine. Soulsample-Flippereien und drei Meter hinter der Snare fallengelassene Ignoranzen inklusive.

 

Ca$h Out – »Let’s Get It« (Remix) feat. Ty Dolla $ign & Wiz Khalifa

Ca$h Out bringt diesen August wirklich erst sein Debütalbum raus, ja? Das wundert mich doch sehr, zumal der Dude ja schon lange vor Young Thug und Konsorten am Start war. Als kleinen Anheizer hat er sich für den Remix zu seinem komplett verschallerten »Let’s Get It« noch die Taylor Gang in die Booth geholt und droppt ambitionslose Motivationsmusik. Kopf auf, Zanax rein, ab gehter.

 

Joey Bada$$ – »Big Dusty«

Die Fakten: Es gibt keine. Zumindest nicht so richtig. »B4.DA.$$« soll immer noch irgendwann im Laufe des Jahres erscheinen. Aber immerhin gibt’s jetzt schon mal die erste Single »Big Dusty« zu hören. In Sachen Beat hat Kirk Knight mal wieder allerfeinste Klavierhypnosen samt Ratter-Drums zusammengeschustert – wie gemacht für den Brooklyn-Burschen, der hier echt alles klarmacht.

 

Jeezy – »Me OK«

Nach »Seen It All« und vor allem dieser Nummer hier hege ich langsam doch wieder Hoffnungen, dass Jeezy noch mal mit einem richtigen Kracher zurück kommt. Hier gibt’s südstaatentypisch-nervöses Geklimper auf der Keyboardklaviatur und Hi-Hat-Rolls noch und nöcher. Plus Rich Homie Quan, Trey Songz, DJ Holiday, Greg Street und Drumma Boy im Video.

 

Mike WiLL Made-It & Young Thug – »Take A Picture«

Herrgott, man bekommt ja jedes mal einen Schreibkrampf, wenn man diese grOß-kLeiNschreiB- sowie zeichensetzerische Glanzleistung namens Mike WiLL Made-It tippen soll. Völlig wurscht – alles was noch interessiert ist Mikes neues Mixtape mit dem Namen »Ransom«. Der erste Song featured Young Thug und ist ein solides Ding.

 

Trinidad Jame$ – »Doin Me«

Das war’s dann wohl mit TJ und Def Jam. Just diese Woche wurde bekannt, dass das Label unser liebstes ATLien gedroppt hat. Folglich gibt’s als ersten Track nach dem Desaster auch keinen Turn up, sondern eher intime Geständnisse und Gedanken über einen Piano-Loop von Raak, der nach hinten raus dann noch richtig atmosphärisch wird.

 

Lady Leshurr – »Shurraq Freestyle«

Nach dem Rejjie und Ratking im letzten Jahr schon unmissverständlich klargemacht haben, dass Rap aus UK nicht nur komplett komplizierter Grime und The Streets ist, kommt jetzt Lady Leshurr um die Ecke und flext mal eben alles an die Backsteinwand vom Corner, was nicht bei bei drei Fersengeld gegeben hat. Die 21-jährige hat außerdem enorm gutes Mixtape-Material am Start. Unbedingt auschecken.

 

Chefket – »Raus aus dem Studio«

Chefket hat kein‘ Bock mehr. Immer nur im Studio abhängen, das kann’s doch auch nicht sein. Besser: Ghanaian Stallion ein, zwei, drei geile Beats abluchsen und den Lagerkoller in einen astreinen Song ummünzen.

 

Veysel – »Zahnlücke«

Erst gestern war ich noch in Essen. Sehr schöne Stadt. Nicht immer. Besonders Azzlackz-Member und Ruhrpott-Korrespondent Veysel kann davon berichten. Macht er auch. Und zwar so eindrucksvoll und echt, dass mir nicht mehr bleibt, als eine ausdrückliche Empfehlung für »Zahnlücke«, den ersten Song aus seinem anstehenden Debütalbum, auszusprechen. Kaufen, Lo!

 

Teesy – »Rom & Paris«

Wenn die richtigen Leute mit Endorsements, die über das wahllose Verteilen von Schuhen hinausgehen, ausgestattet werden oder sich von großen Firmen ihre Tour finanzieren, bzw. sponsern lassen, kann dabei auch richtig gutes Zeug rumkommen. Wie zum Beispiel im Rahmen der gemeinsamen Tour von Teesy und Claire auf der Erstgenannter mit seinem Gitarristen es sich im Bus ganz hinten gemütlich gemacht hat, um dort eine schöne Akustikversion von »Rom & Paris« zu spielen.